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Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Titel: Nebelsphäre - haltlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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Termine wahr, die ihr schon gemacht habt. Die Grünen werden sicher noch einmal nachschauen, was ihr macht. Je normaler ihr euch benehmt, desto mehr Zeit werden sich die Goldenen mit ihrer Entscheidung lassen. Es wird schon reichen, keine Angst… So, Jaromir nun lass uns unsere Kräfte schonen. Du kontaktierst mich, wenn es neue Entwicklungen gibt, ansonsten übermittle ich euch gegen zweiundzwanzig Uhr die Zielkoordinaten. Passt auf euch auf!“
    Jaromir nickte. „Machen wir.“
    Dann ließ er die Verbindung abbrechen.
    Victoria spürte, dass auch ihren Gefährten das Gespräch viel astrale Kraft gekostet hatte. Trotzdem war sie fasziniert, dass es überhaupt möglich war, sich über eine große Distanz mit Abrexar zu unterhalten, wenn auch nur kurz. Sie musste grinsen. „Da sind die Handys doch überflüssig. Und auch ein Funkloch in der Einöde kann einen nicht schrecken – wie praktisch!“
    Jaromir grinste ebenfalls. „Genau das ist einer der Gründe, warum wir Schwarzen immer wieder von den anderen Drachenrassen angefordert werden. Eine Tatsache, die die Goldenen besonders wurmt, da sie selbst immer gern alles unter Kontrolle haben.“
    Sie erinnerte sich. „Ach ja, nur ihr Schwarzen könnt über große Distanzen kommunizieren, oder? Das hatte ich schon wieder vergessen.“
    Jaromir nickte stolz. „So ist es. Wir können zwar auch mit jeder anderen Drachenrasse sprechen, aber die können uns von sich aus oder auch sich untereinander nicht kontaktieren… Aber darüber können wir uns gern später unterhalten. Jetzt sollten wir überlegen, wie wir heute Abend vorgehen wollen.“
    Victoria wurde wieder ernst.
    Jaromir sagte: „Lenni hat erzählt, dass ihr heute Abend gegen neunzehn Uhr zum Grillen an der Steilküste verabredet seid.“
    Sie nickte.
    Er fuhr fort: „Dann solltest du da auch hingehen. Lennard wird dich selbstverständlich begleiten. Ich habe Albert schon gebeten, einen Kartoffelsalat für dich zu machen – Lenni meinte, den wolltest du mitbringen.“
    Sie nickte wieder, wandte aber ein: „Meinst du wirklich, ich sollte da hingehen? Was ist, wenn die Goldenen heute ausnahmsweise mal schneller sind in ihrer Entscheidungsfindung?“
    Jaromir zuckte scheinbar gleichgültig mit den Schultern. „Ändern können wir das sowieso nicht, aber wir können ihr Misstrauen zerstreuen, indem wir so tun, als sei nichts geschehen.“
    Victoria sah ihn zweifelnd an.
    Er dachte kurz nach und meinte dann: „Was hältst du davon, wenn du mit Lennard nachher mit dem Motorrad zur Steilküste fährst? Dann trägst du schon deine Reitermontur und wir können sofort starten, wenn ihr zurück seid.“
    Sie blickte durchs Fenster. Die Sonne schien gleißend hell und es würde verdammt warm werden in den Klamotten. „Ach scheiß auf die Hitze! Hauptsache ich bin vorbereitet. Wenn Lenni einverstanden ist, sollten wir das so machen“, antwortete sie.
    „Und weißt du schon eine Ausrede, warum ihr zwei gegen halb zehn schon wieder losmüsst?“
    Sie zog die Stirn kraus und kratzte sich am Kopf. „Hmmm… ne, noch nicht… Aber… ach, im Zweifelsfall gibt Oma Inge morgen ihr Sommerfest und hat mich gebeten, ihr beim Vorbereiten zu helfen, so dass ich morgen früh rausmuss. Das kam in den letzten Jahren schon ein paar Mal vor.“ Sie sah ihn fragend an und er nickte zufrieden.
    Dann sah er auf die Uhr. „Du musst dich jetzt auch so langsam umziehen, damit ihr beiden loskönnt…“
    Sie seufzte.
    Noch nie hatte sie so wenig Lust gehabt, sich mit ihren Freunden zu treffen. Sie hatte das Gefühl, sie verließ freiwillig eine schützende Höhle und begab sich unnötig in Gefahr.
    Jaromir nahm sie noch einmal in den Arm und küsste sie zärtlich. „Es wird schon alles gut gehen! Lenir ist bei dir. Er ist schließlich auch ein Drache und damit alles andere als wehrlos. Wir sehen uns hier schon in ein paar Stunden wieder und dann springen wir gemeinsam.“
    Sie gab sich einen Ruck. Dann nickte sie und stand auf. Entschlossen ging sie zum Kleiderschrank und holte ihre Motorradkluft heraus.
    Lenir war ein hervorragender Motorradfahrer. Ganz wie sie es von ihm erwartet hatte, liebte er das Schnellfahren und Jaromirs alte Harley war in einem guten Zustand. Victoria wusste, dass man mit diesen Zweirädern normalerweise eher langsam durch die Gegend tourte, aber ihr war Lennis Fahrstiel heute viel lieber. Sie fühlte sich sowieso wie auf der Flucht und hatte jetzt wenigstens das Gefühl voranzukommen.
    Zwanzig Minuten

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