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Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
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gegen den Strand. Heilige Scheiße . Ich sprang ins warme kalifornische Wasser. Doch es war nicht warm – vor allem im Vergleich mit dem Wasser im Golf von Mexiko in Florida. Es war eiskalt. Ich war so schnell wieder draußen, wie ich hineingesprungen war. Wie viel Zeit wir wohl darin verbringen müssen?
    In den Tagen vor Ausbildungsbeginn half uns der SEAL Master Chief Rick Knepper bei der Vorbereitung. Frühmorgens schwammen wir im Pool und am späten Nachmittag machten wir Freiübungen am Strand. Der Master Chief sah wie ein ganz normaler Typ von Mitte 40 aus. In aller Ruhe führte er seine Übungen aus. Während wir ächzten und stöhnten, schien er nicht mal ins Schwitzen zu geraten.
    Da der Master Chief uns nichts über seine Erlebnisse in Vietnam erzählte, mussten wir andere danach fragen. Er hatte im SEAL Team One, dem Delta Platoon und dem 2nd Squad gedient. Seine Truppe meinte, alles über Hon Tai, eine große Insel in der Bucht von Nha Trang, zu wissen. Aus der Entfernung sah sie aus wie ein großer Felsen mitten im Meer, auf den die Vögel schissen. Doch dann hauten zwei Vietcong, die die Nase voll vom Krieg hatten und wieder zu ihren Familien wollten, von der Insel ab, liefen über und erzählten dem US-Geheimdienst, dass es auf Hon Tai ein ganzes Lager voller Vietcongs gebe.
    Im Schutz der Dunkelheit – es schien nicht einmal der Mond – landete Master Chief Kneppers Truppe von sieben SEALs auf der Insel. Die Männer kletterten eine 105 Meter hohe Felswand empor und ließen sich von dort aus ins Vietcong-Lager hinab. In zwei Gruppen aufgeteilt, zogen die Soldaten die Stiefel aus und suchten barfuß nach einem wichtigen Mann, den sie sich schnappen konnten. Barfuß hinterließen sie nämlich keine verräterischen amerikanischen Stiefelabdrücke. Auch war es so leichter, Sprengfallen zu entdecken, und zudem konnte man nackte Füße leichter aus dem Schlamm ziehen als Stiefel. Doch im Lager wurden die SEALs von den Vietcongs überrascht. Eine Handgranate landete vor den Füßen von Lieutenant (Junior Grade) Bob Kerrey. Die Explosion schleuderte ihn gegen die Felsen und riss ihm den Unterschenkel ab. Doch Lieutenant Kerrey konnte per Funk die andere Gruppe verständigen, und als die Soldaten ankamen, eröffneten sie ein tödliches Kreuzfeuer auf die Vietcongs. Vier von ihnen versuchten zu fliehen, doch die SEALs mähten sie nieder. Drei Vietcongs wollten kämpfen, doch auch sie wurden von den SEALs umgelegt.
    Da der Sanitäter der SEALs ein Auge verlor, band ein anderer SEAL Kerreys Bein ab.
    Neben mehreren ranghohen Vietcongs fielen den SEALs auch drei große Taschen voller Dokumente in die Hände (darunter eine Liste von Vietcongs in der Stadt), außerdem Waffen und andere Ausrüstungsgegenstände. Bis zur Evakuierung führte Lieutenant Kerrey weiterhin Master Chief Knepper und die anderen Truppenmitglieder. Die Informationen aus den Dokumenten und von den Gefangenen waren für die Alliierten in Vietnam von entscheidender Bedeutung. Lieutenant Kerrey erhielt die Medal of Honor und wurde später Gouverneur und Senator von Nebraska.
    Unsere Mentoren gehörten also zu den Besten in diesem Geschäft.
    Am ersten Morgen der Kampfschwimmerausbildung BUD/S mussten wir noch einmal einen Sporttest ablegen. Die Prüfung begann nach einer kalten Dusche und einigen Liegestützen. Da ich Angst hatte, beim Schwimmtest durchzufallen, legte ich mich voll ins Zeug. Irgendwie schaffte ich es, in der Zeit zu bleiben. Dann kamen die Liegestütze, Sit-ups, Klimmzüge und das Laufen. Einer fiel durch und ging mit hängendem Kopf seine Sachen packen.
    An diesem Abend stellten sich die Ausbildungsleiter der SEALs vor. Danach wies uns Lieutenant Moore darauf hin, dass wir jederzeit aussteigen konnten. Wir mussten nur nach draußen gehen und dreimal klingeln.
    »Ich warte«, sagte Lieutnant Moore.
    Ich hielt es für einen Bluff, doch einige meiner Klassenkameraden klingelten tatsächlich.
    Unter denjenigen, die blieben, befanden sich dafür ein paar wirklich beeindruckende Typen, zum Beispiel ein Ironman-Triathlet und ein Collegefootballspieler. Eines Abends blickte ich in der Kaserne in den Spiegel. Diese Typen sind wie Rennpferde. Was zum Teufel mache ich hier?
    Am nächsten Tag klingelte Ironman. Warum, verstand ich nicht.
    Eine unserer ersten Trainingsaufgaben war der Hindernisparcours. Bei seiner Arbeit muss ein SEAL vielleicht unter Wasser aus einem U-Boot aussteigen, sich an seinem Zodiac-Schlauchboot festklammern,

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