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Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
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auf mich.
    Ich sprang nach rechts von der Ladeklappe und gab Fersengeld. Jeden Moment rechnete ich damit, von einer Kugel getroffen zu werden. Ich lief so schnell, dass ich meinen Lieblingscowboyhut aus rotem Stroh, den ich bei Grandma Beulah gekauft hatte, verlor. Eine winzige Sekunde dachte ich daran, ihn aufzuheben, doch dann wurde mir klar: Der Mann erschießt mich, wenn ich umkehre.
    Ich rannte einige Blocks und stieß auf Ralph, der an einer Telefonzelle vor einem Laden angehalten hatte. Ich war so froh, dass er noch am Leben war. Ralph forderte einen Krankenwagen an.
    Doch noch vor dem Krankenwagen kam die Polizei. Als die Polizisten Ralph verhörten, erfuhr ich, dass er den Räubern nur sein Geld, nicht aber seine Brieftasche geben wollte. Deshalb hatten sie auf ihn geschossen.
    Während er im Krankenhaus operiert wurde, nahmen mich die Polizisten mit auf die Wache. Sie verhörten auch mich, brachten mich zurück an den Tatort und ließen mich alles noch einmal schildern. Sie hatten zwar einen Verdächtigen, doch dann mussten sie erkennen, dass ich zu jung war und zu sehr unter Schock stand, um einen glaubwürdigen Zeugen abzugeben.
    Dies war das erste Mal, dass ich so professionelle Leute kennengelernt hatte. Sie nahmen sich viel Zeit für mich, erzählten mir von der Polizeiarbeit und wie man Polizist wurde. Ich war schwer beeindruckt. Ein Rauschgiftfahnder zeigte mir die verschiedenen Drogen, die sie konfisziert hatten. Sie führten mich durch die Polizeiwache und auch die Sanitäter im Nebengebäude zeigten mir ihren Arbeitsplatz. Oh Mann, ist das cool . Die Sanitäter ließen mich sogar ihre Rutschstange ausprobieren. Das vergaß ich ihnen niemals.
    Da sie meinen Vater bis zum Abend noch nicht gefunden hatten, nahm mich ein Polizeibeamter mit zu sich nach Hause. Seine Frau fragte mich, ob ich schon etwas zu essen bekommen hätte.
    Ich hatte seit dem Frühstück nichts mehr gegessen. »Nein, Ma’am.«
    »Hast du Hunger?«
    »Ein bisschen.«
    »Dann wollen wir dir mal etwas zu essen machen.«
    Der Polizist sagte: »Wir haben ihn heute Nachmittag mit aufs Revier genommen, aber nicht daran gedacht, ihm etwas zu essen zu geben.«
    »Weißt du nicht, dass der Junge noch wächst?« Sie gab mir einen großen Teller voll.
    Ich schlang alles hinunter. Vielleicht könnte ich ja bei diesen Leuten bleiben …
    Nach dem Essen schlief ich ein. Am nächsten Morgen wurde ich um fünf Uhr geweckt. Der Polizist nahm mich mit auf die Wache, wo Dad und sein Bruder, mein Onkel Carroll, schon auf mich warteten.
    Den beiden gehörte eine Wassermelonenplantage, auf der ich nach der Schule und in den Sommerferien arbeitete. Wenn sie nicht auf dem Feld arbeiteten, fuhren sie Lkw. Als ich begann, meinen Beitrag zur Familienkasse zu leisten, verbesserte sich mein Verhältnis zu meinem Vater. Außerdem hatte er inzwischen auch mit dem Trinken aufgehört.
    Im Süden von Georgia ging ich bei 38 Grad Hitze und beinahe 100 Prozent Luftfeuchtigkeit auf die Felder und schnitt 15 Kilogramm schwere Wassermelonen ab. Ich legte sie nebeneinander, warf sie hinüber zur Straße und dann auf die Ladefläche eines Kleinlasters. Einer der Arbeiter fuhr den Laster dann rückwärts vor den Anhänger eines Sattelschleppers und wir verstauten zusammen die Wassermelonen darin. Nachdem wir auf diese Weise Tausende Wassermelonen eingeladen hatten, fuhr ich in den frühen Morgenstunden mit nach Columbia/South Carolina, wo wir die Wassermelonen verkauften. Dann konnte ich vielleicht zwei Stunden schlafen, bevor wir wieder zurückfuhren.
    Wenn wir mal ein oder zwei Stunden Zeit hatten, machten wir ein Picknick mit der ganzen Familie. Bei einem dieser Picknicks brachte ich mir im ruhigen Wasser des Little Satilla River selbst das Schwimmen bei. Ich hatte keine Ahnung von der richtigen Schwimmtechnik, fühlte mich aber wohl im Wasser. Wir fuhren oft am Wochenende an den Fluss, schwammen und angelten Barsche und Brachsen.
    Nach der Arbeit auf der Wassermelonenplantage fuhr ich manchmal mit den Arbeitern zum Lake Grace und schwamm dort im schwarzen Wasser. Die Tanninsäure von Kiefern und anderen Pflanzen färbte das Wasser im Little Satilla River und im Lake Grace so schwarz, dass man nicht einmal bis zu den eigenen Füßen runtersehen konnte. Im Sommer gehen dort Libellen auf Mückenjagd und in den umliegenden Wäldern kann man Eichhörnchen, Enten und wilde Truthähne hören. Das dunkle Wasser ist geheimnisvoll und schön zu gleich.
    Als ich 13 oder 14 war,

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