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Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Titel: Nebelsphäre - haltlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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atmen. Die vierzig Roten waren wie eine bedrohliche Mauer. Aggressiv arrogant wie eh und je! Von wegen abgeschirmt… Sie konnte in den Gedanken ihrer Widersacher dumpfe Bilder erkennen und das, was sie sah, beruhigte sie keinesfalls.
    Tylarr, der Truppenführer, gab kühle Anweisungen: „Noch mal zur Erinnerung: Jaromir und das Menschenmädchen müssen vernichtet werden. Sie haben sich Verstärkung geholt – Pech für ihre Verbündeten. Hier wird niemand überleben, ihr habt Kattesch ja vor unserem Abflug gehört… Ein erneutes Scheitern ist inakzeptabel!“ Seine Gedanken troffen nur so vor Überheblichkeit. Aber dann mischte sich plötzlich ein Funken Respekt darunter. „Oh ein Blauer… Naja, das wird ihnen auch nichts nützen. Erste und zweite Einheit: ihr konzentriert euch auf den Blauen. Zweite und dritte Einheit: ihr kümmert euch um die anderen, sobald der Schild des Blauen zusammenbricht und schnappt euch jeden, der flieht! Es darf keine Zeugen geben. So, und nun los jetzt! Heute wird nicht rumpalavert und es gibt keinen weiteren Feuerbefehl. Greift an, sobald ihr in Schlagdistanz seid.“
    Victoria blickte sich um. Keiner ihrer Verbündeten hatte einen Schild errichtet. „Das verstehe ich nicht! Wieso tun die nichts?!“ , dachte sie bestürzt. Sie hatte das Gefühl, sie würde gleich tot umfallen, so groß war ihre Angst.
    Jaromir hörte auf damit, sie beruhigen zu wollen und fragte irritiert nach: „Was verstehst du nicht?“
    Sie schickte ihm die Bilder, die sie beim Anführer wahrgenommen hatte und schrie gleichzeitig: „WARUM HAT DENN KEINER VON UNS EINEN SCHILD?“
    Sie spürte Jaromirs aufkeimendes Entsetzen, als dieser auf der geheimen Frequenz brüllte: „SCHILDE HOCH! SORORT!“
    Dann dämmerte Victoria endlich, dass nur sie die Gedanken der Roten wahrgenommen hatte.
    Zeit zum Nachdenken blieb ihr nicht. Kaum hatten die Drachen um sie herum eilig ihre Schilde hochgerissen, da krachte auch schon das erste magische Feuer der Roten dagegen.
    Jaromir hatte ebenfalls einen Schild errichtet und sie spürte, dass dieser deutlich stärker war, als jeder Schild, den er zuvor errichtet hatte.
    Die Soldaten fächerten sich auf. Der Kampf hatte begonnen und wie schon beim letzten Aufeinandertreffen mit den roten Drachen war es auch jetzt so, dass sie deutlich ruhiger wurde, sobald die bedrohliche Ungewissheit ein Ende hatte.
    Victoria würde tun, was getan werden musste, um zu überleben. Die lähmende Angst fiel von ihr ab, ihr Blick schärfte sich und sie konnte sich endlich wieder konzentrieren.
    Die Schlacht war in vollem Gange und in keiner Form mit dem Angriff vor einer Woche zu vergleichen. Die roten Soldaten heute waren diszipliniert und ihre Angriffe gezielt. Bei keinem konnte sie das lustlose Desinteresse eines Cobars wahrnehmen.
    Sie schluckte. Auch wenn sie keine Ahnung von solchen Kämpfen hatte, so wusste sie doch, dass sie und ihre Verbündeten keine Chance gegen diese Übermacht hatten. Sie würden allenfalls ein paar Minuten standhalten.
    Sie blickte sich um. Das Feuer konzentrierte sich vorerst auf den Schild des Blauen, der sie alle schützend umspannte. Unglaublich, wie viele Rote gleichzeitig auf ihn schossen. Der Schild absorbierte die Energien im ersten Moment einfach und flackerte nicht einmal. Aber nach dreißig Sekunden brutalem Dauerfeuer sah das anders aus. Der mächtige Schild zerplatzte in tausend Glitzernde Wassertropfen.
    Eilig sog Plasch Paries Aquae neue Energie aus der Umgebung und holte Wasser aus dem See. Bis er den neuen Schild errichtet hatte, traf das Feuer der Roten für ein paar Sekunden auf die Schilde der Schwarzen und Weißen, die Plasch ihrerseits schützend umringten.
    Victoria bemerkte aus dem Augenwinkel besorgt, dass Hoggis Schild hauchzart war. Wie sie befürchtete, zerplatze er beim ersten Kontakt mit feindlichem Feuer. Erstaunt sah sie, dass darunter noch ein Schild zum Vorschein kam. Sie guckte genauer hin. Tatsächlich hatte der alte weiße Drache nicht EINEN Schild errichtet, sondern mindestens zwanzig Stück, die kunstvoll ineinander geschachtelt waren. Jeder für sich konnte kaum einem Angriff standhalten, als Verbund jedoch waren sie wohl unzerstörbar und erinnerten Victoria an eine moderne kugelsichere Weste, die aus mehreren Lagen dünnen Spezialgewebes bestand.
    Kurz bevor der Blaue seinen zweiten Schild errichten konnte, flackerte der erste Schild eines Weißen. Die Roten waren einfach zu stark und es waren vor allem zu viele.
    Flucht

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