Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
antwortete. »Das Sonnensystem ist freier Raum, Madam. Ich selbst besitze umfangreiche Beteiligungen an verschiedenen Minengesellschaften, die noch bis vor kurzem in diesem System tätig waren. Ich bin auf einem Inspektionsflug und möchte mich über den Zustand meiner Kapitaleinlagen informieren.«
Fosset bemühte sich seiner Stimme einen festen Klang zu geben. »Darf ich vielleicht jetzt wissen, mit wem ich spreche?«
Sein Gegenüber funkelte ihn böse an. »Mein Name ist Maya Ivanova, Kommandantin des Unionskreuzers
Blue Moon
. Inspizieren sie ihre Kapitaleinlagen immer auf diese Art und Weise?«
»Ich weiß nicht wovon sie sprechen«, antwortete Fosset und setzte sein unschuldiges Lächeln auf, doch es zeigte bei Maya Ivanova keinerlei Wirkung.
»Sie haben Sonarbomben in die Atmosphäre des Gasplaneten abgeworfen!«, stellte die Kommandantin fest und deutete damit an, dass sie über alle Vorgänge im Bilde war.
»Ein Experiment, nichts weiter«, wiegelte Fosset ab.
Die Stimme Maya Ivanovas bekam einen warnenden Unterton als sie antwortete.
»Wir beide wissen doch ganz genau was sie da tun, Fosset. Es ist mir zwar ein Rätsel wie sie an die Informationen über das Objekt in der Neptunatmosphäre gekommen sind, obwohl sie strikter Geheimhaltung unterliegen, doch Hobbyforscher und Abenteurer können wir hier nicht gebrauchen. Seien sie froh, dass ich nicht Befehl gegeben habe ihren Pott einzuäschern.
Nachdem ich herausfand, wer sich hier so unverfroren nähert, war ich tatsächlich versucht das Wirkungsfeuer eröffnen zu lassen. Hinterher hätten wir immer noch angeben können, ihr Schiff mit einem Globuster Raumfahrzeug verwechselt zu haben.«
Fosset sah sich kurz bei seinen Mitarbeitern um. Einige von ihnen waren sichtlich bleich geworden.
»Sie können mir nicht verbieten hier tätig zu sein«, beharrte Fosset auf seinem Recht.
»Ich bin ein freier Unionsbürger und wollte schon immer einmal den Neptun besuchen.«
Maya Ivanova verzog missbilligend den Mund.
»Soll ich das jetzt als plumpen Versuch werten mich zu täuschen, Fosset? Bitte unterschätzen sie nicht meine Intelligenz!«
Mit einem kurzen Zeichen gab Fosset die Anweisung die Verbindung zu unterbrechen. Ehe Maya Ivanova zu einer weiteren Entgegnung ansetzen konnte, brach das holografische Display in sich zusammen.
»Ich bin nicht sicher ob das ein kluger Schachzug war«, flüsterte McCord leise. »Ich habe das Gefühl mit der Kommandantin ist nicht zu spaßen.«
Fosset winkte ab. »Bevor sie weitere Konsequenzen zieht, bin ich bereits auf der
Atlantika
und feiere unsere Entdeckung. Ist die Eagle startbereit und das Zielprogramm eingegeben?«
McCord glaubte sich verhört zu haben. »Du willst tatsächlich mit der Eagle in die Neptunatmosphäre eintauchen? Das ist Wahnsinn! Du wirst sterben und hast nicht einmal einen Erben!«
McCord schien zu resignieren.
»Nein mein Freund, du irrst dich. Das ist kein Wahnsinn sondern ein kalkuliertes Risiko, nichts weiter. Ich habe die Eagle umbauen lassen und für diesen Fall vorbereitet. Sie besitzt jetzt ein ausgesprochen starkes und effektives Atomtriebwerk, das in der Lage sein sollte, uns wieder zurückzubringen. Die Rumpfhülle ist verstärkt worden um dem atmosphärischen Druck in der Höhe des Objekts standzuhalten. Bevor die Kommandantin ihre Drohung wahr macht, werde ich mit dem Schiff in den Zielanflug gehen und an der
Atlantika
andocken. Nichts und niemand kann mich von meinem Vorhaben abhalten.«
McCord sah seinen Chef mit aufgerissenen Augen an. »Sagtest du gerade uns?«
Sturz in die Neptunatmosphäre
»Was bildet sich dieser aufgeblasene Kerl nur ein!«
Maya Ivanova tobte vor Zorn. Solch eine Respektlosigkeit hatte sie schon lange nicht mehr erlebt. Seit zwanzig Minuten standen die Hawks in Warteposition, ohne dass sich etwas ereignet hatte. Maya gab Anweisung den Ring um die
Princess
enger zu ziehen und die Piloten des Geschwaders setzten ihren Befehl sofort um.
Die
Princess
war ein früher Typ der heutigen Pulsar Kreuzer, prinzipiell ähnlich aufgebaut und ebenfalls in Segmente unterteilt. Der Durchmesser der Schiffszelle betrug jedoch nur vierzig Meter und zwischen Kommando und Antriebssektion gab es lediglich ein Verbindungsmodul. Das Schiff wirkte demnach nicht nur schlanker, sondern auch wesentlich kürzer als die
Blue Moon
.
Maya flog ihre Hawk persönlich. Sie hatte es abgelehnt wegen Fosset die
Blue Moon
aus dem Orbit Tritons zu manövrieren. Entsprechend groß fiel
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