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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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hielt ihn über den in die Pfeife gestopften Tabak. Nach kurzem Aufflackern roten Lichtes glühte der Tabak wieder, und Sprage saugte dankbar eine gute Lunge voll Rauch ein. Als er ihn durch die Nase wieder herausließ, entschied er, dass er der Polis-Technologie für vieles Dank schuldete, nicht zuletzt dafür, sich auf einem windigen Deck die Pfeife anzünden zu können.
    »Ein weitergegebenes Signal!«, schrie Lember. »Sie möchten wissen, ob es Zeit ist hinüberzufahren.«
    Sprage nahm die Pfeife aus dem Mund. »Sag ihnen, ja. Wir machen für die Nacht fest und gehen morgen früh an Land. Hat keinen Sinn, im Dunkeln auf der Skinner-Insel herumzutappen. Das wäre ungesund.«
    Als Zwölf schreiend aus dem Meer hervorschoss, fing der Hüter das Wesentliche dieses Gebrülls auf und reagierte sofort. Eine Hochgeschwindigkeitsanalyse seiner Dateien lieferte eine Basis für seine Annahmen. Die KI war sich jetzt zu 87 Prozent sicher, dass der Prador an Bord des Kriegsschiffes niemand anderes war als der alte Erwachsene namens Ebulan. Ebulan war Hoops wichtigste Kontaktperson im Krieg gewesen und hatte in einigen der riskanteren Feldzügen eine führende Rolle gespielt. Dann die Bestätigung: Ebulan war hier, um seine Spuren zu verwischen. Jeder andere Prador wäre in der Sicherheit der Königreiche zurückgeblieben und hätte lieber Agenten hierher geschickt, um seine Ziele zu erreichen. Ebulans persönliche Anwesenheit gab, kurz gesagt, Hinweis darauf, welchen Zug er jetzt ausführen würde. Vielleicht ging Ebulan nicht so weit, dass er direkt das eigene Schiff einsetzte, aber weil es sich dabei um einen leichten Zerstörer der Prador handelte, gedachte der Hüter, kein Risiko einzugehen.
    »Prioritätsmeldung: Tor für alle ankommenden Besucher ab sofort geschlossen. Weitere Anweisungen folgen.«
    Der Hüter betrachtete die Auswirkungen dieser Durchsage in der Haupthalle und den Passagier-Lounges. Die Leute konsultierten unverzüglich ihre Personalcomps. In der ersten Minute zählte der Hüter 200 Anfragen über die Konsolen an die Coram-Basis. Er gab auf alle die gleiche Antwort und richtete dann seine Aufmerksamkeit auf die Entschlüsselungsprogramme, die er laufen hatte. Bislang war er dem Knacken des Codes nicht näher gekommen, und dieser Code war der einfachste Weg durch die Panzerung des Prador-Schiffes, falls es schließlich auftauchte. Der Hüter erteilte einen weiteren Befehl.
    In den Lounges und Hallen verfolgten Menschen und veränderte Menschen durch die Panoramafenster aus Kettenglas, wie Geschütztürme durch die Eis- und Schwefelkrusten des Mondes brachen und ins Blickfeld stiegen. Diese Türme waren schwarz und grau und ähnelten vage den Mäulern riesiger Wasserwürmer. Manche Leute nickten und erzählten Neuankömmlingen, dies sei das zweite Mal seit ihrer Ankunft, dass so etwas geschah. Kinder deuteten auf diverse Vorsprünge dieser Türme und identifizierten sie als Antiphotonengeschütze, Partikelstrahlwerfer, Batterien zielsuchender Raketen, elektromagnetische Geschütze, deren Geschosse fast Lichtgeschwindigkeit erreichten, und so weiter. Besorgte Eltern bemerkten, in diesem Sonnensystem müsste ein hohes Maß an Meteoraktivität aufgetreten sein, und fragten sich, warum man sie nicht gewarnt hatte.
    AUSGANGSTOR JETZT ZU DEN HEIMATSYSTEMEN GEÖFFNET.
    Sobald diese Meldung auf der Tafel erschien, senkte sich Stille über die Basis. Die wenigen ganz Alten, deren Erinnerungen bis an den Prador-Krieg oder auch nur jüngere Konflikte zurückreichten, nahmen sofort Kurs auf das Runcible-Tor, um es zu durchqueren, ehe eine Panik ausbrach. Viele von ihnen erinnerten sich an Runcible-Evakuierungen von Stationen und Monden unweit von Raumgefechten. Ein paar von ihnen erinnerten sich sogar an das, was in der Folge mit einigen dieser Stationen und Monde passiert war.
    Der Hüter ließ den Dingen eine Zeit lang ihren Lauf, da schon nach der ersten Durchsage das Ausgangstor mit voller Kapazität gearbeitet hatte. Er wandte sich nun dem Planeten und seiner Sub-KI in der Polis-Basis zu.
    »Umfassend dichtmachen und Verteidigung starten«, wies er die Sub-KI an.
    »Dampft die Kacke bald?«, erkundigte sich die Sub-KI.
    »Höchstwahrscheinlich«, räumte der Hüter ein.
    Überall rings um die Polis-Basis stiegen Schildprojektoren aus dem Meer. Riesige automatische Klammern schlossen sich über den drei Shuttles, die dort gelandet waren, und die Plattformen, auf denen sie standen, versanken im Meer. Lufttaxis

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