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Nebelriss

Nebelriss

Titel: Nebelriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markolf Hoffmann
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Hochzeit vorzubereiten, wenn die Braut außerhalb der Stadt weilt.«
    »Was geht es Euch an, wo Ceyla Illiandrin sich aufhält?«, fuhr der Kaiser ihn an. »Ich möchte, dass sie in Ruhe gelassen wird - von Euch und vor allem von Tundia Suant! Habt Ihr meinen Entschluss inzwischen öffentlich verkündet?«
    »Wir hielten es für verfrüht«, hakte sich Scorutar in das Gespräch ein. »In der jetzigen Situation wäre es unklug, Eure Heiratspläne bekannt zu geben. Ihr würdet die Grafen und Barone, deren Töchter Ihr vom Hof vertrieben habt, zusätzliche Schmach antun, wenn Ihr die Vermählung mit einer Frau aus der untersten Adelsschicht …«
    »Überlegt Euch gut, wie Ihr von Eurer zukünftigen Kaiserin sprecht«, warnte ihn Akendor. Dann verließ er ohne ein weiteres Wort den Thronsaal.
    Binhipar wartete, bis die Schritte des Kaisers und seines Leibwächters endgültig verhallt waren. Dann fuhr er zu Arkon und Perjan herum. Seine Augen sprühten vor Zorn. »Ihr tragt die Verantwortung dafür! Noch Anfang dieses Jahres hätte der Kaiser es nicht gewagt, eine so demütigende Verbindung einzugehen. Diese Hochzeit ist reiner Wahnsinn, sie ist …«
    »Lasst es gut sein, Binhipar«, unterbrach Scorutar ihn. Ein mildes Lächeln umspielte seine Lippen. »Die Fürsten von Thoka und Morthyl haben sich für ein Spiel entschieden, dessen Regeln sie selbst nicht begriffen haben. Sie werden es schmerzhaft zu spüren bekommen, wenn die zweite Runde beginnt.«
    Heiß - unerträglich heiß. Jeder Atemzug fiel schwer in dieser Hitze. Nhordukaels Kehle glühte, als brennte ein Feuer sie von innen aus. Doch es bedeutete ihm nichts. Feuer konnte ihm nichts anhaben. Glut und Feuer und Hitze, sie hatten keine Macht mehr über ihn.
    GEH
NICHT WEITER,
raunte eine Stimme aus dem ihn umgebenden Rauch,
BIST VERFLUCHT …DU HAST DEINE SEELE VERWIRKT IN DER BRONZE …
    Nhordukael wirbelte herum. Er sah den Schemen Thiurons inmitten der Glutschwaden auftauchen. Der steinerne Wächter war ihm gefolgt! Seine Augen waren leer und tot.
DAS BLEICHE KIND MUSS STERBEN,
hallte die körperlose Stimme ihm entgegen,
DER ZWEIFLER MUSS STERBEN, DAMIT DER GOTT LEBEN KANN …
Nhordukael hob die Hand. »Bleib stehen!«, befahl er. Der Thiuron hielt inne. Schon wurde sein Bild von einem neuen Rauchschleier fortgewischt.
Er gehorcht mir,
triumphierte Nhordukael.
Alles gehorcht mir
-
der Stein und die Glut und die Bronze!
Vorsichtig weitergehen, Schritt für Schritt. Ja, dort war die Treppe, die zum Rand des Kraters emporführte.
Der Stein und die Glut und die Bronze …
    Schwankend erklomm Nhordukael die ersten Stufen. Er spürte dickflüssigen, trägen Schweiß seine Wangen herabrinnen, fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen und kostete die salzigen Tropfen.
Lerne Tathrils Macht kennen, glückliches Kind, schmecke sie, nimm sie in dir auf…
Vier Stufen noch. Dort waren bereits die Schemen zu erkennen, die Umrisse des Priors und seiner Leibwächterin. Nhordukael schleppte sich auf sie zu. »Der Hohepriester ist bereit, Euch zu empfangen«, stieß er hervor.
    »Ich danke dir, Bruder Nhordukael«, erwiderte Bars Balicor. Auch sein Gesicht glänzte vor Schweiß. Das graue Gewand war an den Achseln durchnässt. »Ich wusste, Magro Fargh würde ein Einsehen haben, nachdem er meine Botschaft vernahm.«
    »Er wird nur wenige Minuten mit Euch sprechen können«, sagte Nhordukael. »Er ist sehr krank. Jedes Wort kostet ihn große Anstrengung.«
    Ein abstoßendes Grinsen schlich sich auf Bars Balicors Lippen. »Was ich Magro Fargh zu sagen habe, wird nicht viel Zeit in Anspruch nehmen.«
    Nhordukael warf einen Blick auf die Begleiterin des Erzpriors. Sie trug einen Lederhelm; unter dem Mantel zeichnete sich der Griff eines Schwertes ab. »Ihr müsst Eure Leibwächterin zurücklassen. Der Hohepriester duldet keine Bewaffneten am Rande der Quelle.«
    »Tatsächlich?«, fragte Bars Balicor verwundert. »Wovor hat der alte Mann bloß Angst? Selbstverständlich werde ich Ashnada zurücklassen. Es wäre nicht zu verantworten, einen unerfahrenen Geist in die Nähe der Quelle zu lassen.« Er zog ein Messer unter der Kutte hervor und reichte es dem jungen Priester. »Hier, Bruder - selbst meine eigene Klinge überlasse ich dir. Magro Fargh soll meinen Besuch nicht fürchten.«
    Zögernd nahm Nhordukael die Waffe an sich. »Ihr müsst Euch beeilen«, fügte er hinzu. »Oft übermannt ihn die Müdigkeit; dann ist er für mehrere Stunden nicht ansprechbar.«
    »Ihm tut die

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