Necromancer - The Death of the Necromancer
und trat an den Rand des Dachs.
Madeline sprang, und er zog sie nach unten, nachdem sie gelandet war. Ihre Umarmung wurde von einem harten Metallgegenstand gestört, der Nicholas in die Rippen stieß. Er hielt sie von sich weg und entdeckte, dass sie die Kugel in einer Schlinge um den Hals trug.
»Wir haben nach dir gesucht«, flüsterte sie atemlos.
»Wir?«
Made line senkte den Blick auf die Kugel und schüttelte zerstreut den Kopf. »Ich wollte sagen, ich habe nach dir gesucht.
Ich habe Ronsarde und Halle gefunden und sie rausgeführt.«
»Gut. Und warum bist du zurückgekommen?«
»Um nach dir zu suchen, was dachtest du denn? Wir müssen hier raus. Fallier will die Höhle zum Einsturz bringen.«
Nicholas machte eine wegwerfende Handbewegung. »Das wird nicht funktionieren. Macob weiß, dass wir Crack um Hilfe geschickt haben. Er weiß auch, was Fallier vorhat. Wahrscheinlich will er sogar, dass sie diesen Ort zerstören. Dann werden ihn alle für tot halten, und er kann tun, wonach ihm der Sinn steht.«
Made line ließ nicht locker. »Nicholas, wir müssen sofort von hier verschwinden.«
»Ich hab Arisilde gefunden.« Kurz erzählte er ihr von der Grube und dem Leichenring. »Er meint, dass Macob wieder zum Leben erwachen kann. Und mit der Kugel, die er hat, wäre er dann mächtiger als je zuvor.«
»Verdammt.« Zornig warf Madeline ihr Haar zurück. Selbst in dem schwachen Licht konnte er erkennen, wie zerschunden ihr Gesicht war. Resigniert stieß sie die Luft aus. »Und dann wird uns Macob wieder nachstellen, oder? Wir wissen einfach zu viel über ihn.»
»Er ist bestimmt nicht sehr erbaut über unsere Einmischungsversuche.«
»Ich habe ihn gesehen, als ich zusammen mit Ronsarde und Halle geflohen bin.« Madelines Erinnerung an diese Begegnung schien nicht besonders angenehm. »Du hast recht, er wird uns nicht in Ruhe lassen. Aber was können wir gegen ihn unternehmen?«
»Ich habe einen Plan.« Das war soweit richtig. »Bloß weiß
ich nicht, ob er hinhauen wird oder nicht.« Auch das war leider richtig.
»Was für einen Plan?«
»Arisilde sagt, dass du die Kugel steuern kannst, du musst es nur versuchen. Wenn du ihr eine Richtung vorgibst, dann erledigt sie den Rest. Du musst sie dazu bringen, dass sie dich mit einem Täuschungszauber verbirgt, der so stark ist, dass ihn Macob nicht durchschauen kann. Er darf nicht einmal wissen, dass die Kugel in der Nähe ist.«
»Aber …«
»Nein, hör mir erst zu. Du gehst in die große Gruft, wo Macobs Leichnam liegt. Steck ihm den Leichenring an, aber nicht an einen Finger oder eine Zehe, sondern an eine Rippe.« Er konnte nur hoffen, dass Arisilde recht hatte. Der Nekromant durfte seinen eigenen Zauber erst entdecken, wenn es schon zu spät war. »Wenn er dann wieder Besitz von seinem Körper nimmt …«
»… wirkt der Zauber des Rings, und er wird ein lebender Leichnam sein wie Arisilde noch vor kurzem.« Sie nickte angespannt. »Und der Ring wird in ihm sein, so dass ihn nur ein Chirurg entfernen kann. Aber Nicholas, jeder Magier kann einen Täuschungszauber durchschauen. Sogar ein Laie kann das, wenn er von dem Zauber weiß. Und Macob wird bestimmt auf so was gefasst sein.«
»Ich weiß. Deswegen werde ich ihn ablenken.«
»Und wie? Willst du dich von ihm abschlachten lassen?«
»Oben in der Katakombe gibt es ein paar Sachen, mit denen ich ein passendes Ablenkungsmanöver inszenieren kann.«
»Du meinst das Petroleum, das von der Wand tropft?«
»Ja.« Er konnte ihren Gesichtsausdruck nicht genau erkennen,
aber sie schien nicht sehr erfreut. »Kannst du die Kugel dazu bringen, dass sie dich verbirgt?«
»Ich kenne den Zauber. Madele hat ihn mir vor vielen Jahren beigebracht. Wenn die Kugel so funktioniert, wie Arisilde meint …« Sie wandte den Blick ab. »Ich glaube schon.« Ihr Atem ging gepresst. »Aber ich tu es nicht gern.«
»Ist ja nur das eine Mal.« Nicholas kam sich vor wie ein Verräter. Erst vor wenigen Tagen hatte er ihr versprochen, dass er sie nie bitten würde, ihre magischen Kräfte einzusetzen, wenn sie nicht wollte.
»Hauptsache, du lässt dich nicht umbringen und ich mache es nicht umsonst«, bemerkte sie trocken. »Hier, da hast du den Revolver. Ich werde sowieso keine Hand frei haben.«
Während sie die Ersatzpatronen aus ihren Taschen kramte, überlegte Nicholas, ob er sie zum Verschwinden auffordern sollte, falls sein Trick nicht funktionierte. Er wollte, dass sie sich aus dem Staub machte und weder auf Arisilde
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