Nebular Sammelband 1 - Die Triton-Basis (Episode 1 - 5) (German Edition)
Spangen gab es und je eine davon war im Besitz eines Hauses der Progonauten gewesen. Vier der Schmuckstücke waren abhandengekommen und galten als verschollen, verloren in den Kriegswirren gegen die Dunkle Bruderschaft.
Vasina zeichnete mit dem Finger die unbekannten Symbole nach, die in das Metall geprägt waren. »Was sie wohl bedeuten?«
Herkales sah die Spange in den zarten Händen seiner Königin und war für einen Moment geblendet, als ein Sonnenstrahl durch das Schmuckstück reflektiert wurde. »Euer Vater hat sein halbes Leben mit dem Studium der Symbole verbracht und nach ihrer Bedeutung geforscht, konnte das Rätsel aber nicht entschlüsselt. Sie wird dich schützen, Gebieterin.«
Die Königin von Atlantika steckte sich die Spange ins Haar und wirkte einen Moment wie das kleine Mädchen von früher. »Ist das gut so?«
Herkales schlug sich mit der Faust auf den Brustpanzer und nickte respektvoll. »Dein Vater wäre stolz auf dich. Die Garde und ich werden dir folgen, wenn es sein muss bis in den Tod!«
Vasinas orientalisch geformte Augen verengten sich. »Und wenn es der Tod ist, der von uns allen abverlangt wird, dann soll es so sein! Zuvor werden wir der Dunklen Bruderschaft zeigen, wie Progonauten zu kämpfen verstehen!«
Gegenwart: Der Antarktisforscher
Pilvi Leukonen war ein Forscher, der es mit der Arbeit ernst nahm und sein gesamtes Herzblut einbrachte. Zum erklärten Ziel des Wissenschaftlers gehörte es, alle Einflussfaktoren, die zur Entstehung der polaren Ozonschwächung geführt haben, zu erforschen und zu verstehen. Dieses Vorhaben erwies sich als langwierig und schwierig. Die Vorgänge, die sich überwiegend in der oberen Atmosphäre abspielten und zum Verlust der schützenden Ozonschicht führten, waren komplexer Natur. Vielleicht konnte er eines Tages der Unionsregierung Maßnahmen empfehlen, welche halfen, die schützende Schicht über den Polen zu regenerieren. Der vierzigjährige Skandinavier verfolgte sein Projekt mit Elan und einer Zielstrebigkeit, die alle seine Fachkollegen tief beeindruckte. Der gebürtige Norweger scheute keine Mühen und Unannehmlichkeiten.
Leukonen hatte sich als einziger Wissenschaftler der Antarktika-Gruppe bereit erklärt, mehrere Monate in unmittelbarer Nähe des Südpols auszuharren. Er wollte seine Forschungen an Ort und Stelle vorantreiben. Die wissenschaftliche Fakultät der Union hatte dem Wunsch des Forschers erst zögerlich und unter gewissen Auflagen zugestimmt. Leukonen wurde verpflichtet, zahlreiche Sender und Sensoren am Körper zu tragen, einige wurden ihm unter die Haut implantiert. Die Sensoren übermittelten die biometrischen Daten des Forschers an die Antarktika-Zentrale. Man wusste zu jedem Zeitpunkt, wie es um die Vitalfunktionen des Skandinaviers stand. Im Falle eines akuten Notfalls, konnte man dem einsamen Wissenschaftler zur Hilfe eilen.
Pilvi konnte als Überlebensexperte bezeichnet werden. Sein Basislager genügte geringsten Ansprüchen, enthielt das Notwendigste und stand auf der weiten Fläche des kontinentalen Gletschers. Das Iglu wanderte mit der Bewegung des Eises langsam Richtung Küste. Es würden noch viele Tausend Jahre vergehen, bis der Gletscher auf diese Art und Weise die Randbereiche von Antarktika erreicht.
Die täglichen Positionsmessungen, die der Norweger für die wissenschaftliche Fakultät durchführte, hatten eine wichtige Schlussfolgerung nach sich gezogen. Der Forscher glaubte nicht daran, dass der
Stachel
ursprünglich im Kontinentaleis verborgen war. Er musste aus viel größerer Tiefe aufgestiegen sein. Er stammte aus dem gefrorenen Mutterboden des antarktischen Urkontinents. Wäre der Turm vom Eis eingeschlossen gewesen, hätten ihn die auftretenden Zugkräfte der Eis- und Gletscherbewegungen zerrieben.
Als die schweren Beben einsetzten und der Hilferuf der Unionsregierung erfolgte, hatte sich Leukonen sofort bereit erklärt, auf Erkundung zu gehen. Da sich die Wetterlage verschlechterte, richtete sich der Antarktisforscher auf das Schlimmste ein und legte sein Notgepäck entsprechend aus.
Pilvi kannte das Wetter um die Pol-Zone genau. Es gab in diesem Gebiet über dreihundert Sturmtage im Jahr. Die Temperaturen sanken im Winter auf minus sechzig Grad Celsius und die Niederschläge fielen ausschließlich als Schnee, was zu meterhohen Verwehungen führen konnte. Die heftigen Beben, die seit Kurzem vom Standort des
Stachels
ausgingen, waren kein natürliches Phänomen. Leukonen beobachtete mit
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