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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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nicht, seine Frustration zu verhehlen.
    »Das explodierte Prador-Schiff diente nur dazu, die Ankunft von Rebecca Frisk zu tarnen. Von ihrem derzeitigen Aufenthaltsort habe ich nur eine ungefähre Vorstellung. Die Alten Kapitäne wissen, dass sie hier ist, und versammeln sich bereits.«
    Sniper zischte aufgeregt: »Frisk ist hier?«
    »Ja, das ist sie.«
    »Sie wird nicht allein sein«, behauptete die Kriegsdrohne.
    »Das ist sie auch nicht«, sagte der Hüter und unterbrach die Verbindung.
    »Komm schon, du verdammter Schellfisch! Ich will hier raus!«
    Windtäuscher wandte sich der Stelle zu, der auch Kapitän Ambels Aufmerksamkeit galt. Das Meer wurde dort aufgewühlt, und weiße Schaumkronen glitzerten in der Dunkelheit, während sich der Zahnkarpfen herumwarf und -wälzte und die Wogen mit dem Schwanz peitschte.

Kapitel 11
     
     
    Der zweite männliche Gleißer wedelte mit Büscheln haarähnlicher Organe auf dem Kopf, als er den Ausklang eines tiefen Schreis in dem vernahm, was bei ihm als Ohren diente. Aber er war so benommen von seiner derzeitigen Geschmacksorgie, dass er den Laut nicht erkennen konnte. Vielleicht war das verständlich, hatte er doch noch nie zuvor den Todesschrei eines Bruders vernommen. Mit wedelnden Antennen fand er nichts weiter als den überwältigenden Geschmack von Schnecken, aber das war nur allzu verständlich – so viele davon waren kürzlich in der Umgebung zerfetzt worden. Der Gleißer zuckte nach Hummerart die Achseln und schnappte sich einen weiteren Bissen aus dem wundervollen Fleischangebot, das sich vor ihm ausbreitete. Die Fleischwand, die nun über ihn und seine Mahlzeit hinwegwalzte, wie auch über die nicht eingeladenen Blutegel und Prill, war ungefähr so nachgiebig wie alte Eiche – und das große Maul dahinter saugte sie einfach alle auf.
     
    Das festgenagelte Segel stieß weiter Kraftausdrücke aus, bis Shib ihm die Zunge herausschnitt. Daraufhin peitschte es dermaßen herum, dass er ihm ein paar mehr Klammern durch den Hals in den Mast treiben musste, damit es sich nicht befreite. Er war der Richtige für diese Aufgabe, hatte er doch mit seinem Missfallen über diesen Planeten und seine Fauna nicht hinter dem Berg gehalten. Ohne jede Feierlichkeit warfen die drei Batianer nun die Leiche ihres gefallenen Kameraden über Bord. Tot war er ebenso Abfall wie die übrigen, über das Deck verstreuten Reste von Menschen. Frisk verfolgte mit, wie die Leiche in die Tiefe gezogen wurde von den zahllosen Blutegeln, die sich gleich darin festbissen – und dann ging sie nachsehen, wie Svan zurechtkam.
    »Wie lange noch?«, brüllte sie durch die Achterluke. Es kam keine Antwort, und so stieg sie hinab, um mal nachzusehen. Svan kauerte im Heck des Schiffes über dem offenen Gehäuse des Motors, den sie gerade am Kiel festgeschraubt hatte. Knäuel von Holzspänen lagen überall herum, wo sie die Löcher für die Schrauben gebohrt hatte, zusammen mit denen für den Ansaugschlauch und die Abstrahldüsen. Zwei Leitungen liefen direkt durch ein Schott zum Bug; Frisk vermutete, dass sie zum Bremsen dienten.
    »Scheißdiagnosegeräte haben diese Prador!«, fauchte Svan.
    »Was ist los?«, wollte Frisk wissen.
    »Dieser ganze Motor ist eine Plage«, sagte Svan.
    »Wird sich das als Problem erweisen?«
    Svan schloss das Gehäuse und verriegelte es. »Eigentlich nicht, solange er rund läuft. Ich sehe allerdings nicht ein, warum er so kompliziert sein muss. Dieses Schiff ist nun wirklich kein Produkt der Hochtechnologie.«
    Frisk wich Svan aus, als diese sich daranmachte, ein optisches Kabel auszurollen, das in den Motor lief. Frisk folgte der Batianerin aufs Deck, darüber hinweg und die nächste Leiter zum Kabinendeck hinauf. Hier steckte Svan das Kabel in einen Gashebel, der ans Ruder montiert war.
    »Ist das alles wirklich nötig?«, wollte sie wissen.
    »Nicht unbedingt«, antwortete Frisk. »Aber es ist die Art, wie ich es gemacht haben möchte.« Sie zog einen Apparat aus dem Gürtel und blickte auf seinen Minibildschirm. Frisk nickte über die dort angezeigten Koordinaten und steckte das Gerät schnell in den Gürtel zurück, als ihre Hand zu zittern begann. Sie zwang sich zu einem Lächeln.
    »Warum fliegen wir nicht einfach mit Ihrem Prador-Schiff dorthin und pusten sie alle aus dem Wasser?«, fragte Shib, als er in diesem Moment aufs Kabinendeck gestiegen kam. Sie starrte ihn an, und das Lächeln verging ihr. War er wirklich so dumm?
    »Sollte der Hüter ein

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