Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
Jamal-Schlüssel in meinen Händen! Jetzt werde ich die Zukunft neu ordnen und jene Zeitlinie herausarbeiten, die mich am Ende zum Herrscher dieser Galaxis macht.«
»Du bist wahnsinnig, Morgotradon! Ein Verräter am eigenen Volk und allen Zivilisationen dieser Galaxis. Selbst deine neuen Herren, beabsichtigst Du zu verraten! Wer auch immer diesen Dimensionstransfer ausgelöst hat, die Protektoren werden zuerst dich und dann die unbekannten Invasoren zurückschlagen!«
Morgotradons Kopf fuhr herum. »Die Protektoren sind ein Mythos! Eine fixe Idee der Genoranten! Siehst Du die Wahrheit nicht? Die Erbauer der Portale haben bereits vor einer Million Jahren beschlossen, diese Galaxis aufzugeben und sind geflohen. Die Menschen haben niemals die Stufe von Protektoren erreicht, dafür habe ich gesorgt, aber das weißt Du ja bereits, Prinzessin von Atlantika.«
Vasina atmete heftig. »Glaubst Du tatsächlich, Du könntest die Zukunft beeinflussen? Einfach aus verschiedenen Möglichkeiten und Zeitströmen wählen, wie aus einem Menü? Du bist noch wahnsinniger als ich dachte. Niemand kann sein Schicksal ändern, auch Du nicht, Abtrünniger!«
Morgotradon lächelte und stand auf. »Du kannst mich nicht beleidigen. Es ist stets alles nach meinem Plan verlaufen, Vasina. Sag mir, wer liegt jetzt geschlagen am Boden, Du oder ich? Selbst dieser düstere Ort, an dem wir uns befinden, ist geschichtsträchtig und gut gewählt! Kurz vor deinem Tod wirst Du verstehen, was ich damit sagen will. Ich bin dann allerdings nicht mehr hier und mit meiner zukünftigen Königin bereits auf dem Weg, ein neues Imperium zu gründen. Du liegst hier in einem kleinen und schwachen Schutzfeld. Diese Schutzaura, unter der wir stehen und diese Unterhaltung führen, wird bei der nächsten Schockwelle platzen. Der Stern wird dich verbrennen, so wie er deinen Schildträger verbrannt hat! Ich werde jetzt meine zukünftige Partnerin holen und dann diese Welt verlassen. Auf mich wartet ein Schiff, auf dich aber der Tod ...«
Kaum war das letzte Wort ausgesprochen, da glühte Morgotradons Körperfeld heftig auf. Der ehemalige Flottenlenker wandte sich überrascht um. Vasina spürte noch die energetische Schockwelle, welche knapp über ihren Körper fegte und den Despoten voll erfasste. Morgotradon geriet ins Straucheln und schrie zornig auf. Doch Es war allerdings nicht der Stern, der eine neue Hitzewelle über das Land jagte, sondern Tranos, der soeben zwischen den Dampfschwaden zweier Geysire hervortrat.
Die Brustpanzerung des Schildträgers war angelaufen, stellenweise verkohlt. Tranos sah mitgenommen aus. Große Hitze hatte sein langes Haar versengt. Großflächige Brandwunden an Armen und Beinen zeugten davon, dass sein Körperfeld kurzzeitig zusammengebrochen sein musste. Trotzdem konnte er sich noch auf den Beinen halten. Nichts konnte ihn daran hindern, seine Pflicht zu erfüllen, selbst die Schmerzen nicht. Einzig der Schild glänzte, als wäre er gerade erst poliert worden. Der rote Schein, der immer größer werdenden Sonne, wurde wie durch einen Spiegel reflektiert und blendete den Despoten.
Mit dem Schild als Schutz und in der freien Hand das progonautische Feinschliffschwert, stürmte Tranos auf Morgotradon zu. Der Schildträger stieß einen traditionellen Kampfschrei aus, der alle Kraft und Stärke in den ersten Hieb legen sollte.
Mit einem Sprung, den Vasina wegen Tranos' Verletzungen nicht zugetraut hätte, näherte er sich Morgotradon bis auf Kampfdistanz und holte aus. Grelle Funken sprühten, als Klinge auf Klinge traf. Der Despot hatte reaktionsschnell sein Schwert gezogen und den Hieb abgeblockt, vollführte eine Körperdrehung und zielte auf die Beine des Schildträgers. Tranos hatte viele Jahre Kampftraining absolviert und kannte diese Finte bereits. Mit einer Gegenbewegung wich er dem Hieb aus und brachte sich in eine bessere Position.
An Morgotradons wutverzerrtem Gesicht konnte Tranos ablesen, das der Despot mit dieser Konfrontation nicht gerechnet hatte.
»Du müsstest tot sein!«, rief er zornig. »Dein Körper sollte jetzt verbrannt in der Ebene liegen! Du willst nicht sterben und unbedingt deine Herrin beschützen? Jetzt bekommst Du deine Chance, dich zu bewähren!«
Morgotradon hob das Schwert und wollte die wehrlos am Boden liegende Vasina attackieren, doch Tranos stellte sich ihm in den Weg und richtete sein Schild nach vorn. »Wage es nicht sie anzurühren, Du Hund!«
Erneut löste Tranos eine Stoßwelle aus, die
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