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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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Zehen. Isham schaute zu, doch der kurze Hoffnungsfunke erlosch, als sie nichts entdeckte und zum linken Fuß wechselte.
    Madele legte die Stirn in Falten. Als ihre Finger den kleinsten Zeh erreichten, erstarrte plötzlich ihr Gesicht.
    Isham war gerade etwas anderes eingefallen, und er sagte mit bebender Stimme: »Madele …«
    Schon ließ sie den Ring von Arisildes Zeh gleiten. Als er in ihrer Hand lag, löste sich die Täuschung auf, und sie konnten ihn sehen und spüren. Es war ein kleiner Eisenreif mit hässlichen Flecken. Sie bemerkte Ishams besorgten Blick und grinste. »Findet man die Sachen nicht immer dort, wo man als Letztes sucht?«

18
    E rst spät am Abend kehrte Nicholas zurück in die Wohnung am Boulevard Panzan. Die anderen waren vom Chaldome House direkt hingefahren, während er Madele nach Philosopher’s Cross begleitet hatte. Die Alte wirkte gedankenversunken, hatte sich aber nichts entlocken lassen. Er nahm sich vor, am Morgen noch einmal bei Arisilde vorbeizuschauen - vielleicht war sie dann etwas gesprächiger.
    In seinen Kleidern hing die Feuchtigkeit der Flussgischt. Müde und bis auf die Knochen durchfroren stieg er hinauf zur Wohnung.
    Im Salon wurde er von einer bedrückten Versammlung begrüßt. »Ich verstehe nicht, warum Albier auf diesem Unsinn beharrt.« Halle lief aufgeregt vor dem Kaminfeuer hin und her.
    Crack lehnte an der Wand neben dem Türrahmen, Cusard hing mürrisch und in größtmöglichem Abstand von Ronsarde und Halle in einem Sessel, und Madeline hatte sich auf ein Sofa drapiert und den Hut tief ins Gesicht gezogen.
    Ronsarde saß pfeiferauchend auf dem Stuhl beim Fenster. In seinem Blick lag eine schlangengleiche Intensität. »Die Fakten in diesem Fall treten allmählich ans Tageslicht. Dutzende von Toten in Riverside und im Gabardin, magische
Attacken in der Stadt - da sieht die Präfektur natürlich inkompetent aus. Albier will einen Schuldigen vorweisen oder zumindest so tun, um die Kritiker abzulenken, während die Suche nach dem tatsächlichen Täter weitergeht.« Er hob den Vorhang leicht an, um auf die dunkle Straße hinabzuspähen. »Im Grunde ein ganz normaler Vorgang.«
    Mit einem mulmigen Gefühl im Magen blieb Nicholas in der Tür stehen. »Das können wir nur bestätigen«, bemerkte er in leichtem Ton, als er das Zimmer betrat.
    »Alles in Ordnung mit Madele?« Made line setzte sich auf und warf den Hut beiseite.
    »Ja, sie war nur ein bisschen zerstreut.«
    Made line wühlte in ihrer Tasche und förderte schließlich einen zusammengefalteten Brief zutage. »Den hat Sarasate mit einem Boten geschickt. Heute Morgen ist er in Coldcourt angekommen.«
    Nicholas nahm das Schreiben entgegen und schaute auf den Absender. »Dr. Uberque.« Mit einem Lächeln setzte er sich auf das Sofa und riss den Brief auf.
    »Ist das wieder so ein Zauberer?«, erkundigte sich Cusard misstrauisch.
    »Nein, ein Historiker aus Lodun. Ich habe ihn wegen Constant Macob befragt, und er hat mir versprochen, weitere Nachforschungen zu dem Thema anzustellen.« Er breitete die eng beschriebenen Blätter auf den Knien aus. Die Erwähnung des alten Nekromanten hatte auch Ronsardes Neugier geweckt, der sich nun neben Nicholas über den Brief beugte.
    Offenbar hatte Nicholas’ Anfrage Dr. Uberque zu einer Schnitzeljagd in den Bibliotheken Loduns veranlasst. Und
anscheinend besaß der Historiker nicht nur große Jagdbegeisterung, sondern auch einen detektivischen Instinkt von beinahe schon Ronsarde’schen Dimensionen sowie ein umfassendes Wissen auf seinem Gebiet. »Er hat herausgefunden, was in der Kammer unter dem Ventarin House war«, ließ sich Nicholas nach kurzem Lesen vernehmen. »Das ist der Raum, auf den wir vom Keller der Mondollots aus gestoßen sind«, fügte er zur Erklärung für Cusard und Crack hinzu.
    Cusard warf einen besorgten Blick auf Ronsarde, der jedoch ganz auf den Brief konzentriert schien.
    Madeline holte schon Luft, um sich über die Verzögerung zu beschweren, als Nicholas fortfuhr. »Es waren Constant Macobs sterbliche Überreste.«
    »Seine sterblichen Überreste?« Ronsardes Gesichtsausdruck wirkte fast beleidigt.
    »Wohl eher seine Knochen, nach all der Zeit«, warf Halle ein. »Hat Ihr Informant auch ermitteln können, weshalb die Leiche dort unten versteckt wurde?«
    »Er vermutet, dass es eine Vorsichtsmaßnahme Gabard Ventarins war. Außerdem zieht er eine Verbindung zu der damals üblichen Sitte, Mörder an Kreuzungen zu begraben, für den Fall, dass ihr

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