Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
Objekte. Eines davon mussten wir auf der Erde bekämpfen! Wenn Du den Stachel unter Feuer nimmst … Ich weiß nicht, was dann geschieht!«
Paafnas klammerte sich in Panik an Lai Pis Kopf und quakte aufgeregt.
»Wie ist das möglich? Beim unendlichen Universum! Solch einen Zufall kann es nicht geben!«
»Das ist kein Zufall«, rief Maya Ivanova aus. »Morgotradon hat dafür gesorgt, dass wir auf der Welt der Cysan landen. Von Vasina haben wir rudimentäre Informationen über dieses Volk erhalten. Demnach müsste der Kugelsternhaufen am Himmel mit M80 identisch sein!«
»Sicherlich wollte er uns in dieser Hölle umkommen lassen«, spekulierte Lai Pi. »Ob er aber ahnen oder wissen konnte, dass die Gebetstempel ausgerechnet jetzt aus dem Inneren des Planeten aufsteigen, wage ich zu bezweifeln.«
Arkroid hielt kurz den Atem an, sah sich um und rief dann laut: »Wo ist Morgotradon? Der Despot ist noch immer unser größtes Problem! Hat ihn irgendjemand gesehen? Er muss durch das Erscheinen der Stachel ebenso überrascht worden sein.«
»Die Sicht wird durch die vielen Ausbrüche erschwert. Dämpfe, Gasschwaden und Rauch umgeben die Objekte. Das ist seine Chance unterzutauchen«, knurrte Herimos aufgeregt. »Er wird mir aber nicht entkommen!«
»Ich sehe ihn!«, flüsterte Lai Pi und deutete in eine Richtung, die rund einhundert Meter seitlich neben dem Stachel lag. »Die Jamal-Schlüssel verraten ihn! Sie erstrahlen nach wie vor und bringen sein Tarnfeld zum glühen. Er kann sich nicht mehr verstecken!«
»Es sind jene Wesen, welche in diesen Gebetstempeln leben«, rief Arkroid in aufkommender Erkenntnis und lachte laut auf. »Die Jamal-Schlüssel reagieren auf ihre mentale Präsenz! So geschah es damals auch beim Globusterfürst! Durch die gegenseitige Nähe der vier Spangen, die Morgotradon bei sich trägt, wird der Prozess vermutlich noch verstärkt.«
»Ich glaube, all diese Erkenntnisse werden unser Leben nicht mehr retten. Die Protuberanz trifft in diesen Sekunden auf die oberen Luftschichten des Planeten!«
Der Chiropter musste Todesangst haben, als er diese Worte aussprach, denn seine Stimme bereitete allen Anwesenden Schmerzen.
»Seht doch!«, machte Maya Ivanova die übrigen Teammitglieder auf ein neues Phänomen aufmerksam. »Die Spitzen der Stachel glühen!«
Mit aufgerissenen Augen starrten alle in den Himmel über Cysan, wo sich ein tödliches Schauspiel anbahnte. Ob die ultraheiße Plasmawolke den Planeten nur streifte oder frontal traf, machte für ungeschützte Lebewesen auf seiner Oberfläche keinen Unterschied. In diesem Augenblick brannte der Himmel und es sah aus, als ob das Ende des Universums angebrochen war. Jene Seite des Planeten, die dem Licht des Sterns ausgesetzt war, würde in wenigen Sekunden verbrennen. Die harte radioaktive Strahlung spielte dabei nur eine untergeordnete Rolle.
All diese Gedanken schossen Arkroid sekundenschnell durch den Kopf. Keinen Gedanken verschwendete er an Morgotradon, die Galaxis oder die verlorenen Jamal-Schlüssel. Die wertvollen Spangen würden diesen Gewalten nicht standhalten können. Zuletzt dachte Arkroid an die Erde, sein Zuhause in Aqua-City und an seine Familie. Das Bild seiner kleinen Tochter wollte er zuletzt im Gedächtnis behalten und in den Tod mitnehmen.
Ein greller Energiestrahl, der sogar den flammenden Himmel deutlich überstrahlte, schoss von einem Stachel zum nächsten und bildete in nur einem Atemzug ein wabenförmiges Energienetz aus, welches sich über ihren Köpfen schloss.
Arkroid wankte, als er dem heranrasenden heißen Plasma entgegen blickte. Dann schloss er die Augen. Er war in dieser Sekunde ganz ruhig und entspannt, hatte seinen Frieden mit sich und dem Universum geschlossen. Er hatte alles versucht und war gescheitert.
Für einen Augenblick habe ich tatsächlich geglaubt, ich könne die Zukunft beeinflussen und die Galaxis retten.
Ein lauter Schrei riss ihn aus seinen Gedanken zurück und hinein in die apokalyptische Umgebung von Cysan. Doch es war kein Schmerzensschrei, den er hörte, sondern ein Schrei der Freude. Maya Ivanova jubelte und rüttelte Lai Pi an den Schultern. Der Asiat stand wie betäubt mit hängenden Schultern da.
»Wacht auf, ihr traurigen Gestalten!«, schrie Maya, so laut es ihr möglich war. »Das Energienetz über unseren Köpfen saugt die Plasmawolke auf! Die Stachel schützen uns! Die thermischen Energien fließen entlang des Energienetzes ab und können nicht zu uns durchdringen! Wir sind
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