Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
programmiert zu sein.
Der Pleunater drückte Maya etwas in die Hand. Die Kommandantin hielt einen kleinen Beutel zwischen den Fingern und sah den Lurchartigen fragend an. »Was ist das?«
»Nimm dieses Pulver und werfe etwas davon in deine Wasserration. Der Wirkstoff desinfiziert und tötet giftige Algen, die sich auf dieser Welt schnell im Wasser ausbreiten. Manchmal erhalten wir diese Beutel von den Wärtern, ich benötige sie aber nicht, da ich gegen die toxische Wirkung der Algen immun bin.«
Maya rang sich ein Lächeln ab. »Das ist sehr freundlich von dir.«
Sie öffnete den primitiven Verschluss des Wasserbeutels und roch an der Öffnung. Fauliger Gestank kam ihr entgegen. Sie verzog angewidert das Gesicht.
»Das Wasser ist ungenießbar!«, zischte sie wütend. »Wollen die Treugolen das wir verdursten?«
»Ihnen ist egal was mit uns passiert. Solange wir eine gewisse Arbeitsleistung erbringen, bleiben wir am Leben. Wende das Pulver an und warte eine Zeit lang, dann wird es besser.«
Plötzlich tauchte Fosset neben Maya auf und atmete heftig.
»Warum jagen sie uns in diese Wüste hinaus? Was erwarten sie von uns und wo sind die anderen?«
»Ich habe McCord und Sati bisher nicht gesehen«, entgegnete Maya bedrückt. »Vielleicht sind sie einer anderen Gruppe zugeteilt worden. Hoffentlich sind sie noch am Leben. Ich bin froh, dass es wenigstens ihnen den Umständen entsprechend gut geht. Das hier ist übrigens Paafnas.«
Fosset sah Mayas Begleiter irritiert an.
»Er teilt mit mir die Zelle und kann uns vielleicht weiter helfen. Übrigens, trinken sie nicht das Wasser, es wird sie vermutlich töten.«
Paafnas musterte Fosset mit schräger Kopfhaltung. »Er ist noch nicht oft mit anderen Lebensformen zusammengetroffen und macht einen unsicheren Eindruck.«
Fossets Kinnlade klappte nach unten. »Es spricht!«
Maya reagierte ausgesprochen verärgert. »Reißen sie sich zusammen, Fosset! Paafnas ist Wissenschaftler und ein Freund.«
»Warum lassen sie uns ohne Bewachung gehen?«, stotterte Fosset mit einem misstrauischen Blick auf Paafnas.
»Wohin möchten sie denn fliehen Fosset? Sehen sie sich doch um. Etwa da hinaus?«
Maya deutete auf die Wüstenlandschaft. »Mit einem Beutel modrigen Wasser kommen sie nicht weit, das wissen die Treugolen genau.«
»Nehmen sie dieses Mittel um ihr Wasser zu entgiften.«
Paafnas reichte Fosset ebenfalls ein Beutelchen und leckte sich mit der Zunge über die Augen, was den Milliardär erschrocken zurückfahren ließ.
»Die trockene Luft und der Sand sind Gift für meinen Körper«, entschuldigte sich Paafnas.
»Was ist das für ein Stoff. Was ist da drin?«, wollte Fosset wissen, doch der Lurchartige ging nicht auf die Fragen ein.
»Wir müssen uns beeilen und mit der Arbeit im Sandmeer beginnen«, drängte Paafnas stattdessen. »Bis zum Abend müssen wir rund ein Kilo Kristallmehl aus den Dünen gesiebt haben.«
»Ein Kilo hört sich machbar an, oder nicht?«, fragte Fosset unsicher.
»Es gibt nur Spurenelemente des Kristalls im Sand, selten sind größere Stücke dabei. Hinzu kommt, dass die Vorkommen um das Fort bereits sehr stark ausgebeutet sind. Wer sich weiter hinauswagt, erreicht zwar höhere Erträge, schwebt aber in Gefahr von den Sandläufern gefressen zu werden.«
»Sandläufer?«, fragte Fosset unsicher.
»Arachnoiden mit zehn Beinen und gefährlichen Saugstacheln. Sie jagen ihre Beute um mit dem Blut ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken. Jeder von ihnen ist nach euren Maßstäben rund zwei Meter groß und sehr schnell. Sie wagen sich aber selten in die Nähe des Forts.«
»Das hört sich nicht gut an«, kommentierte Maya. »Wir müssen unbedingt die anderen finden und einen Fluchtplan ausarbeiten. Der einzige Weg, den ich sehe, ist das Portal.«
Paafnas wirkte einen Augenblick wie erstarrt.
»Knockmerg hatte Recht als er sagte, dass noch niemand diese Welt wieder verlassen hat. Wir können nur versuchen, so lange wie möglich am Leben zu bleiben.«
Maya wischte den Ratschlag ihres Zellengenossen beiseite. »Das kommt für uns nicht in Frage, Paafnas. Wir müssen unsere Leute warnen. Dieser Planet und das Portal stellt eine Gefahr für das Sonnensystem und die Menschheit dar.«
Paafnas schüttelte sich kurz. »Nur noch zwei Tage, vielleicht drei, dann ist eure Tachyonen-Aura verweht. Danach ist eine einfache Rückkehr für euch ausgeschlossen, es sei denn, der Herr dieser Welt öffnet das Portal für euch.«
Maya brauchte nicht lange zu
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