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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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stand er auf und schlüpfte durch die Tür.
    Auf der Hintertreppe kam er an zwei dicht verschleierten Frauen vorbei, die offensichtlich zu Verabredungen unterwegs waren. Durch einen schmalen Gang gelangte er in die Küche, aus der aromatische Dünste und gehetzte Angestellte quollen. In der Nische vor dem Hinterausgang hielt er kurz an, um seine Jacke abzuholen und seinem aufmerksamen Diener ein großzügiges Trinkgeld zu überreichen. Dann trat er hinaus auf die Gasse hinter dem Restaurant. Aus dem wolkenverhangenen, schwarzen Himmel fiel ein feiner Nieselregen, und mit ein wenig Glück sollte auch bald Nebel aufsteigen.

    Am Ende der Gasse wartete die dunkle Kalesche, und eines der Pferde stampfte ungeduldig, als er sich näherte. Als er Crack neben Devis auf dem Bock erkannte, wusste Nicholas, dass zumindest ein Teil seines Plans schiefgelaufen war. Er riss die Pendeltür auf und beugte sich hinein. »Und?«
    Drinnen saß Madeline, in einen dunklen Umhang gehüllt. »Octaves Droschke steht unter einer Laterne, direkt neben dem Eingang zum Serduni. Da laufen so viele Leute rum - wenn wir uns den Kutscher dort schnappen, können wir es genauso gut auf der Bühne der Royal Opera im dritten Akt von Iragone machen.« Madeline klang verärgert. »Wenigstens konnte ich mir sein Gesicht einprägen.«
    Nicholas atmete tief durch. Ich wusste, dass das auf dieser Straße schwierig wird. Aber daran war jetzt nichts zu ändern. »Dann macht ihr es vor dem Hotel, falls er dorthin fährt.« Er schwang sich in die enge Kalesche und zog die kleine Tür hinter sich zu. Wie üblich bei dieser Art Wagen waren die Fenster nicht verglast. Das machte es leichter, hinaus auf die dunkle Straße zu sehen.
    »Dort ist es höchstwahrscheinlich einfacher.« Made line machte sich daran, ihre Verkleidung für den nächsten Teil des Plans zu ändern. Der weite Umhang und der schäbige Hut, den sie jetzt abnahm und in die Tasche zu ihren Füßen stopfte, hatten ihr dazu gedient, unauffällig die Kutsche des Spiritisten zu beobachten. Unter dem Umhang kam ein dunkler Männeranzug zum Vorschein, der kurz zuvor noch völlig verborgen gewesen war. »Hast du Octave Angst eingejagt?« Sie zog einen zusammengefalteten Mantel aus ihrer Tasche.
    »Nicht nötig, er hatte schon Angst.« Nicholas neigte sich
so weit wie möglich zur Seite, um ihr Platz zu lassen. Er schaute zum Fenster hinaus, aber der Blick auf den Eingang des Lusaude war von einer Häuserwand verstellt. Crack und Devis warteten auf das Signal eines auf der anderen Straßenseite postierten Mannes. »Wo würdest du deinen Familienschmuck aufbewahren?«
    »In einer Schatulle in dem Schrank unter der Treppe zum zweiten Stock. Warum?«
    »Nicht du persönlich, Made line. Allgemein.«
    »Ach so. In einem Tresor natürlich.«
    »Aber nicht im Erdgeschoss.«
    »Nein, im Ankleidezimmer, denke ich. Zumindest machen es die meisten Frauen aus meiner Bekanntschaft so.« Ein wenig außer Atem nach dem Hantieren mit dem weiten Umhang und dem schweren Mantel in der engen Kabine, ließ sich Madeline in den Sitz zurückfallen.
    Nicholas musterte sie über die Schulter hinweg. In der dunklen Kutsche war schwer zu erkennen, ob die Verkleidung gelungen war. Aber es war nicht ihr erster solcher Auftritt, und er wusste, wie überzeugend sie sein konnte. »Octave vermutet, dass wir wegen den Familienjuwelen im Keller der Mondollots waren.«
    »Das ist doch lächerlich. Kannst du dir vorstellen, dass die Zofe der Duchess jedes Mal in diesen feuchten Keller runtersteigt, wenn die Dame des Hauses zum Diner ihre Smaragde anlegen will? Die erscheint doch mindestens siebenmal im Monat bei Hof, da muss sie ihre Paradestücke tragen, sonst wäre die Königin beleidigt …« Nachdenklich tippte sie sich auf die Unterlippe. »Er hatte also keine Ahnung von dem Gold, das sie versteckt hatte?«
    »Nein, anscheinend nicht. Er hatte die Duchess ja noch
nicht um die Erlaubnis gebeten, die Verbindung zu dem verstorbenen Duke herzustellen. Also kann er auch auf diese Weise nichts von irgendwelchen versteckten Schätzen erfahren haben. Er hat was gesucht, von dessen Existenz er schon vorher wusste.«
    »Und meinst du, er hat es gefunden?«
    »Auf jeden Fall hat jemand etwas gefunden. Diese leere Kammer war aufgebrochen, und auf dem Sockel hat bis vor kurzem etwas gestanden. Ursprünglich hat sie zum Keller des Ventarin House gehört, von dem man nur weiß, dass dort früher, vor ungefähr zweihundert Jahren, der Hofzauberer Gabard

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