Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
Schwingen in Flammen, und der gepanzerte Körper sackte wie ein Stein zur Erde und wurde zerschmettert. Zu guter Letzt quoll eine Rauchwolke in den immer heller werdenden Himmel, und ein-, zweimal erscholl sogar ein lauter Knall, als die Sonne die anderen unerbittlich alle zugleich in ihr Licht tauchte.
    Vormulac empfand kein Bedauern, er ärgerte sich lediglich darüber, dass seine Streitmacht derart dezimiert wurde ...
    In Troghöhlen jenseits des Vorgebirges fanden sie Unterschlupf. Sie waren nicht besonders erpicht auf das Blut der Halbmenschen, aber in der Not frisst der Teufel nun einmal Fliegen. Den Kriegern machte es ohnehin nichts aus, und die Flugrochen gaben sich mit den Flechten zufrieden, die sie von den Felsen zupften. Was sie am dringlichsten brauchten, war eine Ruhepause. Einzig der Schwarze Boris, der sich zu Hause in Turgosheim Trogfrauen als Mätressen hielt, schien glücklich darüber, wie die Dinge sich entwickelten. Er hatte sich eine dralle junge Trogfrau gefangen und ließ es sich gut gehen. Damit hatte er Nahrung und sein Vergnügen zugleich, was wollte er mehr?
    So gut es ging, wurden die erschöpften Bestien versorgt und in niedrigen Höhlen untergebracht, Knechte ebenfalls. Unter anderen Umständen hätten gewöhnliche Vampirsklaven wie diese durchaus damit rechnen können, als Proviant zu enden. Allerdings hatten sie eine ziemliche Anzahl von Leutnanten verloren, andere wiederum waren aufgestiegen, um an die Stelle gefallener Lords zu treten. Diese Knechte hatten also Glück: Sie sollten getötete oder aufgestiegene Leutnante ersetzen. Einige waren sogar bereits »befördert« worden; ihre Lords hatten ihnen kleine Mengen Blut abgezapft, um ihren Hunger zu stillen, und ihnen im Gegenzug reichliche Dosen ihrer Vampiressenz übertragen. Derart schlugen sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.
    Und so war ein scheinbar endloser Tag in den trostlosen feuchten Troghöhlen im Leben bewahrenden Schatten des über ihnen aufragenden Grenzgebirges verstrichen ...
    All dies hatte der Seher-Lord Maglore in seinem Talisman, seinem »Kristall« in der Runenstatt, »gesehen«, »gespürt« oder vielmehr »miterlebt«. Dies und noch mehr: zum Beispiel wie die Nacht anbrach, wie Vormulac aufsitzen und das Gebiet der Trogs hinter sich ließ, um weiter nach Westen zu ziehen; wie er sich auf eisigen nächtlichen Aufwinden in die Höhe schraubte, um auf eine bislang unbekannte Sonnseite hinabzublicken – unbekannt jedenfalls für Lord Ohneschlaf. Wie seine bisher unterdrückten Wamphyri-Sinne erwachten! Dass er dort unten, in dem schweigenden Dunkel, starkes Szgany-Fleisch gewittert hatte, genau das richtige Material, gar der Nachschub für den bevorstehenden Blutkrieg.
    Etwas jedoch entging Maglore, und auch Vormulac hätte es niemals für möglich gehalten, nämlich dass eine von zwei Desmodus -Fledermäusen, Wrathas Vertraute, die sie als Posten aufgestellt hatte, die Ankunft der Luftstreitmacht aus Turgosheim beobachtete.
    Die Lady hatte sie etwa dreihundertfünfzig Kilometer voneinander entfernt postiert: eine direkt an der Spitze des Gebirgszuges, die andere hoch oben, wo die Berge sich in den Himmel erhoben und fürwahr eine Grenze bildeten. Die erstgenannte Kreatur hatte Vormulacs Ankunft zwar mitbekommen, aber als sie eilends Richtung Westen hastete, um ihre Warnung zu überbringen, übersah sie einen Trupp Trogs, der im grauen Zwielicht, ehe der Morgen dämmerte, auf die Jagd ging. Erst viel zu spät bemerkte sie im Vorüberhuschen die Netze, die bereits himmelwärts geschleudert wurden und ihr den Weg versperrten.
    Vielleicht war etwas von dem schrillen, durchdringenden Schrei – den sie aus Angst, aber auch zur Warnung ausstieß – über die vielen Meilen hinweg zu ihrem Gegenstück gedrungen, das ebenfalls Wache hielt. Aber falls dem so war, dann reichte es nicht aus, diesen Posten zum Handeln zu veranlassen. Erst als auch diese Kreatur der vorrückenden Armee des Krieger-Lords ansichtig wurde, flog sie los. Aus diesem Grund erhielt Wratha ihre Warnung so spät. Denn obwohl jenes zweite Geschöpf alles gab und so schnell flog, dass es sich beinahe völlig verausgabte, war Vormulac nur noch wenige Stunden entfernt, als es sich auf dem Hals von Wrathas Flugrochen niederließ ...
    Nun, da Maglore der Magier gesehen hatte, dass der Krieger-Lord weitermarschierte, war er begierig darauf, noch einmal nachzuschauen, was Nathan gerade machte. Kaum hatte er sich aus Vormulacs Geist zurückgezogen,

Weitere Kostenlose Bücher