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Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Titel: Nebelsphäre - haltlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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und die Portale erneut öffnen konnten.
    Da die Drachen keinesfalls über die Menschen herrschen und diese auf ewig unterdrücken wollten, entschieden sie sich für einen anderen Weg. Sie zogen sich von der Welt zurück und setzten alles daran, dass die Menschen die Magie vergaßen. Im Krieg waren die meisten mächtigen Zauberer getötet worden und die Drachen sorgten dafür, dass alle Akademien geschlossen wurden. Die Kirche der Menschen erkannte ihre Chance und verteufelte die Magie und alles, was damit zu tun hatte. Drei Jahrhunderte lang wütete die Hexenverfolgung über der Menschheit. Die Drachen ihrerseits tilgten alle Hinweise auf ihre eigene Existenz ebenso wie das Wissen über Magie aus der Geschichtsschreibung aller Menschenkulturen. Aus den meisten Köpfen der humanoiden Erdenbewohner verschwand es schon nach wenigen Generationen von allein.
    Aber die Menschen wollten nicht primitiv leben und so kam es immer wieder vor, dass einzelne Personen auch von allein lernten, Magie zu beherrschen. Die Drachen bemerkten, dass sie Alternativen anbieten mussten und trieben die Technisierung der menschlichen Gesellschaft insbesondere in Europa voran. So ließen sie 1445 Johannes Gutenberg den Buchdruck erfinden. Und Leonardo da Vinci – tatsächlich war er ein Drache in Menschengestalt – legte als einer der Universalwissenschaftler in den folgenden Jahren den Grundstein für viele der heutigen Errungenschaften. Immer wieder gaben die Drachen den Menschen kleine Anstöße, die diese begierig aufnahmen und weiterentwickelten.
    Victoria drehte sich zu Jaromir um und sah ihn enttäuscht an. „Dann haben wir unseren heutigen Lebensstandard nur euch zu verdanken? Das ist ja wirklich sehr ernüchternd.“
    Jaromir lächelte und küsste sie auf die Stirn. „Ganz so schlimm ist es nun auch wieder nicht. Isaak Newton und Thomas Edison zum Beispiel waren Menschen, die ganz ohne Hilfe der Drachen gearbeitet haben.“
    Sie rückte ein wenig von ihm ab. „Ja, aber was ist zum Beispiel mit der Dampfmaschine, dem Ottomotor, der Entdeckung der Elektrizität oder der atomaren Strahlung?“
    Er legte den Kopf schief und dachte kurz nach. „Ich glaube, Dampfmaschine und Ottomotor wurden allein von den Menschen entdeckt, bei der Elektrizität waren Drachen beteiligt, aber von Marie Curie, der Entdeckerin der radioaktiven Strahlung, weiß ich sicher, dass sie ein Drache ist und heute recht abgeschieden in Polen lebt…“
    Victorias Augen weiteten sich und so fuhr er fort: „Vici, wir haben wirklich versucht, uns zurückzuhalten, aber in manchen Bereichen war euer Wunsch nach Erleichterung so groß, dass die Magie schon fast von allein zu euch kam. Die Menschheit brauchte einfach mehr Energie und mit der Atomkraft konnten wir den Bedarf erst mal für eine Weile decken.“
    Victoria runzelte die Stirn. „Du hast vorhin gesagt, ihr Drachen wolltet uns nicht beherrschen, aber dieses Zuteilen von Wissen ist doch auch eine Form von Macht und Kontrolle. Wenn ihr das Interesse an uns verliert, geht die Menschheit einfach vor die Hunde.“
    Jetzt musste Jaromir lachen. „Nein, das ist ganz bestimmt nicht so! Manchmal fehlt euch nur ein kleines Puzzleteil für die Lösung. Und ganz ehrlich: Ihr seid Weltmeister im Weiterentwickeln von Ideen. Der Flug zum Mond – damit hatten wir rein gar nichts zu tun! Und auch die Entwicklung der Computer, das ist allein euer Verdienst und ich muss sagen, dass ich diese kleinen Kisten wirklich nicht mehr missen möchte. Außerdem – würden wir Drachen euch nicht mehr beachten, dann würde es vielleicht ein oder zwei Jahrhunderte lang dauern und dann hättet ihr die Magie schon wiederentdeckt. Sieh doch nur dich selbst an!"
    Das brachte sie auf ein neues Problem: „Was macht ihr denn normalerweise mit Menschen, die die Magie rein zufällig aufspüren, so wie ich?“
    Er grinste und das Aufleuchten in seinen Augen scheuchte die Schmetterlinge in ihrem Bauch auf: „Du meinst, wenn wir uns nicht unsterblich in solch bezaubernde Geschöpfe wie dich verlieben?“
    Jetzt lächelte auch sie. „Ja, so ungefähr. Also, was macht ihr sonst mit Leuten wie mir?“
    Er winkte ab: „Normalerweise brauchen wir gar nichts zu tun, da ihr das Wirken von Magie mittlerweile für eine Fehlfunktion eures Körpers haltet und damit zum Arzt geht – was meinst du, wie viele Menschen Gedanken lesen können und wegen der fremden Stimmen in ihrem Kopf von einem Psychiater ruhig gestellt werden?“
    Dann wurde sein Gesicht

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