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Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Titel: Nebelsphäre - haltlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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dick und robust wie Leder, fühlte sich aber gleichzeitig leicht und seiden an. Die Oberfläche hatte die Struktur von Drachenschuppen, nur eben in den Proportionen ihrer Körpergröße. Das matte Schwarz ähnelte sehr dem äußeren Erscheinungsbild der Schwarzen und schien alles Licht zu verschlucken. Innen waren alle Kleidungsstücke weiß gefüttert.
    Victoria blickte gerührt auf in das erwartungsvoll gespannte Gesicht ihres Mentors und jetzt war ihr Lächeln echt. „Vielen Dank Hoggi. Die Sachen sind wunderschön! … Ich weiß gar nicht richtig, was ich sagen soll.“
    Der Weiße winkte ab. „Ach, sagen brauchst du gar nichts – aber anziehen würde mich sehr freuen…“
    Victoria nickte lachend und Hoggi drehte sich respektvoll um. Dann zog sie ihre Jeans und den Pulli aus und schlüpfte in die neuen Sachen. Sie fühlten sich auf ihrer Haut glatt und fließend wie Seide an, aber Victoria war sich sicher, dass sie auch bei scharfem Flugwind perfekt warm halten würden.
    Natürlich passte alles wie angegossen.
    „Bist du fertig? Kann ich mich wieder umdrehen?“ , fragte Hoggi ungeduldig.
    „Ja, sieh mich an! Die Sachen sind perfekt!“, antwortete Victoria begeistert. „Ich muss fast wie ein Drache aussehen. Schade nur, dass ich keinen Spiegel habe…“
    Hoggi drehte sich um. „Kein Problem…“ Dann murmelte er etwas, machte eine fließende Bewegung mit seiner linken Vorderkralle und schon verwandelte sich die Luft vor ihr in eine glatte, spiegelnde Fläche.
    Victoria hielt den Atem, als sie sich selbst sah. „Ich sehe wirklich krass aus! «Eine absolut coole Braut!», würde J sagen. Und wie toll sich die Sachen anfühlen… Wahnsinn! Die Flugausrüstung ist echt der Hammer, Hoggi!“
    Auch Jaromir hatte verwundert ihre Begeisterung gespürt und so schickte sie ihm ein Bild von sich in der neuen Montur.
    „Wow! Du siehst ja umwerfend aus“ , sagte er anerkennend.
    Hoggi grinste stolz und erklärte nebenher: „Ich habe auch noch den einen oder anderen Schutzzauber eingearbeitet – dachte, das könnte in Anbetracht der Situation nicht schaden… Wenn wir unseren Unterricht richtig aufnehmen, werde ich dir alles genau erläutern.“
    Victoria war ergriffen. Sie trat auf den weißen Drachen zu und berührte die Schuppen seines rechten Vorderlaufs. „Vielen, vielen Dank Hoggi. Für alles!“
    Dann spürte sie, dass Abrexar und Jaromir zum Ende kamen und ihr wurde das Herz schwer, als sie fortfuhr: „Egal wie das heute ausgeht – ich bin so froh, dass ich dich kennenlernen durfte!“
    Sie bemerkte Hoggis Schwermut, als dieser antwortete: „Und ich fühle mich geehrt, deine Bekanntschaft gemacht zu haben, Fräulein Victoria!“
     

34.     Die ehernen Gesetze
    Und dann ging es los. Jetzt konnte Victoria, auch ohne in Abrexars Gedanken zu sehen, die heran rollende rote Macht spüren. Panik ergriff sie. „Ich muss hier weg!!!“
    Doch Jaromir stand schon neben ihr und fasste ihre Hand. „Es wird alles gut, Kleines. Abrexar ruft seine Verbündeten. Wir werden nicht allein sein.“
    Aber das half nicht. Victorias Herz krampfte zusammen. Die bedrohliche Wolke, die die Roten umgab, ließ sie schier verzweifeln. Sie hatte das Gefühl – nein, sie WUSSTE einfach, dass eben nicht alles gut werden würde!
    Dann vernahm sie auch schon Abrexars leisen Fluch nur wenige Meter von sich entfernt: „Mist! Die Roten haben sich alle abgeschirmt. Und es sind vierzig Alte! Shit! Das heißt nichts Gutes.“
    Trotz ihrer Furcht war ein Teil von Victoria fasziniert. Der alte schwarze Drache konnte das alles sogar aus dieser Entfernung wahrnehmen. Sie selbst hatte gerade mal mitbekommen, dass eine Horde Roter auf dem Weg zu ihnen war. Von Anzahl, Alter oder gar deren Abschirmung hatte sie nicht den leisesten Schimmer.
    Jaromir gestattete sich ein kurzes Lächeln. „Das ist ja auch kein Wunder, Vici. Abrexar ist schließlich ein Meister der Geistesmagie und hatte tausend Jahre Zeit zum Perfektionieren seiner Kunst.“
    Dann wurde er ernst. Er trat ein paar Schritte zurück und verwandelte sich in einer fließenden Bewegung. „Und jetzt steig auf! Wir müssen bereit sein, wenn sie hier ankommen.“
    Victoria sah, dass auch sein Mentor seine wahre Gestalt annahm und bemerkte dumpf, dass er ihren Verbündeten zeitgleich die Koordinaten ihres Verstecks mitteilte. Die Kraft, die er dafür aufbrachte, war unglaublich. Mit der näherkommenden aggressiven Bedrohung wuchs jedoch ihre Furcht so stark, dass in ihrem Kopf

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