Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
genug.
»Weißt du wo meine Kameraden sind, Paafnas?«
Der Lurchartige zog die langen Arme dichter an den Körper und schien eine Weile zu überlegen.
»Du meinst die anderen deiner Art, die mit dir angekommen sind?«
Maya nickte heftig mit dem Kopf.
»Ich weiß es leider nicht, aber wenn sie nicht gleich getötet wurden, dann werden sie in einer Zelle wie dieser sein.«
»Getötet?«, fragte Maya erschrocken.
»Ja, nur wer von Nutzen ist, darf weiterleben.«
Maya wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn.
»Wo sind wir hier?«, fragte sie mit zitternder Stimme.
»Dieser Planet hat viele Namen. In jeder Sprache wird er anders bezeichnet. Ich nenne ihn nur Welt der grausamen Zwerge. Wer hier strandet ist verloren.«
Die Kommandantin schloss kurz die Augen und dachte über das Gehörte nach. Dann richtete sie sich entschlossen auf.
»Wie bist du hierher gekommen, Paafnas?«
Der Lurchartige entspannte sich und ließ sich in der schmalen Steinnische nieder.
»Ich gehörte vor vielen Sonnenläufen zu einem Kundschafter Team meines Volkes. Auf dem äußersten Planeten unseres Heimatsystems entdeckten wir merkwürdige Artefakte, zwei riesige Kristallblöcke, die wir genauer untersuchen wollten. Das war ein verhängnisvoller Fehler, denn wir wurden von dem Objekt eingefangen und hierher transportiert. Erst jetzt weiß ich, dass dieses Gebilde ein Portal war. Soviel ich weiß, bin ich der einzige Überlebende der Gruppe. Ich glaube ich wurde wegen meiner besonderen Fähigkeit verschont.«
Maya nickte langsam. »Auch wir haben solch ein Portal in unserem Sonnensystem entdeckt.«
»Ich weiß«, erwiderte Paafnas. »Alle bedauernswerten Wesen, die unser Los teilen, sind denselben Weg gegangen.«
»Es gibt noch mehr Gefangene?«, fragte Maya erregt.
»Hunderte! Diese Welt ist mit vielen Portalen verbunden. Sie bildet eine Art Zentrum oder Drehscheibe, von der aus der Herr dieser Welt alle anderen Portale und Sonnensysteme erreichen kann. Wer aber die Gegenstationen durch Zufall entdeckt und erforscht, der ist verloren«, erklärte Paafnas traurig.
»Welchen Zweck hat dieses Netzwerk?«
Mayas Stimme klang beunruhigt, doch ehe Paafnas antworten konnte, wurde die Zellentür mit brachialer Gewalt aufgestoßen.
Paafnas sprang mit einer Geschwindigkeit auf, die Maya dem Wesen nicht zugetraut hatte und kletterte flink an der Wand nach oben. Die Kommandantin fuhr erschrocken herum und sah mit angehaltenem Atem zum Eingang hinüber, in dem sich zwei unbekannte Geschöpfe aufgebaut hatten und sie herablassend musterten.
Die Fremden waren kaum größer als einen halben Meter und erinnerten tatsächlich an Gnome oder Zwerge. Maya konnte sich nicht von dem Anblick losreißen und starrte mit aufgerissenen Augen den Ankömmlingen entgegen. Einer der Gnome trat besonders resolut auf und stemmte beide Arme in die Seiten. Seine Augen musterten sie kalt.
Die Gesichtszüge wirkten böse, doch Maya konnte sich täuschen, denn sie war noch niemals einer Lebensform mit solch einer Physiognomie begegnet.
Die Kommandantin schluckte kurz und nahm dann allen Mut zusammen.
»Mein Name ist Maya Ivanova, Kommandantin der Solaren Union. Ich verlange eine Erklärung warum wir so behandelt werden!«Einer der Gnome, vermutlich der Anführer, sah sie einige Sekunden überrascht an, lehnte sich dann zurück und ließ ein bellendes Lachen hören. Er schien sich nur mühsam wieder beruhigen zu können.
Dann zog er reaktionsschnell und ohne Warnung einen Gegenstand aus seinem Gürtel und richtete ihn auf Maya. Ein blauer Energieblitz löste sich aus dem kurzen Stab und traf die Kommandantin direkt auf der Brust. Ihr gesamter Körper verkrampfte sich unter starken Schmerzen und entzog sich ihrer Kontrolle. Maya fiel und schlug hart auf dem Steinboden auf. Sie konnte kaum atmen, all ihre Muskeln zuckten unkontrolliert. Unfähig sich zu rühren musste sie tatenlos zusehen, wie der Gnom langsam auf sie zuging. Direkt vor ihr blieb er stehen und beugte sich ein wenig zu ihr herunter. Als sein Atem ihr Gesicht streifte, war das äußerst unangenehm. Er stank fürchterlich. Der Gnom sprach einige bellend klingende Worte, die kurz darauf von einem Übersetzungsgerät wiedergegeben wurden.
»Spezies 274! Du bist nur noch am Leben, weil der Herr dieser Welt mir aufgetragen hat Geschöpfe deiner Art zu verschonen, bis er sich selbst ein Bild machen kann. Einen guten Rat für den Anfang. Denke nie wieder daran das Wort zu erheben, es sei denn ich
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