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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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antwortete Nicholas. Wahrscheinlich lag es an Arisildes Opiumsucht. Dank seiner magischen Kräfte war er gefeit gegen offene Angriffe, aber seine Bewusstseinstrübungen machten ihn anfällig gegen versteckte Manöver.
    »Eigentlich eine ziemlich raffinierte Idee, finde ich. Ein Ring an meinen Fingern wäre Isham sofort aufgefallen. Ich kann mich gar nicht erinnern, dass ich ihn übergestreift habe. Aber daran ist natürlich der Zauber schuld.« Er seufzte. »Ich hab dich im Stich gelassen, Nicholas.«
    »Mit Schuldzuweisungen können wir bis später warten, Ari.« Nicholas dachte fieberhaft nach. Anscheinend hatte Macob Arisilde den Ring wieder angesteckt und ihn einfach hier herunter zu den überflüssigen Wiedergängern geworfen. Nun, überraschend war das nicht. Macobs Achtung vor dem Leben hielt sich in überschaubaren Grenzen.
    Wieder beobachtete Nicholas den Fay. Er schien inzwischen völlig außer sich und tobte im hinteren Teil der Grube herum. Vielleicht schafften sie es, hinauf zu der Öffnung in die Spalte und von dort zum Ausgang auf der anderen Seite der Grube zu gelangen. »Kannst du aufstehen?«
    Arisilde konzentrierte sich und versuchte, die Beine anzuziehen. Mit großer Anstrengung brachte er es schließlich
fertig, die Knie zu beugen. In seinem Gesicht malte sich der Schmerz. »Noch nicht. Aber ich probiere es. Haben wir es eilig?«
    »Lange sollten wir nicht mehr warten.« Nicholas holte tief Luft. Nach so langer Bewusstlosigkeit musste Arisildes Körper unglaublich steif sein. »Pass auf. Dieser Nekromant ist Constant Macob, der schon seit fast zweihundert Jahren tot ist. Er hat sich die Überreste seiner eigenen Leiche verschafft, und anscheinend benutzt er eine der Kugeln …«
    »Der Nekromant Macob persönlich? Das ist nicht gut.« Arisilde wirkte erschrocken. Plötzlich wurde sein Blick klarer. »Ist die Leiche intakt?«
    »Nein, der Schädel fehlt ihm noch.« Nicholas fand Arisildes Gesichtsausdruck alles andere als beruhigend. »Was hat es damit auf sich?«
    »Er versucht, wieder zum Leben zu erwachen, so viel steht fest. Aber wie?« Arisildes Blick schweifte in die Ferne. »Die Planetenkonstellation ist völlig ungeeignet für so ein … Moment, ich war nicht mehrere Monate lang bewusstlos, oder?«
    »Nein, nein. Nur ein paar Tage.«
    »Sehr gut.« Arisilde überlegte, dann wurde sein Ton eindringlich. »Du hast gesagt, er hat eine der Kugeln? Von Edouard, meinst du? Welche?«
    »Eine, bei der ihm Ilamires Rohan geholfen hat. Dr. Octave hat sie ihm abgepresst.«
    »Rohan hat Edouard geholfen? Das ist mir völlig neu …« Als ihm die Tragweite des Gesagten bewusst wurde, verlor Arisilde die Fassung. »Rohan, dieser Scheißkerl! Er wollte nicht mal für Edouard aussagen. Dass er ein Heuchler ist, war mir schon lange klar, aber …«

    »Allerdings.« Nicholas presste die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen.
    Mit zitternder Hand fuhr sich Arisilde durchs Haar, wie um seine Gedanken zu ordnen. »Was kann diese Kugel?«
    »Ich weiß es nicht, Ari. Ich hatte gehofft, dass du mir das sagen kannst.« Vor Verzweiflung hatte Nicholas lauter gesprochen und dann wieder hastig die Stimme gesenkt, um nicht die Aufmerksamkeit des Fay zu wecken. Ein kurzer Blick bestätigte ihm, dass das Geschöpf vollkommen mit dem Eisen in seinem Bauch beschäftigt war.
    »Nein, ich habe nicht die geringste Ahnung«, erwiderte Arisilde. »Wahrscheinlich ein früher Versuch. Rohan, hmm? Nun, solange es nicht die letzte ist, die Edouard gemacht hat, die, bei der ich ihm geholfen habe … Selbst er war der Meinung, dass er damit ein bisschen zu weit gegangen ist.« Arisilde nickte vor sich hin. »Wenn der Nekromant diesen Apparat hätte, das wäre ein echtes Problem.« Er blickte auf und bemerkte Nicholas’ Gesichtsausdruck. »Oh.«
    »Du meinst die Größte von den dreien in Coldcourt, die in der kupferfarbenen Metallschatulle?«
    »Ja, genau.« Arisilde wirkte beunruhigt. »Er hat sie also?« »Nein, Madeline hat sie. Sie ist mit mir hier heruntergestiegen, aber wir wurden getrennt, und sie ist geflohen. Das hoffe ich zumindest.« Frustriert schaute Nicholas wieder hinüber zu dem Fay. »Bisher hatte ich noch keine Gelegenheit, nach ihr zu suchen.»
    »Hauptsache, Macob hat diese Kugel nicht. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, sie überhaupt nicht zu bauen. Aber für diese Bedenken ist es jetzt wohl ein bisschen zu spät.«
    »Was hat sie für Fähigkeiten?« Nicholas war froh, dass
Arisilde nicht tot war,

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