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Necroman

Necroman

Titel: Necroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stelle um und ging mit forschen Schritten auf die Kiste zu, in der die Puppen standen. Sie streckte den Arm aus und fand mit zielsicherem Griff die von ihrem Sohn erwähnte Puppe. Susan krallte die Hand um den Kuttenstoff. Darunter spürte sie den Widerstand des harten Gebeins, was ihr nichts ausmachte. Sie hielt Necroman hoch, damit ihr Sohn ihn genau sehen konnte.
    »Da habe ich ihn«, sagte sie. »Sogar mit seiner Sense.« So kam sie auf das Bett ihres Sohnes zu.
    Tim hatte alles genau gesehen und Angst bekommen. Sein Körper krampfte sich zusammen. Er sah aus wie jemand, der im nächsten Augenblick ein Loch in die Matratze bohrte, um darin zu verschwinden.
    Aber er musste liegen bleiben und starrte ängstlich auf die Puppe in der Hand seiner Mutter.
    Einen Schritt vor dem Bett blieb sie stehen. »Da siehst du es. Es ist nur eine Puppe. Er kann nicht gehen wie ein Mensch. Nicht mal batteriebetrieben ist er. Hast du das jetzt begriffen?«
    »Er ist aber gekommen, Mutter!« Tims Gesicht verzog sich. Er sah aus wie jemand, der kurz vor dem Weinen stand.
    »Lächerlich!« erklärte Susan. »Sogar seine Sense hält er noch fest. Da, die Klauen sind fest um den Griff geklammert. Ich weiß überhaupt nicht, was du hast. Ah ja, vielleicht weiß ich es schon«, korrigierte sie sich. »Es liegt einzig und allein an dieser verdammten Puppe und auch an den anderen. Sie sind nichts für dich. Sie sind einfach zu schlimm, mein Junge. Begreifst du das?«
    »Ja, Mummy.«
    »So«, sagte sie und nickte. »Jetzt werde ich die Puppe wieder an ihren Platz setzen, und du wirst mir versprechen, dass du das Zeug so rasch wie möglich wieder wegschaffst. Es ist nicht gut für dich, wenn es in deinem Zimmer steht. Hast du verstanden?«
    »Klar…«
    »Dann ist ja alles geklärt.« Susan drehte sich um und stellte das Skelett wieder weg.
    Sam Baker hatte geschwiegen. Nicht etwa, weil er nichts zu sagen gehabt hätte, nein, er war ein Mensch, der die Dinge anders sah. Er glaubte nicht nur an Schwarz oder Weiß, für ihn gab es noch Zwischentöne. Es konnte auch daran liegen, dass Susan als Mathematik-Lehrerin zu wissenschaftlich und logisch ausgerichtet war.
    Er aber lehrte Kunst und Philosophie. Da hatte er gelernt, auf andere Menschen einzugehen, und sehr oft war er dabei gut gefahren, denn die Meinung des anderen musste immer wichtig sein.
    Das Verhalten seines Sohnes glich seiner Ansicht nach nicht dem eines Träumers. Auch das Erzählen war so intensiv gewesen, als hätte er die schrecklichen Dinge nicht geträumt, sondern selbst erlebt und auch durchlitten. So etwas konnte sich auch niemand aus den Fingern saugen, und noch immer litt er unter den Nachwirkungen. So hütete sich Tim davor, einen Blick auf die Kiste zu werfen.
    »Jetzt sind wir bei dir, mein Sohn, und können überlegen, was wir tun sollen.«
    »Danke, Dad.«
    »Die Nacht ist noch nicht vorbei. Ich denke nicht, dass du hier in deinem Zimmer bleiben möchtest.«
    »Nur das nicht.«
    Sam Baker lächelte. »Wärst du einige Jahre jünger, hätte ich gesagt, schlaf bei uns im Bett, so aber könntest du dich auf die alte Couch im Gästezimmer legen. Ist das ein Vorschlag?«
    »Toll. Aber bitte nicht die Tür schließen. Lass sie offen, ich will auch Licht haben.«
    »Sollst du bekommen.«
    »Danke.«
    »Und was deine Mutter über die Puppen gesagt hat, so solltest du ihrem Ratschlag folgen, finde ich. Wir werden die Puppen und auch die Kiste gemeinsam wegschaffen. Übermorgen schon, denn morgen habe ich keine Zeit. Dann schaffen wir das Zeug zu dem Trödler nach London zurück. Ist das ein guter Vorschlag?«
    »Ich will die Sachen auch nicht mehr haben«, gab der Junge zur Antwort. »Sehr gut.«
    »Kann ich dann jetzt in das Gästezimmer gehen?«
    »Natürlich.«
    »Aber nimm dein Oberbett bitte mit«, meldete sich Susan Baker von der Tür her.
    Tim hatte sich bereits aufgerichtet. Sein Vater schuf ihm Platz, damit er aus dem Bett steigen konnte. Sam merkte sehr deutlich, dass Tim es vermied, auf die Puppen und die Kiste zu schauen, er fürchtete sich wirklich davor.
    Als sie das Zimmer verließen, ging Sam so, dass er seinem Sohn die Sicht auf die Kiste nahm, und der Junge war froh, den Raum verlassen zu können.
    Im Gästezimmer war es kälter. Das machte Tim nichts aus. Er schaute sich beim Eintreten trotzdem vorsichtig um, was auch Susan bemerkte, die schon da war.
    »Hier sind keine Monster«, erklärte sie. »Du wirst deine Ruhe haben.«
    Die alte Stehlampe hatte sie

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