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Nebel ueber Oxford

Nebel ueber Oxford

Titel: Nebel ueber Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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die Ansammlung von Pillendosen und Augentropfen auf der Küchenarbeitsplatte glitt.
    »Alle Männer sind so. Sag bloß, das hast du noch nicht gewusst?« Roz’ Tonfall veränderte sich. »Hast du heute schon die Zeitung gelesen?«
    »Nur flüchtig. Ich habe den Artikel über die Werft in Jericho gelesen …«
    »Nein, das meine ich nicht«, unterbrach Roz. »Im Innenteil war ein Artikel, nur wenige Zeilen lang, dass man in einer stillgelegten Kiesgrube bei Witney drei Leichen in einem Auto gefunden hat und dass die Polizei ermittelt.«
    »Drei Leichen?«
    »Genau.«
    »Stand da, ob es sich um weibliche oder männliche Leichen handelt?«
    »Ich nehme an, dass man noch warten muss, bis ein Pathologe sie untersucht hat, um Genaueres zu wissen.«
    »Aber du machst dir Sorgen, dass es deine Freunde Freeman sein könnten, richtig?«
    »Samt ihrem Sohn Jefferson. Ja, der Gedanke ist mir sofort gekommen.«
    »Sie haben zwar seit vielen Monaten nichts von sich hören lasse, aber es gibt keinen Grund zu denken, sie seien …«
    »Tot«, sagte Roz. »Aber du glaubst es doch auch, oder?«
    »Ich weiß, dass du es nicht magst, wenn man schlecht über sie denkt, aber sie sind just in dem Moment verschwunden, als wir herausgefunden hatten, dass sie Gauner sind. Wahrscheinlich war ihnen klar, dass die Polizei sie verhören würde, und …«
    »Glaubst du, sie sind geflohen? Es stimmt, sie sind ziemlich plötzlich und auf Nimmerwiedersehen abgetaucht.«
    »Das war schon immer ihre Stärke. Deshalb haben sie auch so lange erfolgreich arbeiten können. Jedes Mal, wenn die Leute Verdacht schöpften, zogen sie um und änderten ihren Namen.«
    »Gut möglich.« Roz klang nicht sehr überzeugt. »Vielleicht haben sie ihre Siebensachen gepackt und sich nach Südamerika abgesetzt, um dort ganz von vorn anzufangen. Aber weißt du, sie waren nicht durch und durch schlecht. Immerhin haben sie Menschen geheilt.«
    Kates Ansicht stimmte nicht unbedingt mit der ihrer Mutter überein. Roz schien vergessen zu haben, dass die Freemans nicht nur ihr Geld an sich bringen wollten, sondern obendrein auch ihr Haus anzündeten und dabei ihren möglichen Tod in Kauf nahmen. Allerdings hatte Roz schon immer ein selektives Gedächtnis gehabt.
    »Also muss ich wohl warten, bis die drei Personen in diesem geborgenen Auto identifiziert sind, um Gewissheit zu haben«, meinte Roz.
    »Ich weiß, es klingt abgedroschen, aber du solltest versuchen nicht so viel darüber nachzudenken.«
    »Ich werde mich redlich bemühen.« Roz’ Stimme klang zweifelnd.
    »Diese gefluteten Kiesgruben sollen doch sehr tief sein«, sagte Kate, deren Fantasie zu arbeiten begann, sobald sich ein Thema für eine Geschichte anbot. »Wie hat man das Auto gefunden?«
    »Nach der extremen Hitzewelle im Juli und August fiel der Wasserspiegel in den Kiesgruben um fast einen Meter. Man zäunte sie zwar ein und stellte überall Warnschilder auf, aber Kinder kümmern sich nicht um so etwas. Eine Gruppe kleiner Jungen entdeckte das Autodach unter der Wasseroberfläche. Einer der Jungen rannte heim und erzählte seiner Mutter von dem Fund. Die Mutter ging zur Polizei.«
    »Würdest du mich bitte informieren, sobald du mehr darüber weißt?«, bat Kate, die sehr wohl bemerkt hatte, wie sehr Roz die Geschichte zu Herzen ging. Ihre Mutter hatte die Freemans trotz allem gern gehabt und sie als enge Freunde betrachtet.
    Kate wechselte das Thema, und Mutter und Tochter redeten noch einige Minuten, ehe sie auflegten.
    Als Kate gedankenverloren ins Wohnzimmer zurückkehrte, stellte sie fest, dass Jon noch immer auf dem Sofa saß. Die Zeitschrift hatte er beiseitegelegt; stattdessen sah er fern. Auf dem Bildschirm rasten Rennwagen mit jaulenden Motoren über eine Rennstrecke. Kate verspürte keine Lust, mit ihnen um Jons Aufmerksamkeit zu konkurrieren. Außerdem machte es kaum Sinn, ihn mit den Sorgen ihrer Mutter zu belästigen, obwohl Jon die Freemans selbst kennengelernt und ihnen ebenfalls nicht über den Weg getraut hatte.
    »Ich werde mich mal um meine Ablage kümmern«, bemerkte sie, nur um etwas zu sagen.
    »Hm?«
    »Genau. Ich erledige Bürokram. Und dabei trage ich nichts anderes als hochhackige Pumps, dunkelroten Lippenstift und ein verführerisches Lächeln.«
    »Hm?«
    Blitzte da etwa Interesse in Jons Augen auf? Nein, offenbar doch nicht.
    »Schon gut«, sagte Kate und verließ das Zimmer. Sollte doch Susie Browne, so schön sie auch sein mochte, ihr Glück versuchen, wenn Jon etwas über

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