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Nebel ueber Oxford

Nebel ueber Oxford

Titel: Nebel ueber Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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blieb er stehen, während er den Wein trank.
    »Was hast du mit dem ganzen Zeug gemacht?«, wollte Kate wissen.
    »Das ist jetzt im Kofferraum. Morgen bringe ich es fort.«
    »Aber ich dachte, es handelt sich um Dinge, an denen du hängst. Das Zimmer brauchen wir im Augenblick nicht. Du hättest die Sachen ruhig dort lassen können.«
    »Mir ist aufgefallen, wie wenig davon ich wirklich behalten will. Die wenigen Stücke kann ich ohne Weiteres zusammen mit meinen anderen Möbeln einlagern. Und das, was ich nicht länger aufbewahren will, bringe ich zur Deponie.«
    »Ich finde es ausgesprochen mutig von dir, so mit der Vergangenheit zu brechen«, sagte Kate und stand auf. »Dann werde ich jetzt einmal hinaufgehen und deine Arbeit bewundern.«
    Jon folgte ihr die Treppe hinauf und stand hinter ihr, als sie die Tür öffnete.
    »Aha«, sagte sie nur.
    »Ich hole schnell den Staubsauger und einen Lappen«, meinte Jon. »Wenn es erst einmal sauber ist, sieht es gleich viel besser aus.«
    »Es sieht aus wie ein leeres Zimmer«, sagte Kate. Den leisen Zweifel in ihrer Stimme ignorierte Jon. »Aber im leeren Zustand sieht es größer aus, als ich es in Erinnerung hatte.«
    Sie ging wieder nach unten und nippte nachdenklich an ihrem Weinglas. Während sie dem Summen des Staubsaugers über ihrem Kopf lauschte, überlegte sie, wen oder was Jon in ihr Haus bringen wollte (ja, mein Haus, dachte sie gekränkt). Und warum um alles in der Welt brachte er es nicht fertig, mit ihr darüber zu reden?
    Kurz darauf hörte sie Jon, der unter der Dusche sang, wie er es immer tat. Als er zu ihr ins Wohnzimmer zurückkehrte, war er sauber und roch angenehm nach Kates teurer Seife von Roger & Gallet.
    »Eigentlich wollte ich heute Abend noch ins Möbellager fahren«, sagte er. »Aber vielleicht ist es dazu schon ein bisschen spät. Ich mache es morgen gleich nach der Arbeit.«
    »Gut«, sagte Kate, wild entschlossen, ihn nicht nach seinen Plänen zu fragen. »Soll ich das so verstehen, dass wir heute einmal früh zu Bett gehen?« Sie griff sanft in sein noch feuchtes, charmant verstrubbeltes Haar.
    »Eine wunderbare Idee.« Jon schien ehrlich begeistert.
    »Du kannst ruhig schon einmal vorgehen. Ich schaue mir nur noch die Spätnachrichten an, dann komme ich nach.«
    Sie sah, wie die Vorfreude aus seinen Augen verschwand, doch sie hatte ihm noch nicht verziehen – weder, dass er mit seinen Plänen für ihr Haus hinter dem Berg hielt, noch, dass er den Vorschlag für ein romantisches Wochenende so rundweg abgelehnt hatte. Außerdem wollte sie tatsächlich die Nachrichten sehen. Vielleicht hatte die Polizei ja inzwischen einen Tatverdächtigen gefunden. Und im Anschluss daran könnte es ihr durchaus gefallen, dem Moderator Jeremy Paxman dabei zuzuschauen, wie er einen ausweichend antwortenden Politiker in der Luft zerriss.
    Ehe sie schließlich zu Bett ginge, würde sie vielleicht noch das Stichwort »Tierversuchsgegner« googeln. Möglicherweise fand sich etwas Interessantes oder ein bekannter Name. Wenn Jon sich nicht dafür interessierte, mehr über diese Leute herauszubekommen, hieß das noch lange nicht, dass sie ihrerseits nicht sehr viel mehr zu erfahren wünschte.
    »Hey, Susie. Hattest du einen angenehmen Tag?«
    Gary Browne warf sein Jackett über die Armlehne des Sessels und stellte seine Aktentasche unmittelbar neben eine hohe Vase, in der weiße Blumen luftig arrangiert waren.
    Seine Frau runzelte die Stirn. »Wie man’s nimmt«, antwortete sie. »Ich bin ja heute zu Hause geblieben, um ungestört und ohne Unterbrechungen arbeiten zu können.« Sie wandte ihren starren Blick nicht von dem Jackett, das gemeinsam mit der Aktentasche die sorgfältig kreierte Eleganz des Zimmers ruinierte. Ihre eigene Arbeit erledigte sie in ihrem Arbeitszimmer; außerhalb dieses Bereichs lag nicht ein einziger Aktenordner herum.
    »Schön. Ich nehme an, dir steht der Sinn auch nach einem anständigen Drink, oder? Bei mir ist es jedenfalls so.«
    »Gleich. Du willst doch sicher erst noch Freddie Gute Nacht sagen und ihn nicht mit deinem Whiskyatem einnebeln. Dabei fällt mir ein: Du hast dich überhaupt nicht erkundigt, wie es ihm geht.«
    »Oh, entschuldige. Ich dachte, er schliefe längst.«
    Gary rückte seine schmale Brille zurecht, strich über seinen rebellischen, rötlichen Schopf und warf seiner Frau bewundernde Blicke zu. Trotz eines anstrengenden Arbeitstages war sie in makelloses Silbergrau gekleidet, das um einige Schattierungen heller

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