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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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oder gemeiner Knecht, waren mit ihnen abgestürzt. Das ließ sich nun einmal nicht ändern!
    Der Rest jedoch hatte überlebt – eine ganze Nacht lang, die jedem wie eine Ewigkeit vorkam und paradoxerweise doch viel zu kurz schien. Die Lords hatten Nahrung in ihren Satteltaschen, die sie hinunterschlangen, und Wasser in ihren Schläuchen, das sie trinken konnten. Und als dies aufgebraucht war, zogen sie knorpelige Pfropfen aus den knöchrigen Wirbelsäulen ihrer Flugrochen, um hin und wieder an deren Körperflüssigkeiten zu nippen ...
    Und wie zuvor bei Lady Wrathas Trupp, schliefen einige, während die anderen den Kurs hielten ...
    In den giftigen Dämpfen, die von der wie eine offene Wunde daliegenden Großen Roten Wüste aufstiegen, wirkten die Sterne hoch oben wie nebelverhangene Eissplitter ...
    Vormulac war am Verzweifeln, wenn auch nur im Stillen ...
    Von weit her drangen schwache Schreie wie das Klagen verlorener Seelen durch den übel riechenden Dunst zu ihm hinauf, als weitere Kreaturen vor Erschöpfung abstürzten, dem glühenden Tod in der roten Ödnis entgegen ...
    Doch als am südlichen Horizont das erste goldene Licht des Morgengrauens durch die Nebelschleier brach, erblickte Lord Ohneschlaf vor sich den zunehmenden Mond, allerdings wie von einem kosmischen Monster entzweigebissen. Und obwohl die schwindenden Schwaden ihm die Sicht versperrten, wusste er dennoch, dass es keineswegs ein Ungeheuer war, das da am Mond nagte, sondern die Gipfel ferner Berge. Das Grenzgebirge der Alten Sternseite!
    Indem er sich im Sattel aufrichtete, übermittelte er den anderen: Wir haben es geschafft! Das Schlimmste liegt nun hinter uns! Wir haben die Große Rote Wüste durchquert! Jetzt schont eure Kreaturen und geht in Gleitflug über, denn wir müssen an Höhe verlieren. Kein Grund zur Sorge, die giftigen Dämpfe werden immer dünner. Jetzt müssen wir uns nur noch vor der Sonne in Acht nehmen.
    »Nur noch« vor der Sonne! Doch Lord Ohneschlaf war klar, dass die lange Schlange der Flugrochen sich über Meilen dahinzog, und er fragte sich, ob es auch alle schaffen würden ...
    Nicht alle schafften es.
    Als Vormulac Stunden später im Schatten des Grenzgebirges landete, erklomm er einen zerklüfteten Felsen, von dem aus er einen ungehinderten Blick nach Osten hatte, und schaute ihnen zu, wie sie herankamen. Seine Augen brannten noch immer von den Ausdünstungen des Ödlandes, und er hatte gesehen, wie sich ein goldener Fleck immer weiter über die höher gelegenen Bergspitzen ausbreitete, und wusste, dass ein Fächer aus todbringendem Licht jetzt, in diesem Augenblick, dabei war, sich auf sie hinabzusenken, während die Sonne allmählich immer weiter über den Rand der Sonnseite stieg.
    Er konnte zusehen, wie der Fächer tiefer und tiefer glitt, und sah, wie seine Strahlen die Dunstschwaden über der Ebene zwischen dem Gebirge und der unwirtlichen roten Wüste auflösten. Doch nicht nur den Dunst würden sie auflösen. Die Männer und Bestien, die den Schluss der Kolonne bildeten, hatten nicht die geringste Chance. Sie waren – zu Tode? – erschöpft, die Flugrochen konnten nicht mehr, und die Krieger waren am Ende ihrer Kräfte und ihre Gasblasen leer.
    Das Gros glitt auf Hautschwingen, die sie nicht mehr zu heben vermochten, die jeden Augenblick zusammenzufallen drohten, heran. Andere wurden von halb leeren flatternden Gasblasen in der Luft gehalten, deren Inhalt die spuckenden, stotternden Stoßdüsen aufgezehrt hatten. Sie wussten, dass sie an Höhe verlieren sollten, aber im Grunde kämpften sie nur noch gegen die Schwerkraft an. Denn waren sie erst einmal unten, hätten sie keine Chance mehr aufzusteigen, der Absturz auf die rostrote Erde wäre dann nicht mehr zu vermeiden.
    Am hinteren Ende der Kolonne hatten vier Männer auf ihren Fliegern von ihren Kontingenten getrennte Krieger zu einer Herde zusammengetrieben. Letztere waren zu erschöpft für auch nur ein kleines Gerangel. Als Erste aus diesem guten Dutzend an Männern und Kreaturen erwischte es den hinteren Reiter auf seinem Flieger, der sich zugleich auch am höchsten befand. Zunächst wurden sie in gelbes Sonnenlicht getaucht, dann wurden sie bräunlich, schließlich schwarz, begannen zu schwelen und gingen in Rauch auf. Die verbrannten Überreste, die einst ein Reiter auf seinem Flugrochen gewesen waren, sanken auf die ockerfarbene Erde hinab. Als Nächstes war eine Kampfkreatur an der Reihe. Ihre Gasblasen platzten, mit einem Mal standen ihre

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