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Nebelriss

Nebelriss

Titel: Nebelriss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markolf Hoffmann
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ein weiteres Vordringen der Goldei verhindern. Deshalb werde ich dem Silbernen Kreis empfehlen, ein Bündnis mit Arphat einzugehen.« Herausfordernd blickte Baniter die Fürsten an, die erschrocken den Atem anhielten. Er wusste, wie ungeheuerlich seine Worte in ihren Ohren klingen mussten. Es war Arkon, der das Schweigen brach. »So etwas habe ich schon geahnt!«, rief er mit einer Mischung aus Respekt und Verachtung. »Nur Ihr, Baniter, könnt es wagen, einen solchen Vorschlag zu machen.« Baniter lächelte. »Es ist der einzige Weg, die Goldei aufzuhalten. Wenn wir uns mit Arphats Heer verbünden, können wir die Echsen besiegen, bevor sie in die Nähe unserer Grenzen gelangen. Der Krieg wird auf Arphats Boden stattfinden; Sithar hingegen wird unberührt bleiben. Statt des gesamten Heeres werden wir nur einen Teil unserer Krieger gegen die Echsen entsenden müssen. Das wird uns eine Menge Unmut von Seiten der Barone und Ritter ersparen, und die Kosten werden weitaus geringer sein. Nicht zuletzt aber ist dies die Gelegenheit, einen dauerhaften Frieden mit Arphat zu schließen. Wenn Arphat von den Echsen bedrängt wird und wir ihm zur Hilfe eilen, wird dies die Feindschaft zwischen unseren Ländern endgültig beenden. Es wird keine sinnlosen Kriege mehr geben - und auch für den Handel werden sich ungeahnte Möglichkeiten erschließen.« »Euer Vorschlag klingt vernünftig«, gab Perjan Lomis nach kurzer Überlegung zu. »Doch er wird im Thronrat keine Zustimmung finden. Der Hass auf Arphat wurzelt zu tief in den Köpfen der Fürsten.« »Ihre Angst vor den Goldei wird stärker sein als ihr Hass«, versprach Baniter. »Wenn Ihr Euch zu meinem Vorschlag bekennt, werden auch andere Fürsten für ihn stimmen. Selbst der Kaiser scheint auf unserer Seite zu sein.«
    Arkon dachte angestrengt nach. »Wer garantiert, dass Arphat einem Bündnis zustimmt? Unsere Gesandten haben nur selten Gehör in Praa gefunden. Entweder wurden sie abgewiesen oder kehrten nicht zurück. Ich weiß noch genau, wie wir vor zwei Jahren versuchten, den Waffenstillstand mit Arphat zu verlängern. Ich erinnere mich an die mit Geschenken reich ausgestattete Delegation, die der Rat nach Arphat schickte - und an die abgeschnittenen Köpfe, die uns Königin Inthara zurücksandte! Ich erinnere mich an Teregon Horra, einen hervorragenden Diplomaten, dessen versöhnliches Wesen uns in Candacar jahrzehntelang unbezahlbare Dienste geleistet hatte. Dann schickten wir ihn nach Arphat … bei Tathril, sie haben ihn am Ufer des Nesfers gesteinigt und seine abgetrennte rechte Hand, die er der Königin zum Frieden gereicht hatte, auf einer Lanze durch die Straßen getragen!«
    Baniter winkte ab. »Ich kenne diese Schauergeschichten. Doch glaubt mir, wenn die Echsen in Arphat einfallen, wird es sich die Königin zweimal überlegen, ob sie unsere Hilfe zurückweist.«
    »Wer sollte eine solche Gesandtschaft anführen?«, fragte Perjan Lomis. »Nur einer Person höchsten Ranges könnte es gelingen, bis zur Königin vorzudringen.«
    »Auch daran habe ich gedacht«, sagte Baniter triumphierend. »Ich selbst werde mich für diese Aufgabe zur Verfügung stellen. Ein Mitglied des Silbernen Kreises kann Inthara nicht zurückweisen.«
    Er bemerkte die misstrauischen Blicke, die sich Arkon und Perjan zuwarfen. »Das kann nicht Euer Ernst sein!«, rief Arkon. »Ein Fürst des Kaiserreiches darf sich nicht einer solchen Gefahr aussetzen.«
    »Ich bin bereit, alle Gefahren auf mich zu nehmen«, bekräftigte Baniter. »Wenn ich Erfolg habe, werden Scorutar und Binhipar dem Thronrat die Macht zurückgeben müssen, die sie ihm geraubt haben.« Arkon musterte ihn lauernd. »Ich frage mich, welche Rolle Ihr uns in diesem Spiel zuweisen wollt.«
Eine größere, als euch zusteht.
»Es gibt nur zwei Fürsten, die Scorutar und Binhipar an Macht und Einfluss gleichkommen«, antwortete Baniter, »und sie sitzen an diesem Tisch. Nur unter Eurem Schutz kann ein Bündnis mit Arphat zustande kommen. Wenn Ihr einen Vertrag ausarbeitet, werde ich ihn mit der Königin aushandeln, Wort für Wort, wie Ihr es mir auftragt.«
Versteht ihr noch immer nicht? Ich werfe euch die besten Brocken hin, uneigennützig, wie ich bin … nun greift endlich danach, denn dass ihr hungrig seid, sehe ich an euren Blicken!
Arkon Fhonsa zögerte. Er warf einen Blick zu Perjan hinüber. Als dieser langsam nickte, rang er sich zu einem Entschluss durch. »Nun gut, Baniter. Wir werden ein Bündnis mit Arphat durchsetzen

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