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Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
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eine Idee: »Wisst ihr noch, wie wir den Koffer unbedingt aufmachen wollten? Wenn wir ihn jetzt auf die Straße legen, dann hält jemand an und macht ihn auf.« Also brachten wir den Koffer zur Straße und stellten ihn in der Nähe einer Brücke an den Straßenrand. Dann versteckten wir uns an einer Böschung, die von der Straße wegführte. Wir mussten uns eine Weile gedulden, bis endlich ein Auto kam, denn die Straße war nur wenig befahren. Leider fuhr es vorbei.
    Doch das nächste Auto bremste ab. Dann fuhr es ein Stück weiter und wendete. Es fuhr an uns vorbei, wendete erneut und hielt schließlich neben dem Koffer an. Eine übergewichtige schwarze Frau stieg aus und hob den Koffer auf. Sie kehrte zum Auto zurück und schloss die Tür. Wir hörten aufgeregte Stimmen, als ob die Insassen des Autos auf einen echten Schatz gestoßen waren. Dann fuhren sie los, doch plötzlich quietschten die Bremsen und das Auto blieb stehen. Drei Türen gingen auf und drei Menschen stürmten wild fluchend heraus.
    Wir mussten uns das Lachen verkneifen.
    Einer warf den Koffer die Böschung hinab.
    »Hol sie da raus!«, schrie ein anderer.
    Der dritte stocherte mit einem Stock im Auto herum und versuchte, die Katze unter dem Sitz herauszuscheuchen. Schließlich haute die Katze ab.
    Wir hatten nicht damit gerechnet, dass sie den Koffer während der Fahrt öffnen würden, und wir wollten ganz sicher niemandem schaden. Zum Glück wurde niemand verletzt. Wir lachten noch lange über diese Geschichte. Bestimmt nahmen diese Leute nie wieder etwas vom Straßenrand mit. Das war also mein erster verdeckter Beobachtungseinsatz.
    Als ich mit der Highschool fertig war, war ich 1,78 Meter groß und hatte genug Geld gespart, um mir ein Auto zu kaufen und am Cumberland College in Williamsburg/Kentucky, einer christlichen Universität, studieren zu können. Das Geld für das Auto hätte ich mir sparen können, denn Tammy fuhr meinen blauen 1970er Ford LTD zu Schrott, bevor ich aufbrechen konnte. Also musste ich mit dem Bus zur Uni fahren. Bevor ich einstieg, befahl meine Mutter meinem Vater: »Nimm Howard in die Arme.« Dann befahl sie mir: »Umarme deinen Vater.« Leon breitete die Arme aus und wir umarmten uns ungeschickt, denn es war unsere allererste Umarmung. Dann umarmte ich meine Mutter, auch eine seltene Angelegenheit. Ich stieg in den Bus und war froh, dass ich das alles endlich hinter mir lassen konnte.
     
4.

Ein russisches U-Boot und ein grüner Held
     
    Als ich 20 Jahre alt war und eineinhalb Jahre Studium hinter mir hatte, ging mir mein mühsam verdientes Geld aus und ich konnte mir das College nicht mehr leisten. Zu dieser Zeit gab es noch kaum finanzielle Unterstützung für Studenten und ich hatte keine Lust mehr, mich mit Seifenresten zu waschen oder mein ganzes Kleingeld zusammenzukratzen, um mir drei Hotdogs für einen Dollar leisten zu können. Ich beschloss, den Musterungsoffizieren im Einkaufszentrum von Brunswick/Georgia einen Besuch abzustatten, denn ich wollte zur Army gehen und dort so viel Geld verdienen, dass ich mein Studium fortsetzen konnte. Vor dem Büro des Musterungsoffiziers der Marine hing ein Plakat, das einen Schwimmer des Such- und Rettungsdienstes (Search and Rescue, SAR) im Taucheranzug zeigte. Später unterschrieb ich dann für den Such- und Rettungsdienst der Marine.
    Bevor ich meinen Dienst antrat, beschloss ich, Laura zu heiraten.
    Meine Mutter hatte nur eine Bitte: »Sprich erst mit Bruder Ron.«
    Ich wusste, dass unser Prediger Laura nicht mochte. Es passte ihm nicht, dass sie Mormonin war. »Nein, Mom, das mache ich nicht. Ich werde nicht mit Bruder Ron sprechen. Ich liebe sie und ich werde sie heiraten.«
    Leon kam in mein Zimmer, packte mich an den Schultern und schubste mich ein paar Schritte zurück, um mir zu zeigen, wer der Herr im Hause war. Wenn ich ihn ansah oder einen Schritt nach vorne machte, deutete er das als Angriff. Ich hatte gelernt, meinen Blick zu senken und stehen zu bleiben. »Wenn du nicht einmal bei dieser Sache auf deine Mutter hören kannst, dann pack deine sieben Sachen und hau ab!«
    Ich traute meinen Ohren nicht.
    »Du hast mich angeschaut«, sagte Dad. »Willst du mich herausfordern? Probier’s doch. Ich mach dich fertig wie Bittersalz.« Da Bittersalz gegen Verstopfung eingesetzt wurde, drückte man im südlichen Georgia mit dieser Wendung aus, dass sich der andere gleich vor Angst in die Hosen machen würde. Doch mein Vater hatte mir zum letzten Mal gedroht.
    Ich

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