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Nebel ueber Oxford

Nebel ueber Oxford

Titel: Nebel ueber Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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Segelboote las oder verzückt auf schnelle Autos starrte, dachte sie auf dem Weg nach oben.
    Sie schaltete den Computer ein und sah nach ihren E-Mails. Nicht, dass sie an einem Samstagnachmittag viele Nachrichten erwartet hätte, aber zu ihrer großen Überraschung fand sie tatsächlich eine Mail vor.
    Hi, Kate,
    ich nehme an, dass Emma Dich zu meiner Geburtstagsparty eingeladen hat. Ich hoffe, Du kannst kommen, denn ich möchte Dir gern ein paar Leute vorstellen. Außerdem gibt es vor meiner Abreise noch etwas Wichtiges zu besprechen.
    Gruß, Sam
    PS Vielleicht sollten wir uns sogar schon vor der Feier unterhalten.
    Was war das denn?, überlegte sie. Folgte Sam etwa Emmas Beispiel, sich sämtliche Probleme der Welt auf die eigenen Schultern zu laden? Mit achtzehn kümmerte man sich in aller Regel nur um sich selbst; dabei durfte man allerdings nicht außer Acht lassen, dass Sam ein Dolby und damit schon per definitionem ein guter Mensch war.
    Kate griff zum Telefon. Die Nummer der Dolbys war als Kurzwahl gespeichert. Sie drückte den entsprechenden Knopf.
    Emma meldete sich.
    »Du willst mit Sam sprechen? Ich weiß nicht, ob er da ist. In letzter Zeit verbringt er sehr viel Zeit mit Kerri. Aber nach dem, was dem armen Ding passiert ist, verstehe ich, dass sie dringend Unterstützung braucht. Und eigentlich bin ich ja auch ganz zufrieden, dass er ein so fürsorglicher Mensch ist.« Kate fiel auf, dass Emma nicht gerade erfreut klang. »Warte, ich sehe kurz in seinem Zimmer nach.«
    Emma benutzte immer noch kein tragbares Telefon, was im Dolby’schen Haushalt jedoch Vorteile hatte, die nicht von der Hand zu weisen waren. Kate konnte sich lebhaft vorstellen, wie hektisch Emma bei jedem eingehenden Anruf nach einem schnurlosen Telefon suchen würde. Sie hörte Schritte auf der Treppe, Emma, die nach ihrem Sohn rief, und schließlich weitere Schritte. Dann meldete sich Sam.
    »Hallo Kate. Danke, dass du so schnell anrufst.«
    »Deine Nachricht klang dringend.«
    »Stimmt. Sag mal, können wir uns irgendwo treffen? Ich muss mit dir reden.«
    »Jetzt gleich?«
    »Gern, wenn es dir passt.«
    »Gut.« Jon würde vermutlich nicht einmal merken, wenn sie das Haus verließ. »Der Pub bei mir um die Ecke hat den ganzen Tag geöffnet. Wie wäre es damit?«
    »Cool. Ich komme mit dem Fahrrad. In zwanzig Minuten bin ich da.«
    »In Ordnung.« Sie nannte den Namen des Pubs und legte auf.
    Zehn Minuten später schaute sie ins Wohnzimmer. »Ich bin kurz unterwegs«, sagte sie und verschwand, ehe Jon auch nur den Blick vom Bildschirm gelöst hatte.

Kapitel 13
     
    Im Pub bestellte Kate Kaffee für zwei Personen und nahm ihn mit in den Garten hinter dem Haus. Sie hatte sich gerade gesetzt, als Sam auftauchte.
    »Danke, dass du gekommen bist«, sagte er höflich und nahm eine Tasse Kaffee an, ohne zu erwähnen, dass er an einem warmen Nachmittag ein kühles Bier vorgezogen hätte.
    »Was ist los, Sam?«
    Sam starrte eine Weile in seine Kaffeetasse, als überlege er, wo er anfangen solle.
    »Du weißt ja«, sagte er schließlich, »dass ich für zwei Monate als Stipendiat in diesem Labor arbeite. Wir erforschen neurologische Krankheiten, was wirklich interessant ist und eines Tages sicher Leben retten wird. Aber natürlich brauchen wir Labortiere für die Experimente – hauptsächlich sind es Ratten. Man kann zwar einige Dinge im Reagenzglas erledigen, aber für die abschließenden Tests sind diese Tiere leider notwendig.«
    »Du musst dich bei mir nicht entschuldigen, Sam.«
    »Es gibt aber Leute, die das ganz gewaltig stört. Hast du in letzter Zeit die Lokalnachrichten im Fernsehen verfolgt?«
    »Meinst du die Kundgebungen gegen Tierversuche auf dem Universitätsgelände? Die gibt es aber schon seit Jahren. Als ein neues Forschungslabor gebaut werden sollte, gab es auch Demonstrationen. Ich dachte, die Universität hätte eine einstweilige Verfügung zum Schutz von Arbeitern und Personal erwirkt?.«
    »Aber die Demonstrationsfreiheit gilt nach wie vor, und damit bin ich auch durchaus einverstanden. Die Anzahl der Demonstranten ist begrenzt, aber manchmal ist es trotzdem beängstigend. Vor allem wenn es sich um radikale Randgruppen handelt, die offen die Gewalt verherrlichen. Ich halte diese Leute für Psychopathen, die sich jedem beliebigen Protest anschließen. Da hilft auch keine einstweilige Verfügung.«
    »Bist du seit dem Sprengstoffanschlag angegriffen worden?«
    »Nein. Es gab ein paar unerfreuliche Anrufe. Die haben alle im

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