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Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Titel: Nebelsphäre - haltlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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Himmelsechsen geeint, um unser aller Überleben zu sichern und wir haben uns von den Menschen so weit es geht zurückgezogen. Wer weiß, wie viel Wissen mit dem Tod unserer Artgenossen während dieser unruhigen Zeit für immer von dieser Welt verschwunden ist und welche gewichtigen Gründe die Goldenen damals dazu bewogen haben, gewisse Dinge nicht mit in die Geschichtsschreibung aufzunehmen… Es gibt mit Sicherheit gewichtige Argumente dafür, dass deine Generation nichts mehr über Gefährten und die entsprechenden Gesetze weiß.
    Eines steht jedoch fest. Wenn dieses eherne Gesetz jemals widerrufen oder außer Kraft gesetzt worden wäre, dann hätte es Einzug in die Liste der nicht mehr geltenden Gesetze gehalten. Nach meinem Kenntnisstand ist diese Liste auch heute noch Bestandteil der Ausbildung von jeder Goldenen in ihrem ersten Jahr. In dem Fall hättest du von diesem Gesetz hören müssen.“
    Lexia nickte bedächtig und Victoria konnte sehen, dass Abrexars Worte bei ihr richtig angekommen waren. Dann blickte die Goldene dem alten schwarzen Meister direkt in die Augen und sagte: „Also gut. Es gab Gefährten und es gibt Gesetze, die die Drachen dazu verpflichteten, sich ihren potenziellen Partnern zu offenbaren. Ich nehme an, dass du mir als nächstes Beweise präsentieren wirst, die eindeutig belegen, dass auch Jaromir und Victoria Gefährten sind.“
    Abrexar nickte lächelnd. „Da hast du vollkommen recht, Abgesandte. Es ist so, dass die Drachengefährten durch die Verbindung signifikant an magischer Stärke gewinnen.“
    Wieder zeigte er Erinnerungen, die seine Aussage eindrucksvoll belegten und fuhr dann fort: „Wenn du möchtest kann ich mit Jaromir gleich hier eine Stärkeprobe machen, um jeden Zweifel im Keim zu ersticken.“
    Lexia lachte. „Vielen Dank für das großzügige Angebot, Abrexar! Ich ziehe es jedoch vor, für die Stärkeprobe einen Gegner aus meinen eigenen Reihen zu wählen. Nur so können wir wirklich jeden Zweifel ausräumen… Tylarr, schick mir deinen stärksten Soldaten für diese Probe.“
    Tylarr blickte sich verächtlich zu seinen Truppen um. Dann stand er auf, verneigte sich kantig vor der Abgesandten des Rates und sagte hochmütig: „Er steht vor dir, Lexia.“
    Die Goldene zog prüfend eine Augenbraue hoch, nickte jedoch. „Gut, dann kann es ja losgehen… Stellt euch auf. Die Probe beginnt auf mein Zeichen.“
    Victoria wurde wieder nervös. Für die Stärkeprobe konnte sie auf keinen Fall auf Jaromirs Rücken bleiben.
    „Da hast du absolut recht, Kleines… Fragen wir Hoggi, ob er etwas dagegen hat, wenn du so lange bei ihm aufsteigst. In dieser Gesellschaft wäre es mir gar nicht lieb, wenn du allein auf dem Boden zurückbleiben würdest“, antwortete ihr Gefährte.
    Gleich darauf vernahmen sie Hoggis Antwort: „Natürlich kann Victoria zu mir kommen.“
    Nachdem sie in der Nackenfalte ihres Mentors Platz genommen hatte, konzentrierte Victoria sich auf die beiden Kontrahenten, die sich in diesem Moment in der Mitte der Lichtung etwas abseits von ihrer kleinen Versammlung aufstellten.
    Sie erschrak, als sie Tylarrs Gedanken wahrnahm.
    Der Anführer der Roten hatte keinesfalls vergessen, dass Jaromir seinen Schild bei der Schlacht zerstört hatte. Er fühlte sich bloßgestellt und war zutiefst beleidigt, zumal sein König ihn persönlich dazu verpflichtet hatte, die angekratzte Ehre der Roten wieder herzustellen. Dazu kam seine ausgeprägte Arroganz gepaart mit gnadenloser Selbstverherrlichung.
    Tylarr hatte keineswegs vor, fair zu kämpfen. Er wollte es Jaromir zeigten – um jeden Preis. „Sobald dieses aufgeblasene Küken von Abgesandten das Kommando gibt, schleudere ich meinen Schild mit aller Wucht gegen den schwarzen Grünschnabel! Der wird dann schon sehen, was wahre Stärke ist! Gefährten… Pahhh! Das ich nicht lache…“
    Victoria leitete die Gedankenbilder des Anführers sofort ungefiltert an Jaromir weiter und das keine Sekunde zu früh, denn Lexia gab in diesem Moment das Startsignal.
    Sofort schleuderte Tylarr seinen kleinen Schild mit aller Macht gegen Jaromir. Aber der war gewarnt. Er hatte im letzten Augenblick einen normalen Schutzschild hochgerissen und erwartete den starken Druck des kleinen, schnellen Geschosses.
    Mit einem lauten Knall und sprühendem Funkenregen explodierte Tylarrs kleiner Schild an Jaromirs großem.
    Der Anführer hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Bei seinen Rekruten hatte der Trick bislang jedes Mal

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