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Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
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Bootsführer, die sich noch mit den Ausbildern besprachen.
    Dann gaben sie uns Befehle. Mit einem Bootsgriff in der einen und dem Paddel in der anderen Hand rannten die einzelnen Bootsmannschaften ins Wasser. Verlierer würden mit ihrem Fleisch bezahlen – es lohnt sich, ein Gewinner zu sein.
    »Die Ersten ins Boot!«, rief Mike H., unser Bootsführer.
    Unsere beiden Frontmänner sprangen ins Boot und begannen zu paddeln.
    Ich rannte fast bis zu den Knien ins Wasser.
    »Die Zweiten ins Boot!«
    Die nächsten beiden sprangen hinein und begannen zu paddeln.
    »Die Dritten ins Boot!«
    Ich sprang zusammen mit meinem Gegenüber ins Boot und paddelte. Mike sprang als Letzter hinein und steuerte am Heck mit seinem Paddel. »Paddeln, paddeln«, rief er.
    Vor uns türmte sich eine zwei Meter hohe Welle auf. Ich steckte mein Paddel tief ins Wasser und zog es mit aller Kraft nach hinten.
    »Graben, graben, graben!«, schrie Mike.
    Unser Boot kletterte die Welle hinauf. Ich sah, wie eines der anderen Boote den Kamm der Welle überstieg. Wir hatten jedoch nicht so viel Glück. Die Welle hob uns nach oben, wir kippten um und wurden zwischen Boot und Wasseroberfläche eingequetscht. Als uns das Meer verschlang, bekam ich Stiefel und Paddel ins Gesicht und schluckte kaltes Meerwasser. Das könnte mich umbringen.
    Schließlich schleuderte uns das Meer an den Strand, zusammen mit den meisten anderen Bootsmannschaften. Die Ausbilder ließen uns zur Begrüßung erst mal Liegestütze machen. Die Stiefel in die Boote gestützt, die Hände tief im Sand vergraben und mit der Schwerkraft gegen uns: So machten wir Liegestütze.
    Dann versuchten wir es noch einmal – mit mehr Motivation und Teamgeist. Dieses Mal kamen wir über die Brandung hinaus.
    Zurück am Strand hob ein Auszubildender von einem anderen Boot – der hatte noch ein richtiges Milchgesicht – sein Paddel auf. Als er sich Richtung Meer drehte, raste ein unbesetztes Boot voll Meerwasser seitlich auf ihn zu.
    Ausbildungsleiter Sowienoch schrie ins Megafon: »Mach, dass du da weg kommst!«
    Das Milchgesicht lief vor dem Boot davon, genau so, wie wir es eigentlich nicht tun sollten. Die Angst kann auch aus einem Einstein eine Amöbe machen.
    »Lauf parallel zum Wasser! Lauf parallel zum Wasser!«
    Das Milchgesicht versuchte weiter, davonzulaufen. Das Boot wurde an Land gespült und schlitterte seitlich wie ein Luftkissenboot über den harten, nassen Sand. Als es diesen überquert hatte, hatte es immer noch so viel Schwung, dass es auch über den weichen, trockenen Sand rutschte und das Milchgesicht voll in den Rücken traf. Ausbilder Sowienoch eilte dem Verletzten mit anderen Ausbildern und Sanitätern zur Hilfe.
    Doc, einer der SEAL-Ausbilder, leistete Erste Hilfe. Das Milchgesicht schrie nicht, obwohl ihm das Boot den Oberschenkel gebrochen hatte.
    Die Ausbildung wurde immer gefährlicher. Nun landeten wir mit unseren Booten nicht mehr tagsüber im Sand, sondern nachts an der Felsenküste vor dem » Hotel del Coronado « , wo zwei verschiedene Strömungen an uns zerrten. Der Legende nach gab es hier einst nur einen einzigen großen Felsblock, bis ihn die Auszubildenden von BUD/S mit ihren Köpfen zerschmetterten.
    Die Sonne war noch nicht aufgegangen, als wir in Zweierreihen durch die Naval Amphibious Base direkt gegenüber marschierten. Wir trugen alle die gleichen grünen Uniformen, gingen im Gleichschritt und sahen sehr selbstbewusst aus. Doch es lag Spannung in der Luft. Wenn jemand stirbt, dann passiert es heute.
    Wir kamen am Schwimmbecken beim Gebäude 164 an und zogen unsere Uniformbadehosen an. Einer der Ausbilder sagte: »Das wird euch richtig Spaß machen. Schutz vor dem Ertrinken ist eine meiner Lieblingsübungen. Hopp oder topp, meine Lieben.«
    Ich band mir die Füße zusammen und mein Schwimmpartner fesselte mir die Hände auf den Rücken.
    »Auf meinen Befehl springen die Gefesselten am tiefen Ende des Beckens ins Wasser«, sagte Ausbilder Stoneclam. »Ihr müsst euch zwanzigmal auf und ab bewegen, fünf Minuten im Wasser treiben und ans andere Ende des Beckens schwimmen. Dann wenden, aber ohne den Boden zu berühren, zum tiefen Ende des Beckens zurückschwimmen, unter Wasser eine Rolle vorwärts und eine Rolle rückwärts machen und eine Taucherbrille mit den Zähnen vom Boden heraufholen.«
    Am schwersten war für mich, das Becken mit gefesselten Händen und Füßen zu durchqueren, und das sowohl hin als auch zurück. Ich musste mich bewegen wie ein

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