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Nea - James erzaehlt –

Nea - James erzaehlt –

Titel: Nea - James erzaehlt – Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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denn deine zukünftige Frau anbaggern?“
    Sofort lachte Mike. „Sorry, sorry, ich musste dich das fragen! Du bist einfach zu lustig, wenn du dich ertappt fühlst – du siehst dann aus wie ein braver Schuljunge, der zum Rektor gerufen wurde und den Grund nicht kennt. Köstlich, wirklich köstlich!“
    Erleichtert und gleichzeitig eingeschnappt steckte ich die Hände in meine Taschen. „Sie hat dir also von unserem kleinen Gespräch draußen erzählt?“
    „Natürlich hat sie mir davon erzählt – es war ja auch zu lustig, um es nicht weiterzuerzählen.“ Rügend sah er mich an. „Allerdings hättest du wohl kaum offensichtlicher sein können. Ich fürchte, Nea ahnt etwas, ist aber nur zu rücksichtsvoll, um sich mir gegenüber etwas anmerken zu lassen.“
    Wieder begann er, die Säule zu umkreisen. Da er mich damit nervös machte, trat ich ans Fenster und blickte aus dem hohen Dachfenster auf die Einfahrt hinunter, wo Linnea und Juna gerade redeten. Juna sah mit ihrer ausladenden Gestik und ihren schnellen Bewegungen selbst von hier oben hektisch aus; ich musste lächeln.
    Mike trat neben mich und deutete auf die Schwester seiner Freundin. „James, es wird wirklich dringend Zeit, dass du mir sagst, was ich machen soll! Juna hört gar nicht mehr auf, mich damit zu nerven. Wenn ich Nea nicht bald frage, tut sie es für mich.“
    Nun musste ich lachen. „Vielleicht macht sie es ja gerade schon.“
    Für einen kurzen Moment wich die Farbe aus Mikes Gesicht, dann entspannte seine Mimik sich und er schlug mir auf die Schulter.
    „Jetzt sind wir quitt“, sagte ich feixend.
    „Nur fair, nur fair“, erwiderte Mike, dann seufze er. „Aber wirklich, James: Langsam habe ich das Gefühl, dass jeder mir bereits einen Schritt voraus ist, was den Antrag betrifft. Ich weiß nicht, wie Derek davon gehört hat, aber er hat mir heute morgen unter vier Augen angeboten, Nea und mich gleich hier zu trauen.“
    Überrascht trat ich einen Schritt zurück. „Derek ist Standesbeamter? Damit hätte ich nun wirklich gar nicht gerechnet, zumal er-“
    „Jajaja!“, unterbrach mich Mike ungehalten. „Ganz außergewöhnlich, spannend, faszinierend, am besten trefft ihr euch auf ein Bier und unterhaltet euch darüber, wie es ist, gleichzeitig dominant und hoffnungslos romantisch zu sein – darüber könnt ihr bestimmt stundenlang reden. Aber das ist gerade nicht wirklich nicht das, was mich interessiert! Ich gehe auf dem Zahnfleisch, James! Du hast versprochen, dir etwas auszudenken!“
    Vielleicht war es gemein von mir, so lange damit gewartet zu haben; Mike tat mir mit seinem flehenden Blick fast schon leid – wie gesagt: Fast. Immerhin war es beinahe schon eine Tradition zwischen uns, den anderen freundschaftlich auflaufen zu lassen.
    Verschwörerisch rieb ich mir die Hände. „Habt ihr morgen Abend schon etwas vor?“

    Leiko verschränkte die Arme und flüsterte: „Ganz sicher, dass du das durchziehen willst?“
    Ebenso leise antwortete ich: „Ja – dass ausgerechnet du an meine Moral appellierst, hätte ich allerdings nicht gedacht.“
    „Ich habe keine moralischen Bedenken. Das ist nur nicht unbedingt etwas, bei dem Höflichkeit ein nützlicher Zug ist.“ Leiko kicherte.
    Ich verdrehte die Augen. „Wirst du damit jemals aufhören?“
    Sie kicherte immer noch verhalten. „Nein.“
    „Können wir dann anfangen? Bitte?“
    „Von mir aus gern“, sagte sie. „Ist sowieso schon längst überfällig, dass du sie endlich einmal ohne Bedenken fickst. Dieser nachdenkliche Blick, mit dem du andauernd durch die Gegend streifst, hat schon angefangen, mich zu nerven.“
    Ich beschloss, über diese Anmerkung hinwegzugehen – Leiko hatte ja recht; ich konnte mich mittlerweile kaum mehr selbst ertragen. Das Wissen darum, dass Sophie bloß mit mir gespielt hatte, gab mir ein unendlich befreiendes Gefühl. Endlich konnte ich sie guten Gewissens nehmen und gerade gab es nichts anderes, woran ich denken konnte – außer natürlich daran, dass ich erst noch ein wenig mit ihr spielen würde.
    „Wollen wir?“, fragte ich.
    Leiko nickte. „Sie wird sich wehren – sehr heftig vermutlich.“
    Anstelle etwas zu sagen, zog ich mir die Sturmmaske über; Leiko tat es mir nach. Es war früher Vormittag und entsprechend ruhig in den Gängen des Nea, doch von Fiona wusste ich, dass Sophie gerade nichts zu tun hatte. Leiko und ich waren ihr unauffällig bis hierhin gefolgt, um nun den Plan umzusetzen, den wir mithilfe von Fiona

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