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Nea - James erzaehlt –

Nea - James erzaehlt –

Titel: Nea - James erzaehlt – Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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sie mir hinterher: „Und James? Neben Mike kann für mich kein anderer Mann mithalten.“

    „Mit Burlesque verhält es sich wie mit der Verführung: Das Wichtigste ist Timing“, erläuterte die üppige Blondine im Glitzerkorsett und den bonbonfarbenen Strümpfen, die sich als Dollybird Petite vorgestellt hatte. „Was ihr dazu jedoch auch wissen müsst, meine Lieben: Burlesque nimmt sich nicht allzu ernst, es ist spielen auf höchstem Niveau – aber wenn ich das richtig verstanden habe, ist das Nea dafür der perfekte Ort.“
    Ihre kluge Anmerkung erntete zustimmendes Lachen aus der Gruppe, die neben Peter und mir aus etwa zwanzig anderen bestand. Manche Doms waren mit ihren Subs hier, manche Frauen jedoch auch allein – unter anderem Melanie, wie ich erfreut festgestellt hatte. Während zwölf Frauen neben Dollybird Petite auf der kleinen Bühne standen, saßen wir Männer an runden Tischen davor und sahen zu, wie die blonde Lehrerin den anderen Frauen Armhaltungen zeigte. Ich war gespannt, was kommen würde.
    „Kennst du die Blondine da etwa?“, fragte Peter verstohlen von links.
    „Da musst du schon etwas spezifischer sein“, erwiderte ich.
    Dezent deutete Peter auf Melanie. „Die schlanke, groß gewachsene Blonde da. Ihr habt euch angesehen, als würdet ihr euch kennen.“
    Verschmitzt grinste ich. „Kennen kann man sagen.“
    Peters Augen weiteten sich. „Ehrlich?“
    Ich nickte nur. „Sie heißt Melanie – tolle Frau.“
    „Das glaube ich“, sagte Peter verträumt.
    „Soll ich euch einander vorstellen?“
    Ratlos sah er mich an. „Ich weiß nicht. Macht man so etwas denn?“
    „Also, ich habe gehört, dass es in Ordnung ist, Menschen einander vorzustellen“, lachte ich. „Warum denn auch nicht?“
    „Keine Ahnung.“ Peter zuckte mit den Schultern. „Vielleicht merkt sie ja sofort, dass ich sie-“ Er brach ab.
    „Heiß finde?“, ergänzte ich.
    Bevor Peter etwas erwidern konnte, fuhr Dollybird Petite fort: „Ich finde es toll, dass wir so viele verschiedene Frauen hier haben, denn darum geht es eben. Vielseitigkeit, meine Lieben! Jede Einzelne setzt ihren eigenen Maßstab – wir wollen keine immer gleichen Choreographien und schon gar keine Perfektion, sondern einfach dieses ganz besondere je ne sais quoi, das jeder Frau innewohnt!“
    Sie nickte einem Hausdiener neben der Bühne zu und leise Musik ertönte. Es war langsamer, verruchter Jazz mit einem kleinen Teil Zirkusmusik; sofort fühlte ich mich an American Vaudeville erinnert.
    „Burlesque, meine Lieben, ist theatralisch, over the top. Es geht darum, zu reizen, um the art of the tease – und dabei lassen wir uns gern Zeit. Das Ausziehen von einem Handschuh oder einem halterlosen Strumpf kann da schon einmal fünf Minuten dauern.“
    Sie begann, sich gekonnt und flüssig zur Musik zu bewegen und im Takt die Bühne hinabzusteigen. Nachdem sie jeden der Männer, die dort saßen, mit klimpernden Wimpern begrüßt hatte, stellte sie ihren Fuß auf einen Tisch und ließ ihre Hüften kreisen. Ihre Bewegungen waren dermaßen hypnotisch und zugegeben auch heiß, dass mir egal wurde, dass sie uns einfach nur hinhielt. Ihr Körper wurde eins mit der Musik.
    Letztendlich rollte sie Zentimeter für Zentimeter den Rand des Stoffhauchs hinunter, der ihr Bein bedeckte – selbstverständlich nicht, ohne sich ausgiebig nach vorn zu beugen und den Glücklichen vor ihr tiefe Blicke in ihr Dekolleté zu erlauben.
    Als ein Bein nackt war, wurde auch die Musik intensiver. Mit einem Mal riss sie sich sich, begleitet von kräftigen Bläsern, plötzlich den anderen Strumpf von der Haut und breitete ihre Arme mit einem bezaubernden Lächeln aus. In diesem Moment verstummte die Musik auf einem letzten, kraftstrotzendem Takt.
    „Seht ihr?“, fragte sie.
    Begeisterter Applaus ertönte und Dollybird Petite verbeugte sich mehrmals.
    „Ich will mich ja nicht selbst loben, aber diese kurze Kostprobe hatte alles: Hinhalten und Überraschung, Sex und Ironie, Tanz und Theater. Das ist es, worum es geht, meine Lieben. Ich denke, es ist Zeit, dass die Mädchen loslegen. Dieses Mal müsst ihr euch wohl hinhalten lassen, meine werten Herren – auch, wenn Geduld sonst nicht gerade eure Stärke ist.“
    Begleitet von leisem Lachen schwoll wieder Musik an und die Frauen auf der Bühne begannen, sich langsam zu bewegen. Während manche offenbar noch ihre anfängliche Schüchternheit überwinden mussten, sahen andere sofort so aus, als hätten sie bereits

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