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Navy Seals Team 6

Navy Seals Team 6

Titel: Navy Seals Team 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard E. Wasdin , Stephen Templin
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informierten uns über eine Route, über die Aidid Stinger-Raketen bekommen sollte: von Afghanistan in den Sudan, von dort nach Äthiopien und schließlich nach Somalia. Die Raketen hatte Afghanistan einst von den USA erhalten, um gegen die Russen vorzugehen. Jahre später wollten die USA die Stinger zurückkaufen: 100 000 US-Dollar pro Stück, ohne irgendwelche Fragen.
    Aidid wurde von El Kaida und der PLO unterstützt. El Kaida hatte Berater aus dem Sudan eingeschmuggelt. Damals war das Terrornetzwerk noch nahezu unbekannt, doch es lieferte Aidid Waffen und bildete seine Miliz im Häuserkampf aus. Die Männer von El Kaida brachten Aidids Anhängern bei, wie man brennende Barrikaden errichtet und in den Straßen der Stadt kämpft. Auch wenn Aidid die Stinger noch nicht hatte, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis sie ihm in die Hände fielen. In der Zwischenzeit zeigte El Kaida Aidids Miliz, wie man bei reaktiven Panzerbüchsen Aufschlagzünder gegen Zeitzünder austauscht. Anstatt einen Hubschrauber direkt zu treffen, konnte die reaktive Panzerbüchse nun in der Nähe des hinteren Rotors explodieren – der wunde Punkt eines Hubschraubers. Wenn man eine reaktive Panzerbüchse von einem Hausdach abfeuerte, konnte man durch den Rückstoß sterben oder aus den Hubschraubern erschossen werden. Deshalb brachte El Kaida Aidids Leuten bei, ein tiefes Loch in die Straßen zu graben. Dann konnte ein Kämpfer sich auf den Boden legen, und das Ende der Röhre der reaktiven Panzerbüchse explodierte in das Loch, ohne Schaden anzurichten. Sie tarnten sich auch, damit die Helikopter sie nicht entdecken konnten. Damals wusste ich es zwar noch nicht, doch vermutlich war unter den El-Kaida-Beratern in Somalia damals auch Mohammed Atef, Osama bin Ladens Militärchef. Die PLO stellte Aidid ebenfalls Berater und Ausrüstung zur Verfügung. Nun wollte Aidid prominente amerikanische Ziele treffen.
    Unsere SIGINT hörte eine Unterhaltung über einen geplanten Mörser­angriff auf die amerikanische Botschaft ab. Außerdem informierten uns Agenten, dass die Italiener immer noch Aidids bewaffnete Miliz die militärischen Kontrollpunkte der Vereinten Nationen passieren ließen, obwohl sie die Stadt doch eigentlich schützen sollten. Die Miliz musste nur herausfinden, wo die Kontrollpunkte der Italiener lagen, und schon konnte sie sich frei bewegen – bis direkt vor die Haustür der Vereinigten Staaten.
    Zwei von Aidids Leibwächtern wollten uns für eine Belohnung von 25 000 US-Dollar verraten, wo sich ihr Boss aufhielt. Leopard verabredete sich im Pasha mit ihnen. Auf dem Weg dorthin wollte er den italienischen Kontrollpunkt in der Nähe einer alten Nudelfabrik passieren – den Checkpoint Pasta.
    Leopard wusste jedoch nicht, dass die Italiener den Kontrollpunkt den Nigerianern übergeben hatten. Nur Minuten nach der Übergabe überfiel Aidids Miliz den Kontrollpunkt und tötete dabei sieben Nigerianer.
    An diesem Abend hörte ich Schüsse ganz in der Nähe vom Pasha und eine Mörsergranate, die so nahe einschlug wie noch nie zuvor. Offensichtlich hatten die bösen Jungs herausgefunden, was hier los war und wo etwas los war. Unsere Tage im Pasha waren gezählt.
    5. September 1993
    Am Sonntagmorgen verließ Leopard mit vier Leibwächtern das Lager der Vereinten Nationen noch vor 0600 in zwei Isuzu-Troopern. Als die Fahrzeuge am Checkpoint Pasta ankamen, wurden sie von einer Menschenmenge umringt. Rund 180 Meter weiter blockierten Betonbrocken und brennende Reifen die Straße. Leopards Fahrer trat voll aufs Gas und durchbrach die Straßensperre. Ihr Fahrzeug wurde von 49 Kugeln durchsiebt. Eine Kugel drang durch eine Lücke in Leopards Splitterschutzweste und traf ihn in den Hals. Der Fahrer raste davon und brachte Leopard in ein Krankenhaus im Lager der Vereinten Nationen. Er bekam eine Menge Blutkonserven und wurde mit 100 Stichen genäht. Dann ließ General Garrison ihn nach Deutschland in ein Krankenhaus ausfliegen. Leopard überlebte.
    Später an diesem Tag hörte ich 50-Kaliber-Schüsse aus nordwestlicher Richtung, etwa 270 bis 450 Meter entfernt. Diese Schüsse hätten sogar Ziegelsteine durchschlagen können.
    Die nahen Schüsse und der Überfall konnten nur eines bedeuten: Man war uns dicht auf den Fersen. Wir waren nun in höchster Alarmbereitschaft und nahmen unsere Gefechtsstationen ein. Ich forderte eine Lockheed AC-130 Spectre an, die über uns kreisen sollte, falls wir Hilfe brauchten. Dieses Flugzeug der Luftwaffe kann

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