Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
Vom Netzwerk:
beklagenswerten Auswirkungen dieser Mahlzeit. Er erinnerte sich desgleichen an die beklagenswerten Folgen für die Besatzung des Schiffes, das er wenig später überflogen hatte.
    »Ich denke, du hast Recht. Etwa eine Tonne zerkauter Blutegel hocken jetzt im Bauch des Karpfens, und ich vernehme einige sehr seltsame Geräusche von dort. Erstaunlich, dass er wirklich angegriffen hat. Sicherlich kennt er doch die Folgen?«
    »Zahnkarpfen greifen alles an, was sich vor ihnen bewegt, aber sie bevorzugen Gleißer und Prill«, antwortete Windtäuscher.
    »Ich bin mir über ihre Vorliebe für Schalentiere im Klaren!«, knurrte Sniper.
    »Wieso überhaupt die Eile, dort herauszukommen? Der Hüter schickt dich ohnehin wieder zum Schneckenzählen.«
    Eine lange Pause trat ein, ehe Sniper antwortete. »Etwas geht da vor«, sagte die Kriegsdrohne. »Vor kurzem ist ein Prador-Schiff im Orbit explodiert. Wahrscheinlich hat dich der Hüter deshalb zum Umschauen hier herausgeschickt. Er ist immer übervorsichtig – eigentlich hätte er die Gegend inzwischen durch ein ganzes Netz von Kriegsdrohnen absichern sollen.«
    »Ah«, sagte Windtäuscher und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Deck der Treader zu. Peck und Anne entleerten gerade den neuesten Gallenweg. Der Kapitän war nach wie vor in seiner Kabine, und es schien nicht wahrscheinlich, dass er in kurzer Frist wieder herauskommen würde. Das Segel fragte sich, ob es mit diesem Schiff die richtige Wahl getroffen hatte.
    »Was denkst du, was da vorgeht?«, fragte Windtäuscher.
    »Keine Ahnung, aber ich will verdammt sein, wenn diese Explosion ein Unfall war.«
    Windtäuscher dachte darüber nach. Vielleicht bot sich hier ein Ansatzpunkt. Vielleicht gab es eine Chance, sein Konto bei der Norver Bank besser auszupolstern. Er musste die Lage im Auge behalten.
    Keech schwebte an einem warmen, behaglichen Ort und dachte darüber nach, was er als Nächstes tun musste. Am Morgen würde er losziehen und dieser Spur in Klader nachgehen. Er war überzeugt, dass er Rimsc inzwischen dicht auf den Fersen war. Der alte Pirat hatte, clever genug, etliche falsche Spuren gelegt, aber Keech fühlte, dass er mit Hilfe des neuen Suchprogramms von Francis Cojan allmählich zum Ende gelangte. Während er darüber nachdachte, was er mit Rimsc tun würde, sobald er ihn gefunden hatte, warf ein kalt analytisch denkender Teil von ihm ein, dass Rimsc schon tot war, und ebenso er, der Kontrollbeauftragte Keech. Da schwang auch das Gefühl mit, dass eine lange Zeit vergangen war. Seine Gedanken, soweit vorhanden, waren scheinbar in zwei Hälften zerbrochen, wie durch diesen Zeitraum getrennt.
    N-FAKT MELDUNG: EPIDERMIS-WACHSTUM ZU 65 % ABGESCHLOSSEN.
    Was war das? Es stammte anscheinend aus diesem kalten Teil seiner selbst. Er versuchte sich zu bewegen und stieß auf Widerstand. Der Körper bewegte sich zwar, aber nicht seinen Wünschen folgend. Es war zu schmerzlich, darüber nachzudenken, was das alles zu bedeuten hatte, also konzentrierte er sich lieber auf das Naheliegende.
    Der Mann in Klader behauptete, er hätte Rimsc gesehen und wüsste, wo sich dieser inzwischen aufhielte. Die Informationen dieses Mannes hatten ihren Preis, aber das war Keech egal: Er hätte bereitwillig selbst dafür gezahlt, hätten ihm keine ECS-Mittel zur Verfügung gestanden. Rimsc musste sterben für das, was er getan hatte – wie alle diese Leute sterben mussten.
    N-FAKT MELDUNG: HERZ-NEUSTART.
    Ein plötzlich auftretendes Pochen dröhnte alle zusammenhängenden Gedanken nieder. Es war natürlich sein Herz, aber irgendwas versuchte ihm zu sagen, dass er es eine ganze Weile lang nicht gehört hatte. Ihm war inzwischen übel, und ein gewaltiger Druck baute sich im Schädel auf. Ein plötzliches Wirbeln ringsherum machte ihm die Tatsache bewusst, dass er in einer Art Flüssigkeit untergetaucht war. Ich stecke in einem Tank; ich bin verletzt, sagte er sich. Aber das stimmte doch sicherlich nicht? Er war tot. Er wusste, dass er tot war.
    Plötzlich floss die Flüssigkeit ab. Als sie versickert war, fand er sich auf dem Grund eines schleimigen Hohlraums in einem Netz von Schläuchen wieder. Er starrte zu den beiden Gesichtern über ihm hinauf, und er spürte die am eigenen Körper befestigten Apparate. Das war nicht richtig so. Wer waren diese Leute?
    FEHLERMELDUNG: KÖRPERLICHE ABWEHRREAKTION AUF KYB-IMPLANTAT.
    VERBINDUNG TRENNEN.
    Keech wollte sie fragen, wer sie waren und was hier geschah. Ein kälterer Teil seiner selbst

Weitere Kostenlose Bücher