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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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Möglichkeit herauszufinden, was sich dahinter verbarg, solange Albier es nicht für angezeigt hielt, sie öffnen zu lassen. So verließ er den Raum durch einen der Salons.
    Beim Durchstreifen der Zimmer stieß er ab und zu auf Uniformierte, die in ihm einen Arzt oder den Gehilfen eines Inspektors vermuteten. Im ganzen Haus war kein Laut zu hören außer den leisen Stimmen aus dem Ballsaal und dem gelegentlichen Schluchzen der älteren Frau, die die Leichen identifizieren musste.
    Albier ist entweder ein Idiot oder ein Lügner. Wenn der Zauberer überhaupt hier gewesen war, dann nur kurz. Das Haus war sauber und frisch geputzt, bereit für die Rückkehr seiner Besitzer. Die meisten Möbel waren noch abgedeckt, doch die Gemälde hingen schon an den Wänden, und das silberne Tafelgeschirr stand ordentlich arrangiert in den
unversehrten Glasschränken. Nichts war geplündert oder von seinem Platz genommen worden.
    Das Haus war noch nicht alt. Der Schnitt wirkte modern, mit den vielen Gesellschaftsräumen und Fenstern im Erdgeschoss. Nach diesen Vorfällen würden sich die Besitzer allerdings wünschen, eines der älteren festungsähnlichen Herrenhäuser erworben zu haben, statt beim Bau nur auf den Komfort zu achten. Aber dennoch hatten sie sicherlich einen Zauberer damit beauftragt, das Haus gegen Diebstahl zu schützen. Nicholas marschierte hinunter in die Küche, um die Vorratskammern zu überprüfen, und traf auf Made - line, die gerade aus dem Keller kam. »Bist du da etwa alleine runter?«
    Sie bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick und legte den Türriegel vor. »Nein, Nicholas. Lord Albier persönlich hat mich begleitet. Die Konstabler haben längst alles durchstöbert, da unten ist nichts. Aber ich hab mir die Wasserbehälter angeschaut.»
    Nicholas brauchte eine Weile, um sich wieder zu fangen. »Waren die Deckel drauf?«
    »Ja.« Sie machte eine Geste in Richtung Hauptküche. »Das Feuer in den Kaminen war mit Asche belegt, und die Betten in den Dienstbotenzimmern sind ungemacht. Anscheinend wurden sie mitten in der Nacht überfallen.«
    Er nickte. »Und die Eindringlinge haben kein Wasser raufgeholt, als sie hier waren. Sie haben weder was getrunken noch Blut weggewischt.«
    Made line fuchtelte wild in der Luft herum. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Leute hier ermordet wurden.«
    »Sind sie auch nicht.«
    »Na, dann ist ja alles klar«, zischte Made line.

    Ohne auf ihren Sarkasmus einzugehen, trat Nicholas in einen Dienstbotengang, der zurück zu den Gesellschaftsräumen führte. Er gelangte in einen der an den Ballsaal grenzenden Salons, auf dessen Kaminsims Jadefiguren standen. Alles war genauso sauber und aufgeräumt wie in den anderen Zimmern. Er hätte jeden Eid geschworen, dass die Eindringlinge sich nicht lange hier aufgehalten hatten. Sie haben einfach die Bediensteten verschleppt und die Leichen später zurückgebracht.
    Die Stimmen aus dem Ballsaal wurden laut und aufgeregt, dann erschien Dr. Halle mit der älteren Frau, die zur Identifizierung der Toten hier war. Sie rang ächzend um Luft, und selbst in dem trüben Licht war zu erkennen, dass ihr Gesicht blau angelaufen war. Nicholas riss die Abdeckung von einem Sofa, während Madeline die Ziertischchen beiseiteschob. Vorsichtig bettete Halle die Frau auf den Diwan, und hinter ihm stürzte ein anderer Arzt herein, der in seinem Koffer wühlte.
    Nicholas und Made line traten zurück, damit die Ärzte Platz hatten. »Warum haben sie sie denn so schnell zu den Toten gebracht?«, flüsterte Madeline. »Das machen sie doch sonst bei gewaltsamen Todesfällen auch nicht so.«
    »Stimmt. Normalerweise werden die Verwandten erst geholt, wenn die Opfer schon gewaschen und präpariert im Leichenschauhaus liegen. Aus irgendeinem Grund hat es die Präfektur mit der Identifizierung furchtbar eilig.« Nicholas nahm an, dass Halle hier noch einige Zeit beschäftigt war. Gefolgt von Madeline, machte er sich wieder auf den Weg zum Ballsaal.
    Dort hatte Ronsarde Albier wieder in die Enge getrieben. Als er nähertrat, konnte Nicholas hören, was der Inspektor
sagte. »Ich habe mir diese Farce jetzt lange genug gefallen lassen, Albier, erzählen Sie mir endlich, was Sie entdeckt zu haben glauben.« Er lächelte. »Oder haben Sie Angst, dass es meiner Überprüfung nicht standhält?«
    Auch Albiers Lächeln fehlte jede Herzlichkeit. »Na schön. Es geht mir bestimmt nicht darum, Sie zu behindern, Ronsarde. Ich wollte nur ganz sicher sein. Hier

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