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Nea - James erzaehlt –

Nea - James erzaehlt –

Titel: Nea - James erzaehlt – Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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Stimulation meiner Stöße und des Vibrators um ein Vielfaches. Nun wurde auch meine Lust übermächtig und mir war es egal, dass ich sie ausfragen wollte.
    Heftig kam ich in ihr, bis wir völlig entkräftet aufeinander lagen.

5

    In dieser Nacht schlief ich so fest, dass mir am Morgen sogar egal war, dass mich niemand besucht hatte und dass ich Fiona außer einigen interessanten Details keine Hinweise auf die Identität meines kleinen Luders hatte entlocken können. Manchmal hatte ich meine eigene Leidenschaft nur schlecht im Griff. Doch dermaßen entspannender Schlaf war dringend nötig gewesen und ich fühlte mich erfrischt, als ich von verhaltenen Sonnenstrahlen geweckt wurde, die durch die lockeren Wolken am Himmel brachen.
    Nachdem ich geduscht und gefrühstückt hatte, wollte ich mich direkt auf den Weg machen. Leiko und ich würden uns in Ripley treffen und ich schätzte, dass ich mindestens eine Stunde in Richtung Süden fahren musste, um die Stadt zu erreichen.
    Ich hatte gerade meine Tür abgeschlossen, als ich mich umdrehte und zusammenzuckte. Melanie stand mit starrer Mimik hinter mir.
    „Du schleichst dich gern von hinten an, nicht wahr?“, fragte ich.
    Sie verzog keine Miene. „Hat es einen Grund, dass Fiona unseren Termin für heute nicht bestätigt hat?“
    Mir fiel es wirklich schwer, zu deuten, ob sie verärgert oder bloß interessiert war; auch ihre Wortwahl ließ keine Schlussfolgerung zu. Deshalb beschloss ich, der Situation sicherheitshalber mit Charme zu begegnen. „Ist es nicht unhöflich, Fragen mit Gegenfragen zu beantworten?“ Ich setzte mein bestes Lächeln auf, doch sie sah mich nur an.
    „Ist es nicht dämlich, rhetorische Fragen zu beantworten?“  
    Jetzt war ich mir sicher, einen etwas schärferen Tonfall erkennen zu können. „War ich dir nicht eindeutig genug?“, versuchte ich, Melanie zu beschwichtigen.
    „Willst du das jetzt den ganzen Tag spielen, dieses Frage-auf-Frage-Spielchen?“, fragte sie mit trotzig vorgerecktem Kinn. Bevor ich antworten konnte, schob sie hinterher: „Und bitte, nicht noch eine Frage, langsam wird’s lächerlich.“
    Kurz dachte ich nach. Obwohl ich mich eigentlich nicht für meine Entscheidungen rechtfertigen wollte oder musste, hatte ich Melanie gegenüber ein schlechtes Gewissen; der exakte Grund dafür war mir allerdings selbst nicht völlig klar.
    Da ich im Zweifelsfall immer der Meinung bin, dass die Wahrheit Dinge vereinfacht – bitte sehen Sie darüber hinweg, dass ich Mike noch immer nicht von meiner versehentlichen Verfehlung erzählt hatte –, entschloss ich mich dazu, Melanie einfach zu sagen, wie es war.
    „Ich musste mich für heute zwischen dir und einer Session mit Leiko außerhalb vom Nea entscheiden. Leiko hat einen ganzen Tag eingeplant und ich bin neugierig, wofür sie so viel Zeit braucht.“
    Für einige Sekunden sah Melanie mir unerbittlich direkt in die Augen. Dann lächelte sie vorsichtig. „Gut, damit kann absolut leben.“ Kurz zögerte sie. „Ich dachte schon, es liegt an mir.“
    Ich schüttelte den Kopf. „Nein, auf keinen Fall. Warum sollte es denn an dir liegen? Ich mochte unsere letzte Session.“
    Auf einmal sprach sie sehr leise. „Ich auch.“ Kurz zögerte sie. „Es ist nur- Manchmal reagieren Männer merkwürdig darauf, dass ich-“ Sie brachte den Satz nicht zu Ende.
    „Dass du spritzt, wenn du kommst?“, fragte ich amüsiert.
    Melanie errötete leicht und nickte nur.
    „Es hat mich überrascht, das muss ich zugeben“, sagte ich, „aber ich fand es irgendwie heiß, immerhin kommt es nicht alle Tage vor. Es ist sogar schmeichelhaft.“
    Melanies direkte Art war wieder mit einem Schlag verschwunden; sie sah zu Boden. Da ich mittlerweile wusste, was es hieß, wenn sie plötzlich wortkarg wurde, musste ich mir ein triumphierendes Grinsen verkneifen.
    Nach wenigen, stillen Sekunden schaffte sie es schließlich doch, mich einen Augenblick lang anzusehen. „Vielleicht hast du ja bald noch einmal Zeit für mich.“ Dann drehte sie sich um und eilte davon.

    Ripley war eine typische Kleinstadt für die East Midlands. Die Dächer gedrungener Wohnhäuser ragten zwischen Baumwipfeln hervor und machten sofort deutlich, dass diese Stadt ursprünglich eine Bergbau-Kolonie gewesen war. Auf der schmalen Straße, die in die Stadtmitte führte, kam mir kaum jemand entgegen. Viele Gebäude hier waren mit ihren hohen, schmalen Fenstern eindeutig sehr gut erhaltene Relikte aus dem späten 19. Jahrhundert. Bis

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