Navy Seals Team 6
Platoon im vietnamesischen My Tho ablöste. Nachdem der 10. Platoon eine Woche lang mit dem 7. Platoon und den SEALs des 7. Platoons zusammengearbeitet hatte, begann er, sein eigenes Ding durchzuziehen. Rudy hatte ein importiertes deutsches Heckler-&-Koch-HK-33 dabei. Bei diesem Sturmgewehr wurde dieselbe 5,56- × -45-mm-NATO-Munition wie beim normalen M-16 verwendet, doch es war im Dschungel viel leichter zu warten – und sein Magazin hatte Platz für 40 Patronen! Die großen Magazine verstaute er in einem chinesischen AK-47-Brustbeutel. Zwei Träger hatte er ums Kreuz gebunden, zwei über der Brust, sodass sich die drei größten Taschen direkt über seinem Bauch befanden. Seine aufblasbare Rettungsweste verstaute Rudy in der Hosentasche.
Das Alltagsgeschäft der SEALs war schnelles Ergreifen. Bei Nacht krochen Rudy und seine Kameraden in eine Strohhütte und schnappten sich einen Vietcong (VC) direkt aus der Hängematte. Sie packten den VC ein und verschwanden mit ihm. Die meisten VCs waren vernünftig und wehrten sich nicht gegen die Männer mit dem grünen Gesicht, die mitten in der Nacht kamen. Dann übergaben die SEALs den VC der CIA, damit sie ihn verhören konnte (die SEALs arbeiteten bei Verhören auch mit der südvietnamesischen Polizei zusammen). Die neu gewonnenen Erkenntnisse machten sich Rudy und seine Kameraden dann zunutze und schnappten sich am nächsten Abend einen VC, der etwas höher in der Hierarchie stand. Einer der Gefangenen lief sogar zu den SEALs über. Der Überläufer bot an, die grünen Männer zu ihrem nächsten Ziel zu bringen. Die SEALs ließen den übergelaufenen VC vorne an der Spitze gehen und machten ihm klar, dass er als Erster sterben würde, wenn er sie in einen Hinterhalt lockte – wenn ihn der Feind nicht tötete, würde es eben ein SEAL tun. Nachdem der Vietnamese das Vertrauen der SEALs gewonnen hatte, wurde er einer ihrer Späher und die SEALs gaben ihm eine AK-47.
Mit ihrem vietnamesischen Späher fuhren Rudy und sechs weitere SEALs auf einem Landungsboot mit dem Spitznamen Mike Boat durch die Nacht. Geladen hatten sie Waffen: Maschinengewehre der Typen M-60 und .Browning M2, ein 7,62-mm-Minigewehr und einen M-29-Mörser. Sie gingen an Land und patrouillierten etwa 2 Kilometer, bis sie zu einem Reisfeld kamen. Rudy ließ einige Männer das andere Ende sichern. Dann krochen sie durch 25 Zentimeter tiefes Wasser und gelangten schließlich zu einem Pfad. Die SEALs verlegten drei Claymore-Minen in Richtung des Pfades, denn sie wollten eine achtköpfige Truppe von VCs überfallen. 20 Minuten später kämpften Rudy und die anderen gegen den Schlaf, doch dann tauchten plötzlich mindestens acht VCs auf dem Pfad auf. Die SEALs warteten, bis sich alle Feinde in der Todeszone befanden, doch dann bemerkte die Spitze der VCs Spuren, blieb stehen und rief den anderen auf Vietnamesisch zu: »Hier ist jemand.« Der vietnamesische Späher der SEALs erschoss den Mann an der Spitze und die grünen Männer griffen an. 2100 Stahlkugeln wurden in einem Bogen von 60 Grad aus den Claymore-Minen herausgeschleudert. Die SEALs feuerten. Der Angriff aus dem Hinterhalt riss den Feind sprichwörtlich auseinander. Als sich der Rauch verzogen hatte, eilten die Kommandotruppen heran, sammelten die Waffen ein und suchten zwischen den zerfetzten Leichen nach Informationen. Doch dann wurden sie aus der Dunkelheit mit einer AK-47 beschossen – Besucher. Kurz darauf sahen sie Mündungsfeuer. Der VC kam näher. Rudy und seine Kameraden beschlossen, sich zu verdrücken, und kehrten zum Fluss zurück. Der Vorreiter sicherte nun das Ende der Truppe, während Rudy seine Männer durch das überschwemmte Reisfeld führte. Die Schüsse hinter ihnen wurden lauter. Sie hatten in ein Wespennest gestochen. In Little Creek hatte Rudy noch nie ein so motiviertes SEAL-Team gesehen. Der Funker kontaktierte das Mike Boat und befahl: »Setzt Granaten ein.« Das Mike Boat schickte eine 81-mm-Mörsergranate über ihre Köpfe hinweg, doch der Feind wurde nicht getroffen. Der Funker forderte, dass die nächste Granate näher einschlagen sollte. Sie schlug näher bei den SEALs ein und den Feinden wurde eine laute Überraschung verpasst. Als die SEALs zum Mike Boat kamen, öffnete es sich und richtete alle Kanonen auf die feindlichen Verfolger. Die unglaubliche Feuerkraft zerriss Bäume und VCs und sorgte für Ruhe. Die SEALs kletterten ins Mike Boat und fuhren den dunklen Fluss hinauf.
Bis zum Kriegsende erhielten die
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