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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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eine Séance geben sollte. Zu diesem Haus konnte sich Reynard zwar keinen Zutritt verschaffen, aber er hatte auch erfahren, dass Madame Dompeller den Abend mit einem späten Diner im Lusaude beschließen wollte, um allgemein kundzutun, dass sie soeben einen spirituellen Zirkel ausgerichtet hatte.
    Nicholas zupfte an der Glocke, um einen Diener zu rufen und ihm mit einer kurzen Anweisung ein bereits vorbereitetes gefaltetes Blatt zu überreichen.
    Unten waren die Mitglieder der Dompeller-Gesellschaft noch damit beschäftigt, Bekannte zu begrüßen, und ließen sich dabei auch nicht von dem Maître d’hotel beirren, der sie zu ihrem Speiseseparée lotsen wollte. Nicholas beobachtete, wie der Diener Octave das Blatt überreichte.
    Der Spiritist las die Nachricht und steckte den Zettel in seine Jackentasche. Dann entschuldigte er sich bei seiner überraschten Gastgeberin und schob sich rasch durch die Menge, bis ihn Nicholas aus den Augen verlor.
    Kurz darauf klopfte es an der Tür.
    »Herein«, sagte Nicholas.
    Octave trat ein und schob leise die Tür hinter sich zu.
    Nicholas deutete auf den zweiten brokatbezogenen Stuhl. »Setzen Sie sich.«
    Octave hatte die Nachricht äußerlich gefasst entgegengenommen, doch jetzt war sein Gesicht blass, und seine Augen funkelten zornig. Er marschierte zum Tisch und legte die Hand auf die Stuhllehne. Als er die Handschuhe auszog,
kamen schmutzige Fingernägel zum Vorschein. »Ich weiß jetzt, wer Sie sind. Sie sind Donatien. Die Präfektur sucht nach Ihnen, seit Sie vor fünf Jahren die Romele-Juwelen gestohlen haben.«
    »Das wissen Sie also. Sie haben eine gute Informationsquelle. Leider können Sie es sich nicht leisten, es jemandem zu erzählen.« Nicholas schob seine Kaffeetasse beiseite und griff nach dem Absinth. »Möchten Sie ein Glas?« Nach der vergangenen Nacht hatte er damit gerechnet, dass Octave früher oder später seine Maskerade durchschauen würde. Es war tatsächlich ein vielschichtiges Spiel, und Octave war nicht der einzige Spieler auf der anderen Seite.
    »Und was sollte mich daran hindern, mein Wissen weiterzugeben?« Octaves selbstsicheres Auftreten konnte nicht über die Schweißperlen auf seiner Stirn hinwegtäuschen. Auch seine Frage hatte er sehr vorsichtig formuliert.
    Er ist auf der Hut. Wir haben uns beide im Terrain des anderen umgeschaut und dabei Dinge entdeckt, die wir vielleicht lieber nicht so genau gewusst hätten. »Ich war im Valent House.« Nicholas öffnete die Flasche und schenkte sich ein wenig von dem grünen Schnaps ein. »Darf es für Sie auch ein Schluck sein?«
    Längere Zeit herrschte Schweigen. Nicholas machte sich nicht die Mühe, zu seinem Gast aufzublicken, während er mit dem Absinth hantierte. Er legte den perforierten Löffel mit den Zuckerstücken auf das Glas und träufelte dann aus der Silberkaraffe Wasser darüber, um den Zucker aufzulösen und das bittere Zeug trinkbar zu machen.
    Mit einer fahrigen Bewegung zog Octave den Stuhl zurück und nahm Platz. »Ja, danke. Wie ich sehe, müssen wir uns unterhalten.«

    »So kann man es auch ausdrücken.« Nicholas schenkte Octave ein und lehnte sich mit seinem eigenen Glas zurück. »Ich koste als Erster, damit Sie beruhigt sein können. Aber ich kann Ihnen versichern, dass es völlig überflüssig ist, Absinth mit Gift zu versetzen.«
    Octaves Hand zitterte leicht, als er Wasser über den Zuckerlöffel goss. »Ich weiß jetzt, dass es ein Fehler war, in der Ballnacht meinen Boten zu Ihnen zu schicken. Ich dachte, Sie wollen sich in meine Angelegenheiten einmischen.«
    »Aber Sie sind doch kein Zauberer, oder? Den Golem haben nicht Sie selbst geschickt. Wer dann?«
    »Das geht Sie nichts an.« Mit einem gelassenen Lächeln gab sich Octave den Anstrich eines Mannes, der mit ein wenig Vernunft einen dummen Streit beilegen möchte. »Ich hatte keine Ahnung, dass Ihr Besuch der Mondollot-Keller den Familienjuwelen galt. Ich entschuldige mich, und damit können wir unsere kleine Unstimmigkeit als beendet betrachten.«
    Nicholas kniff die Augen zusammen und kostete den Schnaps. Auch mit Wasser verdünnt und gezuckert war der bittere Geschmack noch sehr stark. Wenn man das Zeug pur oder in großen Mengen trank, konnten Halluzinationen und Wahnsinn die Folge sein. »Dafür ist es jetzt zu spät, Doktor. Wie gesagt, ich war im Valent House. Sie selbst haben das Gebäude offenkundig lebend verlassen, doch das ist anscheinend nur den Wenigsten gelungen.«
    »Was wollen Sie von mir?«

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