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Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS

Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS

Titel: Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Tyler
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Rhythmus, den nur er hören konnte. Er fing an zu summen, melodiös und tief aus der Kehle.
    Im nächsten Augenblick begann er zu singen. So laut, dass man es trotz des Dröhnens der Maschine hören konnte, was ein ziemliches Kunststück war. Und obendrein sang er auch noch richtig. Hätten sie sich auf einer Bühne befunden, wäre er glatt als Rockstar durchgegangen.
    Er war gut, richtig gut. Er sang, als sei er völlig sorglos. Jamie wünschte, sie könnte sich so frei fühlen … obgleich sie wusste, dass auch Chris innerlich keineswegs frei war.
    Mit seiner Art erinnerte er sie an Sophie.
    Sie beugte sich zur Seite und zupfte ihm die Stöpsel seines iPods an den Kabeln aus den Ohren. Er sang noch ein paar Sekunden weiter, als sei ihm gar nicht aufgefallen, dass die Musik aufgehört hatte. Dann erst richtete er den Blick auf sie, und sein Gesang erstarb.
    »Du hast recht, ja, ich schütze mich. Ich kann es nur nicht so gut verbergen wie du.« Ihr Blick fand seine Augen, hielt sie fest, und zum ersten Mal im Leben hatte er das Gefühl, dass er derjenige war, der von seinem Gegenüber ins Visier genommen wurde. »Du bist so frei, darum beneide ich dich. Ich weiß, dass es nicht nur Schau ist, aber ich weiß auch, dass sich dahinter etwas verbirgt. Ich wette, dass das viele Menschen gar nicht merken, wenn sie mit dir zu tun haben, jedenfalls nicht gleich. Vielleicht merken sie es auch nie.«
    »Aber du glaubst es zu wissen.« Seine Stimme klang merkwürdig rau, aber er ließ sich nicht anmerken, ob ihre Worte ihn störten.
    Aber das taten sie. Und sie öffnete den Mund, um ihm zu sagen, dass sie es wusste, ja, aber da ging ein heftiger Ruck durch das Flugzeug und es schlingerte nach rechts.
    »Hast du nicht gesagt, der Pilot wüsste schon, was er tut?«, fragte sie.
    »Das weiß er ja auch. Flugzeuge sind eben nicht immer kooperativ.«
    »Was ist passiert?«
    »Was es auch ist, es hört sich nicht gut an. Hey, was zum Teufel ist da los?«, rief er dem Piloten der Cessna zu.
    »Der Motor hat ausgesetzt. Ich bring uns schon runter, aber haltet euch lieber gut fest.«
    »Scheiße«, brummte Chris. Jamie wollte aufstehen, aber er drückte sie auf ihren Sitz zurück und legte ihr den Sicherheitsgurt an, während sie ihn von sich zu stoßen versuchte. Sie wusste, dass die Panik sie so handeln ließ, wusste, dass sie ohnehin zur Klaustrophobie neigte, und der Gedanke, jetzt auch noch festgeschnallt zu sein, zwang sie förmlich, sich dagegen zu wehren.
    Aber Chris redete beruhigend auf sie ein. »Jamie, hör zu … wir müssen notlanden. Du musst dich darauf vorbereiten, okay?« Er zeigte ihr die Position, wartete, bis sie es ihm nachmachte, dann schnallte er sich auf dieselbe Weise fest.
    »Seid ihr bereit?«, rief der Pilot.
    »Bring uns runter, mein Bester«, rief Chris zurück. Dann fing er an zu beten.
    Nach dem Telefonat mit Roger kehrte Kaylee mit Nick zum Wagen zurück. Roger war sofort einverstanden gewesen, die Story zu bringen – auf der Titelseite. Er hatte sich aber auch um sie gesorgt, das hatte sie seiner barschen Stimme angehört, obwohl sie ihm versichert hatte, dass sie in Ordnung war.
    Dann hatte Sarah darauf bestanden, dass sie aßen. Kaylee hatte zwar ein flaues Gefühl der Angst im Bauch, aber er hatte auch geknurrt. Eine seltsame Mischung. Sarah hatte gebratene Hühnchenstücke, hartgekochte Eier, Kochbananen und Brot, das sie kwanga nannte, mitgebracht. Kaylee hatte genug gegessen, um bei Kräften zu bleiben, und Wasser getrunken, um nicht zu dehydrieren. Danach hatte sie sich besser gefühlt.
    Jetzt, ein paar Stunden später, saß sie in Sarahs Landrover auf dem Rücksitz und brachte die Fakten, die Clutch ihr über GOST erzählt hatte, zu Papier, um sie zu ordnen und sich zu vergewissern, dass sie nichts übersehen hatte.
    Sie wollte die Batterie des Laptops schonen, deshalb machte sie die Notizen handschriftlich. Wenn sie das Skelett der Story fertig hatte, würde sie alles in den Computer tippen.
    Skelett war der perfekte Ausdruck im Zusammenhang mit dieser Geschichte – es drängten so viele davon hervor, unaufhaltsam. Und trotzdem gingen ihr immer noch viele unbeantwortete Fragen im Kopf herum.
    Wenn sie mit dieser Story an die Öffentlichkeit ging, würde die Regierung – oder wer auch immer für Aarons Tod verantwortlich sein mochte – dann trotzdem noch Jagd auf sie und Nick und Clutch und Sarah machen? Oder würde sie denen damit den Wind aus den Segeln nehmen?
    Sie musste herausfinden,

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