Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
ja der gesamte Planet? Was hat der so genannte Herr der Welt mit den armen Geschöpfen vor, die hier von seinen Helfern gequält werden und wer verbirgt sich hinter diesem Titel? Das Ganze macht irgendwie keinen Sinn für mich.«
Paafnas wusste genauso wenig eine Antwort auf diese Frage wie Maya. Der Pleunater sah nur zu Boden.
»Du bleibst also dabei? Der Herr der Welt sah wirklich wie ein Mensch aus?«, fragte Maya leise und wechselte damit erneut das Thema.
Paafnas zog die Arme dicht an den Körper, ein deutliches Zeichen dafür, dass er sich bei diesem Gedanken nicht wohl fühlte.
»Ich bin mir nicht mehr sicher, die Entfernung war sehr groß. Er hatte zwei Arme und ist ein Zweifüßler wie du und ich. Diese anatomischen Merkmale findet man aber bei vielen Lebensformen in der Galaxie, es muss nichts zu bedeuten haben.«
»Was kannst du mir über dieses Kristallmehl erzählen? Warum müssen die Gefangenen es aus dem Wüstensand sieben? Werden sie einzig zu diesem Zweck gefangen und am Leben gehalten? Wozu benötigt der Herr der Welt diesen Stoff?«
Aber auch auf diese Fragen wusste der Pleunater keine konkrete Antwort.
»Nach allem was man sich erzählt geben die Treugolen das Kristallmehl an den Herrn der Welt ab. Es geht das Gerücht um, dass es für ihn eine Art Lebenselixier darstellt. Was genau mit den Kristallen geschieht, kann ich dir leider nicht sagen.«
Maya ließ sich ebenfalls auf ihr Nachlager nieder und versuchte den beißenden Geruch zu ignorieren, der sich schon seit Tagen in der Zelle ausbreitete.
»Wie auch immer, es scheint nur eine einzige Möglichkeit zu geben, wie wir Antworten auf unsere Fragen erhalten können.«
Paafnas atmete tief ein, er ahnte wohl bereits was als nächstes kam.
»Wir müssen uns den Herrn der Welt vornehmen. Falls er sich wirklich so sehr für mich interessiert, dann wird er auch früher oder später hier erscheinen. Vielleicht haben wir eine Chance mit ihm zu sprechen, wenn diese ominösen Besucher hier ankommen.«
Paafnas wurde kurz kalkweiß. Die Pigmente seines Körpers wurden offenbar von seiner Stimmung stark beeinflusst. »Mach dir keine Hoffnungen, Maya. Die Treugolen werden das auf keinen Fall zulassen. Eher töten sie dich. Sei bitte äußerst vorsichtig, bei allem was du unternimmst.«
Er hat Angst
, dachte Maya Ivanova nur.
Dann geht es ihm wie mir
.
Unerwartete Entdeckung
Die zwei Männer in den ockerfarbenen Uniformen der Unionsflotte schritten energisch aus und erwiderten die Grüße der Stationsbesatzung nur flüchtig. Ihr Ziel war das Privatquartier des neuen Kommandanten der Triton-Basis. Wie sie erfahren hatten, war der neue Befehlshaber vor wenigen Stunden mit einem schnellen Kurierschiff auf dem Neptun-Mond eingetroffen. Vor der Kabine des Stationschefs angekommen, blickten sich die beiden Männer kurz an, dann betätigte einer von ihnen den Türmelder.
»Kommen sie nur herein, meine Herren! Die Tür ist offen«, war aus dem Inneren der Kabine zu hören.
Ein feines Lächeln legte sich um Petrows Mundwinkel. Er kannte diese Stimme!
Als die Tür zur Seite fuhr, erwartete sie in der Mitte des Raumes eine zierliche Asiatin, die ihnen mit hochgestecktem Haar und in traditioneller Kleidung entgegensah. Ihr Blick war offen, die Begrüßung nur kurz aber freundlich.
»Hallo Igor, wie geht es ihnen? Es ist eine ganze Zeit her, seit wir uns auf der Erde getroffen haben.«
Der kürzlich neu ernannte Kommandant der
Blue Moon
neigte respektvoll den Kopf.
»Es freut mich sehr sie hier zu sehen. Willkommen auf Triton, Kommandantin Nok.«
Sie schenkte ihm ein kurzes und verbindliches Lächeln, dann sah sie Petrows Begleiter fragend an.
»Das ist mein Erster Offizier, Anatoli Nemov.«
»Stammen alle Besatzungsmitglieder der
Blue Moon
aus dem Unionskanton Sibirien?«, fragte die neue Kommandantin interessiert.
Petrow schüttelte den Kopf. »Nicht alle, Kommandantin. Wie sie wissen, ist die gesamte Crew der
Pentagon
auf die
Blue Moon
umgestiegen. Maya Ivanova hatte zu dieser Zeit viele Absolventen der Unionsakademie von Moskau um sich versammelt und in die Schiffsführung berufen.«
»Ich verstehe«, antwortete Nok Daralamai und bat die beiden Männer näher zu treten.
»Ich bin erst vor kurzem angekommen und gerade dabei mich einzurichten. Leider kann ich ihnen noch keinen Platz anbieten. Donald Day wurde in den Stab der Unionsflotte berufen und lässt ihnen seine besten Grüße bestellen. Ich bin über alle Vorgänge informiert und werde
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