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Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
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aufgewachsen war, gab es natürlich keine Skiberge. Daher fiel ich oft hin und die Küstenjäger mussten um mich herumfahren. Einmal fielen vier von ihnen mit mir hin. Nach einer Weile begannen sie zu streiten. Ich verstand zwar nichts, wusste aber, dass sie sich darum stritten, wer hinter mir fahren musste. Bei jedem Sturz rissen meine drei Mannschaftskameraden und ich die Küstenjäger wie Dominosteine um, sodass sie uns schließlich rücksichtsvoll ganz am Ende des Seils platzierten. Bei der Fernsehsendung Americas Funniest Home Videos, die lustige Pannenvideos zeigte , hätten wir mit unserer »SEALs auf dem Eis«-Vorstellung bestimmt den ersten Platz belegt.
    Weil wir als Kader dort waren und bei der Ausbildung der jungen Wehrpflichtigen helfen sollten, behandelten uns die Wehrpflichtigen wie Offiziere. Sie putzten und wachsten unsere Ski, während wir zu Abend aßen. Wenn wir abends unsere Stiefel vor der Tür ließen, putzten und polierten sie bis zum nächsten Morgen auch diese. Die Rekruten putzten sogar unsere Waffen für uns.
    Außerdem lernten wir auch, wie man eine Schneehöhle baut. Mein Partner von den Küstenjägern war groß und schlank. Er konnte mich ohne Probleme auf Skiern umkreisen. Wir gruben waagrecht in eine Schneewehe hinein, dann nach oben und dann wieder waagrecht nach innen. So schufen wir eine höhere Ebene, in die die Hitze aufsteigen konnte, während die kalte Luft auf die tiefere Ebene absank. Der Küstenjäger und ich stellten unsere Rucksäcke in den Eingang, um den Wind abzuhalten. Nur die Eispickel nahmen wir mit hinein, falls wir uns selbst wieder ausgraben mussten. Von der höheren Ebene aus formten wir die Decke zu einer Kuppel, damit kein Wasser auf uns herabtropfte.
    Wir zogen unsere Überschuhe aus, bevor wir die höhere Ebene betraten. Da der Kader nur aus vier SEALs bestand, schien sich mein Partner geehrt zu fühlen, mit mir zusammenzuarbeiten. Er versuchte, meine Stiefel vom Schnee zu befreien.
    »Nein, lass nur. Ich kümmere mich schon darum.«
    Er sah mich etwas seltsam an, doch später wusste er es zu schätzen, dass er mich nicht bedienen musste.
    Ein oder zwei Kerzen reichten schon aus, um die Höhle zu erwärmen. Draußen herrschte einen Temperatur von minus 40 Grad. Drinnen saß ich auf meinem Schlafsack und trug nur meine marineblaue lange Unterwäsche. Die Innentemperatur sollte nicht über minus ein Grad liegen, denn sonst würde unsere Schneehöhle auftauen, zu tropfen beginnen und schließlich zusammenfallen. Mit einem Temperaturunterschied von beinahe 40 Grad zwischen drinnen und draußen kam mir die Höhle fast wie die Bahamas vor. Als die Wärme Wände und Decke aufweichte, klopften wir so lange dagegen, bis der Schnee wieder fest war.
    Nachdem wir zwei Wochen lang in dieser Schneehöhle gelebt und sie als Stützpunkt für unsere Einsätze genutzt hatten, war so viel gegen die Wände geklopft worden, dass schon beinahe ein Schneehaus daraus geworden war. Die Schweden wussten, wie man einen Krieg führt – zu ihrer Verpflegung gehörte Kognak und die beste Mixtur für heiße Schokolade, die ich je gekostet habe. Dazu kamen Mahlzeiten wie Pasta Bolognese mit Roggenbrot. Zu meiner großen Verwunderung wollte auch mein schwedischer Partner seine Verpflegung gegen meine Einmannpackungen eintauschen. Wahrscheinlich hatte er die Nase voll davon, ständig dasselbe essen zu müssen. Also tauschten wir in unserer Höhle immer die Mahlzeiten.
    Tauschgeschäfte sind tatsächlich immer ein Höhepunkt, wenn man gemeinsam mit anderen Spezialeinheiten übt. Aus den USA hatte ich ein paar große Stangen Trockenrindfleisch mitgebracht, allerdings kein scharfes. Davon schnitt ich Scheiben ab und mischte sie unter meine Verpflegung, denn sie gaben mir bei dieser Kälte zusätzliche Energie. Die Küstenjäger liebten dieses Trockenrindfleisch. Außerdem hatte ich ein Zippo-Feuerzeug dabei, für das mir ein Küstenjäger sein wunderschönes Lappland-Messer gab. Es hatte einen Holzgriff und eine leicht gebogene Klinge und steckte in einer Lederscheide, die man mit zwei Rohlederbändern am Rucksack festbinden konnte. Auch wenn das Zippo-Feuerzeug bei Kälte zuverlässiger ist als ein Butanfeuerzeug, mochte ich das Messer lieber.
    Am letzten Tag bemalten mein Partner und ich uns das Gesicht: Die Teile, an denen normalerweise Schatten auftraten, wurden weiß und die hervorstehenden Teile wie Stirn, Wangen, Nase und Kinn schwarz. Dann verließen wir unsere Schneehöhlen für

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