Necromancer - The Death of the Necromancer
spürte die Kraft, die in der Kugel wohnte, aber sie hatte keine Ahnung, wie sie sich diese Kraft erschließen sollte.
Plötzlich war an der Wohnungstür ein Klappern zu hören. Madele huschte in den Flur, und Nicholas stand auf, die Hand auf dem Revolver in seiner Tasche. Kurz darauf entspannte er sich, als er Ishams Stimme hörte.
Der Diener trat herein und reichte Madele ein Einkaufsnetz mit Brot und Zwiebeln. »Bringen Sie das bitte in die Speisekammer, Sie schreckliche alte Person. Ist … Ah, Sie sind da.« Isham zupfte rasch ein zusammengefaltetes Telegramm aus dem Ärmel und gab es Nicholas. »Der Concierge hatte es, es ist erst vor wenigen Augenblicken gekommen. An mich adressiert, aber bestimmt für Sie.«
Nicholas riss es auf. Wichtige Neuigkeiten - kommen Sie sofort. SR. »Ja.« Zum ersten Mal seit drei Tagen spürte er wieder einen Funken Hoffnung. »Es ist für mich.«
An Bord einer kleinen Dampfbarkasse, die einem Freund Cusards gehörte, fuhren sie zu dem beschriebenen Ort. Nicholas stand im Bug, ohne das Spritzen des fauligen Flusswassers zu beachten. Im nachlassenden Licht erkannte er
Türme und Kamine, die sich vor dem rötlichen Himmel abzeichneten. Das Haus selbst lag als riesiger, gesichtsloser Klotz im Schatten, nur die Gartenterrassen über der Schleuse wurden von hin und her pendelnden Lampen erleuchtet.
Nicholas stieß die Hände tiefer in die Taschen und stemmte sich mit den Füßen ein, als eine Windbö über ihn hinwegfegte. Die Luft war kalt und das Wasser wie schwarzes Glas. Die sinkende Sonne ließ die Herrenhäuser auf diesem Ufer im Dunkel, während sie die Säulen und Giebel der Gebäude auf der anderen Seite in einen goldenen Schein tauchte. Heute Morgen war die Präfektur auf das Haus gestoßen, und erst nach vielen Stunden hatte sich Lord Albier dazu überreden lassen, Ronsarde und Halle die Erlaubnis zur Besichtigung des Schauplatzes zu erteilen. Diese Schlacht war ausschließlich mit Telegrammen geschlagen worden, und immer wieder waren auch Nachrichten an Captain Giarde gegangen, der vermitteln sollte. Zuletzt hatte Albier widerwillig nachgegeben, und Ronsarde und Halle wurden offiziell um ihren Rat gebeten. Nicholas war nicht eingeladen worden, aber trotzdem gekommen. Auch Madele war nicht aufgefordert worden, doch sie war die einzige zuverlässige Gewährsfrau in magischen Angelegenheiten, über die sie im Moment verfügten, und so kauerte sie nun in der Kajüte und hielt nicht hinterm Berg mit ihrem Unmut darüber, dass man sie zum Überqueren von fließendem Wasser zwang. Madeline hatte sich ebenfalls dazugesellt, allerdings als junger Mann verkleidet, um sämtlichen Fragen Albiers und der anderen Beamten zuvorzukommen. Wie sie war auch Crack unangemeldet erschienen. Seine Aufgabe war es, ihnen den Rücken frei zu halten.
Plötzlich brach das tuckernde Motorengeräusch der Barkasse ab. Nicholas drehte sich zur Kajüte um und erkannte, dass der Kapitän besorgt auf die Schleuse starrte, auf die das Boot zutrieb. Nicholas folgte seinem Blick und bemerkte die offiziellen Abzeichen an der dort festgemachten Barkasse und die Uniformen der wartenden Männer.
»Konstabler.« Der Kapitän spuckte verächtlich ins Wasser. Er war ein älterer, unscheinbarer Mann, der mit seinen Schichten aus abgerissenen Jacken und Schals eher einem Müllmann glich als einem Schmuggler. Dr. Halle und Ronsarde schauten sich an, dann trat Halle auf den Kapitän zu.
»Ist schon in Ordnung«, sagte Nicholas, »wir werden erwartet.«
Der Kapitän brummte etwas Unverständliches und verschwand wieder in seiner Kajüte. Kurz darauf sprang der Motor wieder an.
Ronsarde stellte sich neben Nicholas. Sein Blick ruhte auf dem Haus vor ihnen. »Albier war den ganzen Tag hier.«
Mit routinierter Leichtigkeit steuerte das Boot zur Schleuse und stieß ganz sanft gegen die Pfähle, als Crack auf den kleinen Steinquai sprang, um die Leinen aufzufangen. Ein Konstabler half ihm beim Festmachen, und ein junger Mann in dunkler Jacke und Zylinder trat vor, um Ronsarde zu begrüßen. »Inspektor, ich freue mich, dass Sie uns in dieser … Angelegenheit helfen können.« Die Lampen an den Torpfeilern waren kunstvoll zu schmiedeeisernen Lilien geformt. Das freundlich nichtssagende Gesicht des jungen Mannes wirkte fahl und krank in ihrem Licht. »Lord Albier …«
»Lord Albier wünscht mich zum Teufel«, unterbrach ihn Ronsarde. Er stützte sich auf Nicholas’ Schulter, als er von
Bord ging. Halle war
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