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Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")

Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")

Titel: Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung") Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Rabenstein
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gehen!«
    Maya glaubte sich verhört zu haben. Was hatte das zu bedeuten?
    Neben ihr kauerte ein Wesen, das an ein übergroßes Eichhörnchen erinnerte und sie mit großen, feuchten Augen ansah. Sie empfand Mitleid mit der Lebensform, denn in seinen Augen spiegelte sich blanke Furcht wieder. Hatten Knockmergs Worte etwa zu bedeuten, das vier Unschuldige sterben mussten?
    »Doch darüber reden wir erst am Ende dieses Arbeitstages, an dem ihr wieder eure Kraft für den Herrn dieser Welt hergeben dürft.«
    Was soll das alles hier? Bin ich in einem Strafgefangenenlager?
    Ein wütender Schrei erklang und ließ Knockmerg herumfahren. Ein anderer Zwerg erschien auf dem Platz und schwang ein scharfes Beil über dem Kopf.
    »Es ist Zeit für dich abzudanken, Knockmerg! Du hast lange genug unseren Clan angeführt! Mach Platz für Pmorck, dem neuen Herrscher der Treugolen!«
    Treugolen, wiederholte Maya im Gedanken.
    Ihr Eindruck von der primitiven Sozialstruktur dieser Wesen und ihrer niederen zivilisatorischen Reife, erhärtete sich. Anführer konnte vermutlich jeder werden, der Knockmerg besiegen oder töten konnte.
    Mit einem Kampfschrei stürzte sich der Herausforderer auf seinen Gegner, der ebenfalls eine Hiebwaffe zückte und den Schlag fast spielerisch abwehrte. Sein Lachen war weithin zu hören.
    »Beanspruchen jetzt schon Jünglinge die Führungsrolle?«
    Maya erkannte sofort, dass Knockmerg mit dem Angreifer leichtes Spiel hatte. Knockmerg war offenbar bereits durch zahlreiche Duelle dieser Art gegangen und kampferprobt. Als das Beil des Herausforderers einmal seinen Arm ritzte, machte der Anführer kurzen Prozess und streckte Pmorck mit einem mächtigen Schlag nieder.
    Blaues Blut spritzte auf, als der Herausforderer sein Leben verlor und Maya wandte angewidert den Blick ab. Nach dieser Vorstellung wusste die Kommandantin was sie von diesen Wesen zu erwarten hatte. Sie musste schnellstens Fosset, Sati und McCord um sich sammeln und von dieser Welt fliehen, bevor es zu spät war.
    Der Vorfall schien keineswegs für Aufregung zu sorgen, denn Knockmerg beachtete kaum, als der tote Körper von anderen Treugolen weggeschafft wurde.
    Scheinbar ungerührt setzte er seine Ansprache fort.
    »Ihr werdet heute wieder in die Dünen geschickt um Kristalle zu sieben. Ich hoffe, dass jeder von euch mit mindestens einem Kilo am Abend zurückkehrt, sonst ist euer Lebenszweck verwirkt!«
    Maya begann Knockmerg für diese Worte zu hassen.
    »Ihr bekommt zur Feier des Tages eine Extraration frisches Wasser. Teilt sie euch gut ein, denn ihr werdet sie brauchen!«
    Zur Feier des Tages
, dachte Maya wütend.
Vermutlich meint er damit die Bestätigung seiner Führungsrolle
.
    Einige Treugolen gingen durch die Reihe und warfen den Gefangenen lederartige Beutel hin, die kaum mehr als einen Liter Wasser fassen konnten. Maya Ivanova widerstand der Versuchung sofort aus dem Beutel zu trinken, denn sie hatte noch Knockmergs Worte im Ohr.
    Plötzlich kam Bewegung in die Gefangenen. Feine Siebe und Vorratsbeutel wurden verteilt, dann ordneten die Gnome Maya einer Gruppe zu. Kurz darauf kam Bewegung in die Gefangenen und flankiert von einigen Treugolen, marschierten die unterschiedlichen Wesen in Richtung auf das Portal davon.
    Maya sah sich um und erkannte Fosset und Paafnas in ihrer Gruppe, Sati oder McCord konnte sie nicht finden.
    Der Weg führte zwar zunächst in Richtung auf das Tachyonenportal, doch zweihundert Meter vorher beschrieb der Pfad einen Bogen und steuerte auf ein primitives Tor zu. Das Tor öffnete einen Durchgang durch eine fünfzig Meter hohe und immens dichte Dornenhecke, deren lange, spitze Stacheln gefährlich anmuteten.
    Ein Schutzwall, der diesen Bereich umgibt
, dachte Maya betroffen.
    Während die Gefangenen wie in Trance durch das Tor schritten, blieben die Treugolen zurück. Als Maya den Blick nach vorn richtete, war ihr mit einem Mal klar warum. Vor ihr erstreckte sich eine gewaltige Dünenwüste, deren Ende nicht abzusehen war. Die zwei Sonnen brannten heiß vom Himmel und die Kommandantin konnte sich lebhaft vorstellen, was dieser Tag für die meisten Wesen ihrer Gruppe bedeutete.
    Paafnas war plötzlich an ihrer Seite, das einzige Fremdwesen, mit dem sich Maya unterhalten konnte. Mit den anderen Gefangenen, die von den unterschiedlichsten Planeten stammten, war eine Kommunikation unmöglich. Sie hatte mehrmals versucht das Übersetzungsgerät anzuwenden, doch es schien nur auf die Sprache der Treugolen

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