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Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
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für die Kriegsführung auf See, in der Luft und an Land: ins SEAL Tactical Training (STT), die taktische SEAL-Ausbildung. Während bei der Kampfschwimmerausbildung Leute ausgesiebt und gleichzeitig die Überlebenden ausgebildet werden sollten, ging es bei der taktischen Ausbildung größtenteils um die Theorie. Während der folgenden sechs Monate mussten nur zwei gehen, weil sie nicht gut genug waren. Wir lernten Tauchen und Landkriegsführung auf fortgeschrittenem Niveau, darunter auch den Nahkampf. (Die weiterführende Ausbildung nach der Kampfschwimmerausbildung hat auch Dick Couch in The Finishing School beschrieben.)
    Nach dem STT steckte mir Norm Carley, der Skipper des SEAL Team Two, den Dreizack an. Der Dreizack besteht aus einem Adler, der den Anker der US-Marine, eine Pistole und eben einen Dreizack in den Klauen hält. Da der Adler aussieht wie der Adler im Logo der Biermarke Budweiser, wird der Dreizack auch »Budweiser« genannt. Offiziere und gewöhnliche Soldaten trugen dasselbe Goldabzeichen – anders, als es der allgemeine Brauch der Marine will, nach dem Soldaten Silberabzeichen tragen. Das Abzeichen ist immer noch eines der größten und buntesten in der Marine. Der Skipper schlug mit der Faust gegen mein Abzeichen. Die anderen Mitglieder meines Platoons taten dasselbe. Dabei drückte sich der Dreizack so tief in meiner Brust, dass der leitende Unteroffizier ihn mir aus der Haut ziehen musste. Die Spuren davon trug ich noch wochenlang mit mir herum. Nun gehörte ich also endlich offiziell zu den großen Jungs.
    Mein erster Platoonchef war Burt. In der Marine nennt man einen Mann, der als Mentor für einen Matrosen fungiert, »Seevater«. Ich hatte nie einen richtigen Seevater gehabt, denn ich holte mir bei vielen Menschen Rat, sowohl in taktischen als auch in persönlichen Angelegenheiten. Doch Burt habe ich viel zu verdanken, weil er mich direkt aus der taktischen Ausbildung in seinen Platoon zur Winterkriegsführung einberief. SEALs sollten eigentlich zuerst in einem normalen Platoon arbeiten, bevor sie zur Winterkriegsführung gingen, doch Burt hatte von Anfang an großes Vertrauen in meine Fähigkeiten.
    Wie beinahe jeder zweite SEAL-Offizier – ein sehr hoher Anteil im gesamten Militär – war Burt ein gewöhnlicher Soldat gewesen, bevor er Offizier wurde. So jemanden bezeichnen wir als »Mustang« und vermutlich mochte ich Burt deswegen so gerne. Er hat nie etwas von uns verlangt, das er nicht auch selbst machen würde. Ihm war es wichtig, Aufträge gründlich zu besprechen und die Besprechung und den darauf folgenden Einsatz gründlich zu bewerten. Er war ein großartiger Vermittler und Diplomat. Burt liebte den Winter – Ski, Schneeschuhe und das ganze Zeug – und es machte ihm Spaß, die Teams mit ihrer hoch technisierten Ausrüstung für die Winterkriegsführung zu leiten. So testeten und bewerteten wir zum Beispiel ein spezielles Gore-Tex für Expeditionen.
    Burts Stellvertreter war Mark, der über 1,80 Meter groß war. Seine Eltern waren aus einem russischen Satellitenland in die USA gekommen. Er war zurückhaltend und hausierte nicht damit, dass er am Massachusetts Institute of Technology studiert hatte und Russisch, Tschechisch, Polnisch und Deutsch sprach. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis er endlich seine Sicherheitsüberprüfung bestanden hatte. Obwohl er hochintelligent war und mehrere Sprachen sprach, behandelte er uns nie von oben herab. Mark dachte sich großartige Pläne aus und konnte sie so klar und deutlich erklären, dass alle verstanden, worum es ging. Weil er leicht lispelte, ahmten wir ihn oft nach, wenn er uns Anweisungen gab – nur um ihn zu ärgern. Wenn man ihm nach getaner Arbeit ein paar Drinks spendierte und ein paar hübsche Mädchen neben ihn setzte, konnte man ihn überhaupt nicht mehr verstehen.
    Beim SEAL Team Two trainierten wir jeden Mittwoch gemeinsam unsere körperlichen Fähigkeiten: auf einem Hindernisparcours. An den übrigen Tagen trainierten wir selbstständig. Manche von uns spielten dann Basketball oder blödelten einfach nur herum, doch Mark bestand darauf, dass wir uns richtig anstrengten. Dann hieß es sprinten, schwimmen, sprinten, oder wir mussten andere Qualen über uns ergehen lassen. Er rannte wie eine Gazelle und schwamm wie ein Fisch – und all diejenigen, die mit ihm nicht mithalten konnten, waren genervt. Trotzdem machte es viel Spaß, mit Mark zu arbeiten.
    Beim SEAL Team Two schnappte ich etwas Interessantes auf: Es

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