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Nea - James erzaehlt –

Nea - James erzaehlt –

Titel: Nea - James erzaehlt – Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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nicht hinzusehen, um zu wissen, dass Daniel grinste. „Ich glaube, da könntest du durchaus recht haben.“
    „In Ordnung“, erwiderte Sophie leise. „Viel Zeit habe ich aber nicht. Mein Meister darf nicht wissen, dass ich weg bin.“
    Damit schloss sich die Tür und ich machte mich schnell auf den Weg zurück auf sicheres Terrain.

    Sophie hatte Daniel exakt dasselbe über ihren Meister erzählt wie mir, was mich unmittelbar am Wahrheitsgehalt dieser Aussage zweifeln ließ. Gab es vielleicht überhaupt keinen Meister? Sie hatte den Satz einfach zu mechanisch wie eine schlechte Notlüge benutzt – doch vielleicht war es auch nur mein Wunschdenken, das mich das glauben lassen wollte, denn ich musste mir leider eingestehen: Es störte mich unglaublich, dass sie sich offensichtlich von Daniel ficken ließ.  
    Sie fragen sich vermutlich, warum ich dermaßen paradox war und das ist Ihr gutes Recht, denn ehrlich gesagt kann ich Ihnen selbst nicht beantworten, was mich zu solchen Emotionen brachte. Es gab keinen Grund für Eifersucht und schon gar keinen Grund für verzerrte Besitzansprüche, das war mir selbst glücklicherweise klar. Trotzdem konnte ich nichts dagegen tun, dass ich mit dem Gedanken eines anderen Mannes neben mir – eines Konkurrenten, wenn Sie so wollen – in diesem Moment nicht umgehen konnte.
    Ja, Sie brauchen mich auch nicht daran zu erinnern, dass das bescheuert war, immerhin hatte ich bereits eine beeindruckende Anzahl von Eroberungen vorzuweisen; und ja, mir war bewusst, dass Sophie einen Meister hatte oder zumindest vorgab, einen zu haben.
    Natürlich hätte mich die Tatsache, dass sie mir offenbar nachstellen ließ, eigentlich wesentlich mehr beschäftigen sollen – doch mein gesamtes Denken kam innerhalb von wenigen Sekunden immer wieder darauf zurück, dass ich nicht der Einzige war, den sie besuchte. Offenbar hatte sie zwar ein derart gesteigertes Interesse an mir, dass sie herausfinden wollte, wo ich wann war, doch wahrscheinlich konnte sie so ihr geschicktes Spiel mit mir einfach besser planen – und es hielt sie nicht vom Sex mit anderen ab. Einem anderen Mann, der zu allem Überfluss für Linnea und Mike arbeitete. Jetzt gab es schon zwei unsichere Variablen, die mich unter Umständen meine Freundschaft mit Mike kosten konnten.
    Wie gesagt, meine Gedanken kreisten um sich selbst. Ich muss Ihnen gestehen, dass ich maßlos wütend war: Wütend auf Sophie, weil sie mir so viel vorenthielt und prinzipiell tun konnte, was sie wollte – und vor allem wütend auf mich, weil mich diese Tatsache überhaupt so störte.
    Eigentlich hätte ich froh sein sollen: Eine atemberaubende Frau stellte mir nach, obwohl sie auch andere Männer in ihrem Leben hatte, und zum ersten Mal seit unserer ersten Begegnung hatte ich Informationen, von denen sie nichts wusste. Damit würde ich mehr über sie herausfinden, daran bestand kein Zweifel – wieder einmal. Ich musste versuchen, mich auf die positiven Fakten zu konzentrieren und nicht allzu paranoid zu werden. Egal, wie schwer es mir fiel.

    Die Lichtung war nur von wenigen Fackeln beleuchtet. Die nackten Körper der Subs, die an die Bäume gefesselt waren, wurden in ein flackerndes Zwielicht getaucht. Leichter, kühler Wind brachte das Feuer zum Knistern und ließ die Baumwipfel über uns leise rauschen – es war ein fast idyllisches und trotzdem düsteres Setting.
    „Irgendwie kommt das nicht hin oder kann ich nicht zählen?“, flüsterte nun Peter, der neben mir stand.
    Ich zuckte mit den Schultern; er hatte recht: Es war ein gefesselter Sub zu wenig da. Neben Linnea, Mike, Peter und standen eine Frau und ein Mann im Kreis um die Sklaven herum, doch ich sah nur vier Nackte an den Bäumen.
    „Danke, dass ihr gekommen seid“, sagte Linnea nun. „Ich spare mir viele Worte, denn ihr wisst ja, warum ihr hier seid – unsere Subs wissen das allerdings noch nicht. Alle bis auf eine jedenfalls.“
    Peters Augen weiteten sich, als Linnea ohne weitere Umschweife begann, sich auszuziehen. Auch ich legte interessiert den Kopf schief, während Mike nach einem Seil griff, mit dem er sie offenbar fesseln wollte.  
    Natürlich hatte ich schon gewusst, dass Linnea devot war – immerhin war Mike einer der dominantesten Männer, die mir bisher begegnet waren –, doch trotzdem kam es überraschend für mich, dass sie sich nun an diesem Szenario beteiligte. Vermutlich war meine Verwunderung darin begründet, dass ich sie bisher nur in ihrer Funktion

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