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Necare (Verlangen) (German Edition)

Necare (Verlangen) (German Edition)

Titel: Necare (Verlangen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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hatte immer
wieder geübt, ein Portal zu beschwören und es klappte inzwischen recht gut. Es
war zwar anstrengend und laugte einen richtig aus, aber ich hoffte, dass ich
soweit war, um alleine in die Schule zurückkehren zu können.
    Ansonsten
hatte ich die freien Tage genutzt, um in die Stadt zu gehen, ich hatte viel
gelesen und mich auch mit einer Freundin getroffen. Die Freundschaft war zwar
nie sonderlich tief gewesen, aber wir hatten früher hin und wieder etwas
zusammen unternommen.
    Das Treffen war
sehr schwierig gewesen, da ich ständig Lügen und irgendwelche Dinge über meine
neue Schule hatte erfinden müssen. Es war anstrengend, nicht erzählen zu
können, was ich wirklich lernte und wie aufregend diese andere Welt war.
Stattdessen versuchte ich mir auszumalen, wie der Alltag auf einem Internat in
Morbus, der Menschwelt, wohl aussehen würde und berichtete davon.
    Ich stand auf
und ging in die Küche, um etwas zu essen. Meine Mutter arbeitete als
Krankenschwester und war gerade in der Klinik. Sie freute sich sehr, dass ich
wieder zuhause war und auch ich genoss es, hier zu sein. Dennoch war die Schule
inzwischen zu einem neuen Zuhause geworden, das mir fehlte.
    Meine Mutter
hatte mir damals die Wahl gelassen, ob ich Necare kennenlernen wollte, doch
insgeheim hatte sie wohl gehofft, dass ich mich letztendlich für Morbus entscheiden
und zurückkommen würde. Es fiel ihr offensichtlich schwer, dass ich nun
woanders lebte und dennoch akzeptierte sie meinen Entschluss. Sie fehlte mir
natürlich ebenfalls, aber ich war mit meinem neuen Leben glücklich.
    Wir hatten in
den letzten Wochen viel gemeinsam unternommen , uns unterhalten und eine schöne Zeit miteinander verbracht. Dennoch wurde ich
immer unruhiger, je näher es dem Ende der Ferien zuging.
    Heute Abend
wollte meine Mutter nochmal mit mir ins Kino gehen und morgen würde mein Vater mich
abholen kommen. Um uns anzunähern und besser kennenzulernen, hatten wir ausgemacht,
dass ich die letzte Woche bei ihm verbringen würde. Ich war gespannt darauf, zu
sehen, wie er lebte, wie er seine Zeit verbrachte und hoffte, dass ich ein
besseres Verhältnis zu ihm aufbauen konnte. Dennoch war ich auch vorsichtig in
meinen Erwartungen, da ich nicht riskieren wollte, enttäuscht zu werden. Ich
konnte meinen Vater nur sehr schwer einschätzen. Einerseits kam er mir so kühl,
fremd und distanziert vor, dann aber bemühte er sich um eine bessere Beziehung und
ging auf mich zu. Ich wollte versuchen, das Beste aus der Zeit zu machen und
alles auf mich zukommen zu lassen.
     
    „Du könntest
deine Freundinnen auch mal zu uns einladen. Du hast schon so viel von ihnen
erzählt, ich würde mich freuen, sie kennenzulernen.“
    Meine Mutter
und ich saßen zusammen im Auto und würden in etwa zwanzig Minuten in der Stadt
ankommen.
    Ich dachte
über ihren Vorschlag nach. Natürlich war mir dieser Gedanke ebenfalls einige
Male gekommen. Ich wusste, dass keine meiner Freundinnen je in Morbus gewesen
war und es mit Sicherheit eine Umstellung für sie werden würde. Dennoch hätten
sie bestimmt Lust dazu.
    „Ja, werd ich
machen, es ist sicher toll, wenn ich ihnen auch meine Welt zeigen kann.“
    „Freust du
dich auf morgen?“, fragte sie weiter und wechselte damit das Thema.
    Ich zuckte
mit den Schultern. „Irgendwie schon, andererseits bin ich auch nervös.“
Sie nickte. „Ich hoffe, dass er sich Zeit für dich nehmen und sich gut um dich
kümmern wird.“ Sie schwieg für einen Moment und ihr Gesicht nahm einen
verletzten Ausdruck an. An was dachte sie nur? Plötzlich begann sie wieder zu
lächeln. „Aber ich bin sicher, dass es dir gefallen wird. Holen dich deine
Freundinnen eigentlich bei ihm ab?“
    Thunder, Shadow
und Céleste wollten am vorletzten Ferientag kurz zu meinem Vater kommen. Wir
hatten vor, anschließend bei Thunder zu übernachten und am nächsten Tag
gemeinsam in die Schule zurückzugehen.
    Ich nickte.
„Ja, ich bin schon gespannt, Thunders Zuhause zu sehen. Ihre Eltern habe ich ja
bereits kennengelernt; sie sind wirklich nett.“
    Wir schwiegen
für einen Moment und meine Mutter parkte ein. Nachdem wir ausgestiegen waren, machten
wir uns auf den Weg zum Kino.
    „Es freut
mich jedenfalls sehr, dass du dich so gut eingelebt und neue Freundinnen
gefunden hast. Zumal es zu Beginn ja nicht einfach für dich war.“
    „Ja, aber dank
den anderen fühl ich mich nun wirklich wohl.“
    „Hast du
eigentlich einen Freund?“
    Ich sah sie
überrascht an. „Wie

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