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Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")

Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")

Titel: Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung") Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Rabenstein
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sich dann in ihre kuschelige Zelle zum schlafen zurückziehen.«
    Der Treugole lehnte sich zurück und schien in einen wahren Heiterkeitsausbruch zu verfallen. Andere Treugolen fielen in das fremdartige Gelächter ein und schlugen sich amüsiert auf die Schenkel. Fast übergangslos beruhigte sich Knockmerg wieder und fixierte Maya mit seinen kalten Augen. »Doch diese Wesen leben meist nicht sehr lange. Zu welcher Art gehörst du, Kreatur 274?«
    Maya sah aus den Augenwinkeln, wie einer der Gefangenen aus der Reihe geführt wurde. Das Wesen hatte einen langen, giraffenförmigen Hals mit grazilem Torso. Ein Duzend Treugolen zwangen es auf den Boden und richteten ihre Waffen auf die arme Kreatur.
    Maya wog den mit Sand gefüllten Beutel in der Hand. Ihr ganzer Körper verkrampfte sich.
    »Ich bin auf jeden Fall ein Wesen mit freiem Willen, du Bastard!«
    Sie schleuderte den kleinen Sandsack Knockmerg entgegen, der ihn völlig unvorbereitet mitten im Gesicht traf.
    Fosset folgte ihrem Beispiel und attackierte einen der nahe stehenden Treugolen.
    »Laufen sie!«, schrie er laut.
    Maya sah sich um und stand gleich mehreren Gnomen gegenüber die ihre Schockwaffen zogen. Knockmerg stieß ein furchtbares Brüllen aus und versuchte wieder auf die Beine zu kommen, doch Maya sprang den Gnom entschlossen an und entriss ihm die Waffe. Für den zweiten Übergriff erntete sie wütendes Brüllen.
    Ohne zu überlegen betätigte sie den daumengroßen Auslöser und visierte den nächsten Treugolen an. Der wurde von dem blauen Energiestrahl erfasst und fiel wie vom Blitz getroffen zu Boden.
    Ein zweiter Blitz leuchtete auf. Es musste Fosset ebenfalls gelungen sein eine Waffe zu erbeuten. Die meisten Gefangenen warfen sich voller Angst auf den Boden und die Treugolen standen Sekunden lang wie elektrisiert da. Sie konnten ihren Augen nicht trauen was soeben vor sich ging. Bestimmt hatte noch niemand zuvor gewagt, ihren Anführer direkt anzugreifen.
    Während Knockmerg noch immer am Boden lag und Mayas heftigen Tritt verdaute, spurtete die Kommandantin los.
    Nur eine Sekunde blickte sie sich um und sah, wie sich zwei weitere Treugolen auf Knockmerg stürzten und auf ihn einschlugen. Offenbar wollten sie den Vorteil ausnutzen und die Führungsrolle beanspruchen. Wieder andere zogen ihre Waffen und feuerten auf wehrlose Gefangene. Es brach ein heilloses Chaos aus. Fosset war bereits in der Dunkelheit verschwunden. Auch der Multimilliardär hatte sich für eine Flucht entschlossen und in eine andere Richtung abgesetzt.
    Einige der Treugolen setzten Maya nach. Das Knattern ihrer Schockwaffen erfüllte die Luft und es roch nach Ozon. Doch keiner der ungezielten Schüsse traf.
    Kompromisslos sprang die Kommandantin einen weiteren Wächter an, der durch die Wucht des Aufpralls davon geschleudert wurde. Dann schlug sie Haken, um den Verfolgern zu entgehen. Ihr Ziel lag rund zweihundert Meter entfernt. Das Tachyonenportal!
    Längst war Dämmerung über die Welt der grausamen Zwerge hereingebrochen und die zwei Sonnen sanken schnell hinter die Horizontlinie.
    Die Dunkelheit brach so überraschend herein, dass Maya sich kurz orientieren musste.
    Sie behielt die einmal eingeschlagene Richtung bei und rannte so schnell sie konnte.
    Auch wenn das Tageslicht zunehmend schwand, erhellten die Energieblitze der Schockwaffen die Nacht immer wieder.
    Vor dem Portal hatte sich eine Doppelreihe von Treugolen aufgestellt, andere waren hinter fest installierten Schutzplatten in Deckung gegangen.
    Da muss ich hindurch! Es muss gehen!
    Maya biss die Zähne aufeinander und sprang unter größter Lebensgefahr auf die Abwehrkette zu. Vom Tatendrang der Kommandantin offenbar eingeschüchtert, schlug ihr zunächst nur verhaltenes Feuer entgegen. Fast hatte sie die Wachen überwunden, als sie völlig unerwartet in den Rücken getroffen wurde.
    Sie schrie vor Schmerzen und warf sich im Fallen herum. Sie erkannte Knockmerg, der mit blauem Blut überströmt war und von seiner Flugscheibe hasserfüllt auf sie herunter blickte.
    Wie ein Racheengel schwebte er über ihr und richtete seine Waffe auf sie.
    Mayas Körper war von dem Treffer bereits vollständig gelähmt, eine weitere Flucht war aussichtslos. Sie schloss die Augen und erwartete den tödlichen Schuss.
    Dann flammte plötzlich das Tachyonenportal auf und erhellte die Nacht.
    »Fosset!«, flüsterte Maya triumphierend. »Er hat es geschafft!«
    Doch im nächsten Augenblick verstand sie, dass sie sich geirrt hatte.

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