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Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Titel: Nebelsphäre - haltlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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dass die Geheimhaltung unserer Existenz zu den zentralen Werten unserer Gesellschaft gehört und unbedingt von jedem Individuum unserer Spezies eingehalten werden muss. Kein Mensch darf von uns erfahren oder gar absichtlich in den Künsten der Magie unterwiesen werden. Es wird Jaromir nicht helfen, dass er dein Schüler ist! Die Verstöße wiegen einfach zu schwer. Auch wenn er sich widersetzt – er wird seine Strafe erhalten und das Gedächtnis des Mädchens wird bereinigt, sofern das überhaupt noch möglich ist. Anderenfalls muss sie sterben, so leid mir das auch tut.“
    Bei diesen Worten lief es Victoria eiskalt den Rücken hinunter.
    Jaromir war kurz davor, Lexia in Stücke zu reißen. Er hielt sich nur zurück, weil Hoggi und Abrexar ihn gleichzeitig beruhigten.
    Die Goldene bekam davon allerdings nichts mit und fuhr fort: „Es tut mir wirklich sehr leid für dich, alter Meister, aber der Rat hat mich eindeutig darauf hingewiesen, dass wegen der Schwere des Vergehens keine Ausnahme möglich ist. Es ist also völlig sinnlos, dein Leben und das deiner ehrwürdigen Freunde aufs Spiel zu setzen. Du weißt selbst, dass der Rat nicht anders handeln kann!“
    Abrexar neigte den Kopf und sah Lexia ernst an. Dann sagte er bedächtig: „Offensichtlich ist der Rat nicht vollständig informiert. Denn ansonsten wüsste der Große Rat, dass im vorliegenden Fall die Gesetze zur Geheimhaltung unserer Art gar nicht zum Tragen kommen dürfen.“
    Victoria spürte, dass Abrexar es kaum abwarten konnte, die Katze aus dem Sack zu lassen, doch er ließ seine Worte erst einmal wirken und schwieg geduldig.
    Die Abgesandte der des Rates war verwirrt und hatte keine Ahnung, worauf der alte Schwarze hinaus wollte. „Aber Jaromir hat sich diesem Menschenmädchen offenbart, ihr mehrfach seine wahre Gestalt gezeigt und uns liegen ganz eindeutige Beweise vor, dass er ihr außerdem von unserer Gesellschaft berichtet und sie zu allem Überfluss auch noch in die Künste der Magie eingeweiht hat. Unsere Gesetze diesbezüglich sind eindeutig. Wie kann der Rat da falsch informiert sein? Ich kann mir wirklich keinen Grund vorstellen, der die Anwendung unserer Gesetze in diesem Fall verhindert. Wie ich eingangs schon dargelegt habe, kannst du deinen Einfluss für deinen Schüler nicht geltend machen. Dafür ist er einfach zu weit gegangen.“
    Abrexar schüttelte geduldig seinen Kopf. „Aber ich will meinen Einfluss doch gar nicht geltend machen! Lexia, es gibt Gesetze, die denen zur Geheimhaltung unserer Gesellschaft widersprechen. Zugegeben, es sind alte Gesetze und sie wurden in den vergangenen siebenhundert Jahren auch kein einziges Mal mehr angewandt, aber diese Gesetze wurden auch niemals offiziell außer Kraft gesetzt oder widerrufen. Entsprechend haben sie auch am heutigen Tage noch ihre Gültigkeit. Und nach diesen Gesetzen ist Jaromir sogar verpflichtet gewesen, Victoria seine Drachengestalt zu enthüllen.“
    Lexia hatte keine Ahnung, worauf Abrexar anspielte und wurde zunehmend ungeduldig – das spürte Victoria ganz genau – zumal die Roten hinter ihr immer unruhiger wurden und endlich Blut sehen wollten. „Ich bin vom Großen Rat eingesetzt, um die Ausführung seiner Befehle zu überwachen und nicht, um den Fall neu zu beurteilen“, dachte die Goldene genervt. „Aber Abrexar und seine Freunde haben einfach ein zu hohes Ansehen, als dass ich sie übergehen kann. Ich muss sie wenigstens anhören, ansonsten schade ich nur mir selbst.“
    Sie straffte sich, setzte eine interessierte Miene auf und sagte freundlich: „Ein guter juristischer Diskurs fasziniert mich immer, wie du sicher weißt. Ich schlage vor, dass wir landen und unser Gespräch dann in Ruhe fortsetzen.“
    Victoria spürte Abrexars tiefe Erleichterung.
    Nach außen hin war davon dem alten Schwarzen jedoch nichts anzumerken, als er zustimmend nickte und würdevoll sagte: „Wie immer treffen die Goldenen weise Entscheidungen.“
    Dann gaben die Abgesandte des Rates und Abrexar ihren Leuten die Anweisung zu landen.
    Auf der anderen Seite des Sees gab es eine große Lichtung, auf der sich nun die über fünfzig Himmelsechsen niederließen – schön nach den zwei verschiedenen Lagern getrennt.
    Victoria war mehr als nur beeindruckt, als die Drachen nach und nach sichtbar wurden. Plasch Färbung war unglaublich: nicht einfach nur blau, sondern eher perlmuttfarben und schillernd.
    Doch dann enttarnten sich die Roten und ihr stockte der Atem. Die Soldaten sahen ohne

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