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Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS

Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS

Titel: Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Tyler
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genauso viel Sorgen wie du, und ich bin nicht bereit, Sophie im Stich zu lassen.« Sie hielt inne. Ja, so viel zum Thema Professionalität. Chris hatte etwas an sich, das in ihr den Wunsch weckte, ihm ihr Herz auszuschütten, und das passierte ihr sonst nie. Nicht einmal mit Mike hatte sie das erlebt, und sie waren immerhin fünf Jahre lang zusammen gewesen. Das war lange genug, um einander vollkommen zu vertrauen, und trotzdem hatte sie nie einfach alles herausgelassen. »Sophie hat meine Hilfe immer ausgeschlagen, obwohl sie stets für mich da war. Als sie schließlich zu mir gekommen ist und mir alles anvertraut hat, hatte ich das Gefühl, wir hätten eine Art unsichtbare Grenze durchbrochen. Unser Verhältnis war immer kompliziert.«
    Er sagte nichts, wartete nur darauf, dass sie fortfuhr.
    Als sie weitersprach, tat sie es sehr zögernd. »Ich rede nicht gern über mich. Wegen des Zeugenschutzes musste ich mich immer sehr bedeckt halten.«
    »Aber in dir steckt mehr als nur das, was du durchmachen musstest, um ins Zeugenschutzprogramm zu kommen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Sollte man meinen, nicht?«
    Damit wollte Chris sich nicht begnügen, er würde nicht zulassen, dass sie einfach dichtmachte, wie es ihre Art war – wie sie es im Laufe der Jahre gelernt hatte. Die einzige Art zu leben, die sie kannte.
    Er nahm ihr Gesicht in seine Hände – Gott, diese Hände – und strich ihr sanft über die Wangen. »Ich weiß, dass noch mehr in dir steckt. Ich kann es in deinen Augen sehen.«
    »Mein Job ist mein Leben. So muss es sein.«
    Für sie hatte es nie viel jenseits der Grenzen ihrer eigenen kleinen Welt gegeben. Als junges Mädchen hatte sie kaum gewusst, dass ihre Familie Geheimnisse hatte – nicht bis ihre Eltern ermordet worden waren und ihre Welt sich für immer verändert hatte.
    Später hatte sie diese Strukturiertheit zu schätzen gelernt. Sophie hingegen hatte sich für ein Leben wie aus dem Navy-Handbuch entschieden und gelernt, Kampfflugzeuge zu fliegen. In der Luft zu sein, gab ihr ein Gefühl völliger Sicherheit, das Gefühl, unantastbar zu sein, hatte sie Jamie erzählt. Und obwohl sie Sophie um diese Einstellung beneidete, hielt sie sich doch mehr an das, was sie kannte – das FBI und dessen Handbuch.
    Und trotzdem war es weder ihr noch Sophie gelungen, dem Kummer der Vergangenheit ganz zu entkommen. »Hast du Nick immer nah gestanden?«
    »Sehr nah. Ich habe auch noch einen anderen Bruder.«
    »Ist er auch ein SEAL ?«
    »Ja. Er ist sogar als Erster zur Navy gegangen – freiwillig. Wir sind dann in seine Fußstapfen getreten.« Er fuhr sich mit einer Hand durchs Haar, das länger war als bei den üblichen militärischen Schnitten, so lang, dass er sich überall unter Menschen mischen konnte, ohne gleich als Soldat aufzufallen.
    Er war außerdem sichtlich beunruhigt und gab sich keine Mühe, es zu verbergen. »Nick ist verletzbar«, sagte er.
    »Er ist ein SEAL .«
    »Er hat sich in Kaylee verliebt. Und die Liebe macht einen verletzbar.«
    Das stimmte. Sie wusste das. Wenn sie auch nicht leidenschaftlich in Mike verliebt gewesen war, hatte sie ihn doch irgendwie geliebt. Sie hatte sich immer gesagt, dass es kein Problem sei, mit ihm zusammenzuarbeiten, dass ihre private Beziehung nichts mit ihrer beruflichen Partnerschaft zu tun hatte.
    Und für sie hatte das auch zugetroffen. Für Mike jedoch nicht. In jener Nacht, als er erschossen wurde, war er so damit beschäftigt gewesen, ihr Deckung zu geben, dass er vergessen hatte, auf sich selbst aufzupassen.
    In ihr wallte das alte Schuldgefühl auf, wie immer, wenn sie an die Einzelheiten jener Nacht zurückdachte. »Er wird sie beschützen. Dafür sorgen, dass ihr nichts passiert.«
    »Ja, das wird er.« Chris blickte ins Leere. »Nick ist gut, daran gibt es keinen Zweifel. Diese Männer, die hinter ihm her sind, haben gegen ihn keine Chance, vor allem dann nicht, wenn sie versuchen, an Kaylee heranzukommen … aber trotzdem würde ich gern Verstärkung anfordern.«
    »Das darfst du nicht.«
    »Ich werde es tun, wenn es sein muss, und daran wirst du mich nicht hindern können.«
    »Versuch’s ruhig, Chief.«
    »Ah, jetzt geht das wieder los. Du schützt dich vor mir, vor allem Persönlichen. Na schön, wie du willst.« Er legte den Kopf gegen die Sitzlehne, die Hände locker zwischen seinen langen Beinen. Dann holte er seinen iPod aus der Tasche, steckte sich die Kopfhörer in die Ohren, und fast augenblicklich klopften seine Füße in einem

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