Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Necroman

Necroman

Titel: Necroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
haben es nicht getan. So konnte er wieder entstehen. Zuerst habe ich ihn im Traum gesehen, dann aber richtig.«
    »Es stimmt«, bestätigte ich. »Necroman hat sich aus seiner eigenen Asche wieder aufgebaut. So ist es den Menschen damals nicht gelungen, ihn völlig zu vernichten. Er hat auf seine Chance gewartet, und er hat sie tatsächlich bekommen.«
    Der Junge fasste nach meiner Hand. Seine Finger waren kalt. »Lebt er denn noch?«
    »Damit müssen wir rechnen.«
    »Aber er konnte mich nicht töten?«
    »Nein, da waren wir besser. Und wir hoffen auch, immer besser zu sein als er.«
    Tim hatte meine Worte begriffen. »Kann er denn zurückkommen, John? Wird er das tun?«
    »Wir können es leider nicht ausschließen, Junge.«
    Tim schloss die Augen. Seine Lippen zuckten. Er sah aus, als wollte er anfangen zu weinen, aber er unterdrückte es. Ich ließ ihn in Ruhe und stand auf.
    Auch Susan Baker hatte sich erhoben. Sie starrte mich an. Dabei schüttelte sie den Kopf. »Ich habe alles gehört, Mr. Sinclair, aber ich kann es nicht fassen. Glauben Sie das alles?«
    »Sicher. Es hat diesen Necroman gegeben. Ich weiß nicht, ob wir ihn so stark geschwächt haben, dass er keine unmittelbare Bedrohung mehr darstellt, aber rechnen müssen wir damit. Ebenso mit seiner Rückkehr hier in dieses Haus.«
    Meine Worte hatten die Frau geschockt. Sie schaute sich so hastig um, als hielte sich das knochige Ungeheuer bereits in der Nähe auf, aber das war nicht der Fall. Nur wenig erleichtert stellte sie die nächste Frage:
    »Glauben Sie denn daran?«
    »Mein Freund und ich haben ihn erlebt. Als gewaltiges Monster. Und auch Ihr Mann hatte mit ihm Kontakt. Da allerdings war er noch eine Puppe, die wir vernichten konnten. Aber sie hat es geschafft, die Sense in seinen Fuß zu schlagen.«
    »Ja, ja« gab sie wie geistesabwesend zur Antwort. »Das habe ich ja gesehen.« Sie strich ihrem Mann über das Haar. »Aber was tun wir denn jetzt?«
    »Am besten wäre es, wenn Sie das Haus verlassen«, schlug Suko vor.
    »Nein, nein«, sagte sie schnell. »Das kann ich nicht. Das ist nicht möglich…«
    »Dann bleiben Sie als Familie hier zusammen. Verlassen Sie den Raum nicht, sonst erhöhen sich die Chancen für Necroman. Er wird bestimmt wieder zuschlagen, aber wir wissen nicht, wann es geschieht.«
    »In der Nacht?« fragte Sam.
    Ich nickte. »Das kann gut ein. Deshalb werden wir auch hier Wache halten.«
    Baker versuchte ein Lächeln. »Ja, das wäre wirklich zu wünschen. Wir würden sonst durchdrehen, glaube ich. Obwohl ich es selbst erlebt habe, kann ich es noch immer nicht begreifen.« Er starrte seinen verbundenen Fuß an und schüttelte den Kopf.
    Suko schaute zuerst auf die Uhr und dann mich an. »Machen wir einen kleinen Rundgang?«
    »Okay.«
    Susan Baker hatte etwas dagegen. »Wo wollen Sie denn hin, bitte?« keuchte sie.
    »Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, wenn wir das Haus verlassen, Mrs. Baker. Wir bleiben in der Nähe und sind praktisch für sie jeden Augenblick erreichbar. Klemmen Sie die Haustür fest, damit sie nicht zufällt.«
    »So gut gefällt mir das nicht.«
    »Keine Sorge.«
    Im Zimmer blieben Vater und Sohn zurück. Susan Baker begleitete uns bis zur Tür. Sie selbst zog sie nicht auf, das übernahm ich. Susan klemmte hinter uns ein Stück Holz unter die Tür, damit sie nicht ins Schloss fallen konnte.
    Im Vorgarten blieben wir stehen. Auf der Straße war es ruhig. Die Nachbarn hatten noch nichts mitbekommen, was auch gut war.
    Es dämmerte bereits. Hinter den Fenstern der Häuser brannten die Lichter. Dort, wo keine Gardinen den Blick verwehrten, konnten wir in die Wohnungen schauen. Viele Bewohner saßen vor der Glotze oder hatten sie zumindest an.
    Der Himmel dunkelte allmählich ein. Die Sonne war als Kreis verschwunden. Dort, wo sie sich schlafen legte, zeigte der Himmel im Westen noch eine rötliche Farbe, die durch das Grau schimmerte, als läge dahinter die Hölle.
    Die Kälte drückte. Der Atem wehte vor unseren Lippen. Es war ungewöhnlich still in dieser Siedlung. Die Menschen schienen sich bewusst zurückgezogen zu haben, als hätten sie das Unheil geahnt.
    »Was meinst du?« fragte Suko. »Wird er kommen?«
    »Ich weiß es nicht, aber ich wundere mich, dass du so verunsichert bist.«
    »Ich habe ihn ja nur vertrieben.«
    »Bist du sicher?«
    »Was willst du hören, John?« fragte Suko und stöhnte dabei auf. »Ich kann dich schlecht anlügen und sagen, ich habe ihn vernichtet. Necroman ist ein

Weitere Kostenlose Bücher