Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher

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hinüberging, um ihn einzulösen. Als er sich der Gruppe näherte, traten ihm plötzlich zwei hässliche Hooper in den Weg. Beide hielten sie Messer wie Domby in den Händen.
    Janer blieb stehen und wich dann einen Schritt zurück. »Okay, okay, es macht mir nichts aus«, sagte er. Hundertvierzig Shilling waren das Risiko nicht wert, dass ihm das Gleiche passierte wie Forlam. Trotzdem drangen die beiden Schläger weiter auf ihn ein. Eine halbe Sekunde lang dachte Janer an Flucht, schwang dann jedoch die Faust nach dem Gorilla, der ihm näher war. Der Mann wandte unter der Wucht des Hiebes den Kopf, schien aber sonst unbeeindruckt. Er grinste Janer an, als wollte er andeuten, dass der Schlag ihn von allen Hemmungen befreit hatte.
    »Scheiße«, sagte Janer. Das würde sich als üble Geschichte erweisen. Er wich einen kurzen Schritt zurück, wirbelte auf der Ferse herum und trat dem Hooper kräftig in den Bauch. An der Wirkung gemessen, hätte er genauso gut einen Baum treten können. Er zog sich weiter zurück und versuchte, nicht zu viel Gewicht auf das Knie zu legen, das allmählich schmerzte. Der Schläger zeigte immer noch dasselbe Lächeln. Hinter ihm stand sein Kumpan mit verschränkten Armen da, ein hässliches Grinsen im Gesicht.
    »Können wir nicht darüber reden?«, schlug Janer vor.
    Der Schläger schüttelte langsam den Kopf und griff plötzlich an. Janer bereitete sich auf den Kampf seines Lebens vor. Auf einmal leuchtete ein Blitz auf. Ein leiser, dumpfer Schlag war zu hören. Der vordere Schläger stolperte rückwärts und setzte sich. Verdutzt blickte er auf das rauchende Loch im eigenen Bauch und sah dann mit finsterer Miene an Janer vorbei. Janer drehte sich um, und Keech trat neben ihn. In der Skeletthand hielt der Reifi eine verchromte Schusswaffe, die einer Luger ähnelte, nur schwerer und mit längerem Lauf. Jetzt schoss Keech auf den zweiten Schläger und schickte auch diesen zu Boden.
    »Ich ziele auf den Kopf, falls einer von Ihnen aufzustehen versucht«, warnte der Reifi. Der erste Schläger, der genau daran gedacht hatte, setzte sich wieder hin.
    »Kassieren Sie Ihre Gewinne«, sagte Keech. »Ich hasse Menschen, die ihre Wettzusage brechen.«
    Janer starrte erst Keech an und dann die Waffe in dessen Hand. Deshalb hatte der Reifi keinen der QK-Laser verlangt; was er in der Hand hielt, war eine JMCC-Impulspistole militärischen Zuschnitts. Janer betrachtete jetzt die beiden Schläger. Einer steckte sich den Finger in die Schusswunde, um zu sehen, wie tief sie reichte. Die Wirklichkeit von Spatterjay wurde Janer rapide deutlich. Vielleicht war es keine so gute Idee gewesen, die vorher erworbene Waffe in den Rucksack zu packen.
    Er holte den Wettschein hervor und ging auf seinen Geschäftspartner zu, der ihn kurz anstarrte und Anstalten traf, unter seine Jacke zu greifen. Eine stark von Blutegelnarben bedeckte Hand griff zu und packte den Wettenmann am Handgelenk.
    »Jetzt nicht«, sagte eine freundliche Stimme.
    Janer gaffte den Inhaber dieser Hand an. Es war ein großer Hooper mit kahl rasiertem Schädel, blau vor lauter Blutegelnarben. Er trug eine Hose aus Tierleder und ein dünnes Hemd. Seine Muskeln hatten selbst Muskeln. Janer fragte sich, ob dieser Mann den Boxhieb eines Außerplanetarischen überhaupt bemerken würde. Er sah aus, als würden Kugeln von ihm abprallen und Messer sich an ihm verbiegen und brechen. Er hatte die Massivität eines Steins an sich und zeigte eine phlegmatische Selbstsicherheit.
    »Käpten Ron«, sagte jemand aus der Menge, und es klang fast ehrfürchtig.
    »Ich denke, du solltest den Mann bezahlen«, sagte Ron.
    »Ja, ja!« Vor lauter Eifer, das Geld hervorzuholen, ließ der Buchmacher den Geldsack fallen. Er bückte sich rasch und hob ihn wieder auf, ehe er mit zitternden Händen Scheine und Wechselgeld abzählte. Janer nahm die Summe entgegen, während er den Kapitän im Augenwinkel behielt und Ron seinerseits mit schwerfälliger Sorglosigkeit die Menge betrachtete.
    »Bist du okay, Forlam?«, brüllte er auf einmal.
    Ein Stöhnen kam aus dieser Richtung.
    »Bald haben wir dich wieder zusammengeflickt«, sagte der Kapitän. Er blickte sich in der Menge um. »Hat jemand schon seine Finger gefunden?«
    »Hab sie, Käpten!«, schrie jemand.
    »Dann schafft ihn aufs Schiff zurück und sagt Roach, er soll ihn zusammennähen.«
    Janer kapierte einfach nicht, was er da hörte. Er wusste, Hooper waren nur sehr schwer umzubringen – aber das war einfach lächerlich!